Eurozone: Inflationsrate sinkt stärker als erwartet
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Die Inflationsrate in der Eurozone ist von 10,7 % im Oktober auf 10,0 % im November gesunken, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat auf vorläufiger Basis am Mittwochvormittag mitgeteilt hat. Damit hat sich die jährliche Teuerungsrate stärker als erwartet abgeschwächt. Die Volkswirte der Banken hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang auf 10,4 % gerechnet.
Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben. Stark steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise sind weiterhin hauptverantwortlich für die hohe Inflation.
Gegenüber dem Vormonat sanken die Verbraucherpreise im November um 0,1 %, nach einem Anstieg um 1,5 % im Oktober.
Haupttreiber der Inflation waren erneut die Energiepreise, die nach vorläufigen Daten im November mit einer Jahresrate von 34,9 %, stiegen, nach einem Anstieg mit einer Jahresrate von 41,5 % im Oktober. Die Preise von Lebensmitteln, Tabak und Alkohol lagen im November um 13,6 % höher als im Vorjahresmonat, nach einem Plus auf Jahressicht von 13,1 % im Oktober.
In der sogenannten Kernrate, bei der die stark schwankungsanfälligen Preise für Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, stiegen die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 5,0 %, nach ebenfalls 5,0 % im Oktober. Die Kernrate steht besonders im Fokus, weil sich hier auch mögliche Zweitrundeneffekte wie eine mögliche Lohn-Preis-Spirale zeigen.
In Deutschland ist die Inflationsrate im November ebenfalls auf 10,0 % gesunken, nachdem im Oktober mit 10,4 % noch die höchste Teuerungsrate seit Anfang der 1950er-Jahre verzeichnet wurde. Nach dem europaweit einheitlich definierten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) betrug die Inflationsrate in Deutschland im November 11,3 %.
Unter einer besonders hohen Inflation in der Eurozone leiden die drei baltischen Staaten Lettland (21,7 %), Estland (21,4 %) und Litauen (21,4 %). Das Land mit der niedrigsten Inflationsrate in der Eurozone im November war Spanien. Hier stiegen die Verbraucherpreise auf Jahressicht mit einer Rate von 6,6 %.
Im Kampf gegen die hohe Inflation hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins bereits mehrfach deutlich angehoben. Mit 2,00 % liegt der Leitzins im Vergleich mit der Inflationsrate aber immer noch auf einem relativ niedrigen Niveau.
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