Kommentar
14:07 Uhr, 29.11.2022

Inflationsrate sinkt leicht auf 10,0 %

Nachdem im Vormonat Oktober noch die höchste Inflationsrate in Deutschland seit 70 Jahren erreicht wurde, hat sich die Teuerung im November abgeschwächt. Das könnte die Hoffnungen verstärken, dass der Höhepunkt bei der Inflation auch in Deutschland bereits erreicht ist.

Der Anstieg der Verbraucherpreise auf Jahressicht hat sich im November überraschend etwas verlangsamt. Die jährliche Inflationsrate sank auf 10,0 %, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag auf vorläufiger Basis mitteilte. Im Oktober hatte die Inflationsrate mit 10,4 % noch den höchsten Stand seit Anfang der 1950er-Jahre erreicht. Die Volkswirte der Banken hatten für Oktober im Schnitt mit einer konstanten Rate von 10,4 % gerechnet. Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben.

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Im Monatsvergleich gingen die Verbraucherpreise im November sogar um 0,5 % zurück. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,2 %, nach einem Plus von 0,9 % im Oktober.

Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index erhöhten sich die Verbraucherpreise auf Jahressicht im November um 11,3 % und blieben gegenüber dem Vormonat unverändert. Hier war ein Plus von 11,3 % auf Jahressicht und 0,1 % auf Monatssicht erwartet worden.

Besonders der starke Anstieg bei den Energiepreisen sowie den Nahrungsmitteln ist weiterhin hauptverantwortlich für die hohe Inflation, wie das Statistische Bundesamt in der Pressemitteilung schreibt: "Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie und Nahrungsmittel merklich angestiegen und beeinflussen die Inflationsrate erheblich. Im November 2022 stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahresmonat mit +21,0 % überdurchschnittlich. Dagegen gibt es bei den Energiepreisen eine leichte Entspannung. Sie sind dennoch 38,4 % höher als im Vorjahresmonat."

Am morgigen Mittwoch werden die vorläufigen Inflationsdaten aus der Eurozone veröffentlicht. Den Erwartungen zufolge dürfte die jährliche Inflationsrate von 10,6 % im Oktober auf 10,4 % im November gesunken sein. Die EZB strebt eigentlich mittelfristig eine Inflationsrate von 2 % an.

Inflationsdaten aus einzelnen Bundesländern waren wie üblich bereits seit dem Morgen veröffentlicht worden und hatten auch schon zu Marktreaktionen geführt.

Die folgende Grafik zeigt den eigentlichen Verbraucherpreisindex (und nicht die Veränderungsrate), wobei ein Wert von 100 Punkten dem Preisniveau von 2015 entspricht.

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Fazit: Die Abschwächung der Inflation auf Jahressicht und der Rückgang der Verbraucherpreise im Monatsvergleich könnte Hoffnungen verstärken, dass der Höhepunkt der Inflation auch in Deutschland bereits erreicht ist. Ob sich diese Hoffnungen bewahrheiten, dürfte sich allerdings erst in den kommenden Monaten zeigen.


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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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