Analyse
13:12 Uhr, 14.03.2018

EUROSTOXX 50 - Zeitziel markiert die Trendwende

In der vergangenen Analyse zum EuroStoxx 50 Index habe ich einen Abschnitt auf die Ermittlung der Zeitziele für die Mitte Februar begonnene Erholungsphase gewidmet. Das erste Zeitziel wurde mit einem lauten Knall bestätigt.

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.408,40 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 3.408,40 Pkt (STOXX)

Nach einem erneuten Abverkauf startete beim EuroStoxx 50 am 05.03. eine weitere korrektive Erholung, die in der Spitze sogar über den Widerstandsbereich um 3.412 / 3.420 Punkte führte. Doch pünktlich zum Erreichen des ersten wichtigen Zeitziels der Erholung schlugen die Bären zu. Ist der Aufwärtstrend der letzten Tage damit beendet? Und was passiert bis zum nächsten Zeitziel, welches nur wenige Tage entfernt ist?

In der letzten Analyse hatte ich den 13. März als relevantes Datum für die Erholungs- bzw. Seitwärtsbewegung seit dem Tief vom 09.02. herausgearbeitet. Das Zeitziel verfehlte seine Wirkung nicht, denn gestern wurde zum einen ein neues Hoch innerhalb der Aufwärtsbewegung seit dem 05.03. gebildet, dem anschließend zum anderen ein heftiger Einbruch folgte.

Unterhalb von 3.423 Punkten sind damit jetzt wieder die Bären am Drücker. Die nächste Abwärtsbewegung könnte bereits beim Bruch der 3.395 Punkte-Marke, des 38,2 %-Retracementlevels der heutigen Erholung, einsetzen. Eine wichtige Entscheidung über den weiteren Verlauf dürfte dann an der 3.361 Punkte-Marke fallen. Hier hätten die Bullen nochmals die Chance auf eine signifikante Gegenbewegung. Doch darunter wäre ein weiteres Verkaufssignal aktiv und mit einem Einbruch an das Tief vom Februar, sowie an die Ziele bei 3.286 und 3.240 Punkten aus der letzten Analyse zu rechnen. Und nachdem das nächste Zeitzeil bereits der 20. März ist, könnte ein solcher Kursrutsch sehr zügig ablaufen.

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Lieber ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende?

Und wieder gibt es zwei große plausible Varianten für die Strukturen innerhalb des Abwärtstrends seit dem Hoch bei 3.688 Punkten und damit für den weiteren Verlauf:

Bärische Variante: Das gestrige Hoch markiert das Ende der Erholung

Zum einen könnte die Erholung seit 06.02. respektive 09.02. mit dem gestrigen Hoch beendet worden sein und damit eine weitere mehrtägige Abwärtsbewegung begonnen haben. Dies wäre zumal wegen des gestrigen, tieferen Hochs innerhalb der Erholung die bärische Variante. Ziele dieses Szenarios liegen zunächst bei 3.286 und 3.256 / 3.246 Punkten. Darunter würden bereits die entfernteren Ziele bei 3.211 und 3.189 Punkten, sowie im Ausdehnungsfall bei 3.122 und 3.065 Punkten greifen. Darunter würde die langfristige Aufwärtstrendlinie bei 2.950 Punkten in den Fokus rücken.

EuroStoxx 50 Chartanalyse (4-Stunden-Chart)
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Bullischere Variante / Achterbahn: Das Hoch vom 26.02. markierte bereits den Beginn des zweiten Abwärtstrends

Sollte die zweite große Abwärtsbewegung dagegen schon am 26.02. begonnen haben, würde eine tendenziell bullische Form vorliegen, da die zweite von drei bis fünf Teilbewegungen mit dem gestrigen Hoch dann bereits weite Teile der ersten Abwärtsbewegung neutralisiert hätte. Für diese Variante liegen die ersten Ziele zunächst ebenfalls bei 3.286 Punkten und 3.228 Punkten. Dieser Bereich sollte entsprechend engmaschig auf mögliche Trendwendesignale hin untersucht werden. Darunter wäre das nächste Ziel ebenfalls nahezu deckungsgleich mit einem Ziel der bärischen Variante: 3.192 Punkte.

Wichtig ist jedoch für dieses Szenario den möglichen Ablauf im Hinterkopf zu haben: Eine solche Abwärtsbewegung, bei der die erste Erholung bereits fast die ganze erste Abwärtsbewegung korrigieren konnte, verläuft in der Regel in fünf Teilbewegungen, bei denen die dritte (also die zweite Abwärtsbewegung) unter das Tief der ersten führt und die längste der drei abwärtsgerichteten Teile darstellt. Die daraufhin folgende Erholung sollte weit in den Preisbereich der ersten Abwärtsbewegung führen (also deutlich über 3.309 Punkte) und in eine dritte und letzte Abwärtsbewegung münden, die neue Tiefs generiert, aber nicht mehr die preisliche Länge der zweiten Abwärtsbewegung erreicht. Einen solchen Verlauf habe ich in der nächsten Grafik skizziert.

EUROSTOXX-50-Zeitziel-markiert-die-Trendwende-Chartanalyse-Thomas-May-GodmodeTrader.de-3

In diesem Fall wäre also mit einer hochvolatilen Bewegung zu rechnen, die die Marktteilnehmer auf eine harte Probe stellen dürfte, da sich abwechselnd Bären und Bullen im Vorteil wähnen dürften, bis die nächste scharfe Bewegung in die Gegenrichtung einsetzt. Der Abschluss einer solchen Struktur wäre dann ein steiler Anstieg, der die Baisse seit Ende Januar beendet und den EuroStoxx 50 wieder weit über 3.500 Punkte führen dürfte.

Daher bleibt zu hoffen, dass wir es mit der nervenschonenden bärischen Variante zu tun bekommen. Beide Szenarien sind zu überdenken, falls dem Index doch noch der bullische Konter gelingen sollte und die 3.476 Punkte-Marke durchbrochen wird.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: EURO STOXX 50 (short)

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: EURO STOXX 50 (short)

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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