EUROSTOXX 50 – Die Iden des März
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Erwähnte Instrumente
- EURO STOXX 50Kursstand: 3.347,59 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 3.347,59 Pkt (STOXX)
Die Auswirkungen der Italienwahl, der mögliche Handelsstreit mit den USA, die schwache Entwicklung der US-Indizes mit der Gefahr eines weiteren starken Abverkaufs in Richtung der Februartiefs und der steile Anstieg bei EUR/USD, der zuletzt mit dem Bruch der 1,235 USD-Marke ein kleines Kaufsignal bildete: Gründe für fallende Kurse lassen sich viele aufzählen. Ziele dagegen weniger. Aber genau darauf kommt es an, möchte man bestehende Shortpositionen nicht zu früh veräußern, langfristige Investments gegen herbe Verluste absichern oder den nächsten günstigen Einstieg in eine potenzielle Aufwärtstrendphase nicht verpassen. Um die Tragweite der jüngsten Abgaben beim EuroStoxx 50 einsortieren zu können, muss man zunächst in das große Bild wechseln: Seit dem 22. Januar dominiert eine scharfe Verkaufswelle, die mit dem Bruch mittelfristiger Aufwärtstrendlinien und dem Rückfall unter das Tief bei 3.363 Punkten vom 29. August 2017 – also dem Ausgangspunkt der letzten Aufwärtstrendphase – etliche übergeordnete Verkaufssignale ausbildete. Auf 13,5 Tage Abwärtsimpuls folgten 13 Tage Erholung. Diese war hochvolatil und stoppte nicht erst an der erwarteten Zielregion bei rund 3.440 Punkten, sondern schob sich noch an die 161,8 %-Extension der ersten Erholungsbewegung vom 06. und 07.Februar. Das Ergebnis war jedoch das Gleiche und äußerte sich im dynamischen Einbruch der letzten Tage (siehe Abbildung 1). Das heutige Downgap könnte dabei den Auftakt für den nächsten starken Abverkauf bilden, der nur in einem alternativen Szenario nicht zu Kursen deutlich unterhalb von 3.300 Punkten führen dürfte.
Preisliche Ziele des Abwärtstrends beim EuroStoxx 50 Index
Der entscheidende Aspekt bei der Beurteilung des weiteren Abwärtspotenzials ist die Frage, ob der erste Abverkauf bei 3.362 Punkten am 06.Februar endete oder am absoluten Tief des 09. Februars.
Die zweite Variante ist die offensichtliche, quasi die Standardfolklore bei der Bestimmung weiterer Abwärtsziele und umgekehrt auch der Widerstandsniveaus, deren Überwinden ein Ende des Abwärtstrends einläuten dürften. Deren Ziele – im Chart die violetten Extensionen - liegen zunächst bei 3.286 Punkten (50 % Ausdehnung der ersten Abwärtsphase), 3.241 Punkten (61,8 %-Ausdehnung) und 3.095 Punkten (100 %-Ausdehung).
Aber aufgrund der Tatsache, dass die Teilbewegungen der Erholung die Extensionsziele der potenziellen ersten Gegenbewegung vom 06. und 07. Februar Schritt für Schritt abgearbeitet haben, ist die Variante der verschachtelten Korrektur (im Chart der orange Pfeil) nach wie vor realistisch. Deren Ziele liegen bei 3.314 Punkten (50 %-Ausdehnung), die bereits gestern fast punktgenau erreicht wurde und an der die satte Erholung des gestrigen Tages begonnen hatte. Weitere Ziele sind 3.276 Punkte (61,8 %-Ausdehnung) und 3.152 Punkte (100 %-Ausdehnung).
Übergeordnete Unterstützungen liegen unterhalb der wichtigen Haltemarke von 3.315 dagegen erst bei 3.193 und 3.071 Punkten. Die nächste langfristige Aufwärtstrendlinie käme als Unterstützung erst sehr viel später in Betracht. Sie notiert bei rund 2.950 Punkten. Auf dieser Seite besteht bei einem Bruch der aktuellen Tiefs ebenfalls erhebliches Abwärtspotenzial.
Die Iden des März: Zeitziele der vorherigen Trendphasen
Wir stellten bereits fest, dass der Abwärtstrend und die Erholung im Bezug auf die absoluten Höchst- und Tiefstpunkte die gleiche zeitliche Länge aufwiesen. Dies spricht dafür, dass der nächste Abwärtstrend - sozusagen „Teil 2“- nicht nur in einem preislichen Verhältnis zum ersten Einbruch steht, sondern auch in einem zeitlichen.
Auf der Basis der zeitlichen Ausdehnung der ersten Abwärtsbewegung (blauer Pfeil im Chart) ist der 13.März ein wichtiges Datum. Dies korrespondiert auch mit den Zeitzielen der Kombination aus der Dauer der Abwärtsbewegung zusammen mit der Erholung (violetter Pfeil im Chart): An diesem Tag wäre die zweite Abwärtsbewegung genau ein Drittel der Länge der ersten beiden Teilbewegungen.
Die nächste große Überschneidung unterschiedlicher zeitlicher Verhältnisse liegt dann erst am 20. März vor. Beides übrigens ungeachtet dessen, ob man die absoluten Hoch- und Tiefpunkte für die Vermessung heranzieht oder mit dem alternativen Verlauf des Beginns der Erholung am 06. Februar arbeitet. Vielleicht sollte man sich die Daten als potenzielle Tief- und Wendepunkte im Kalender ankreuzen.
Die Alternative zum Einbruch wäre der Mehrfachboden
Die einzig plausible Alternative wäre, dass der Aufwärtstrend des EuroStoxx 50 schon am 01.November 2017 endete und seither eine stark verzahnte Korrektur läuft. Diese hätte weit weniger Abwärtspotenzial als die skizzierten Szenarien. Sie könnte mit einem weiteren Test der Jahrestiefs bzw. einem kurzen Abstecher bis 3.298 Punkte zuende gehen und auf diesem Niveau ein neuer mehrmonatiger Aufwärtstrend starten. Entsprechend sollte man den Bereich um 3.300 Punkte engmaschig beobachten, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.
Ein erstes prozyklisches Zeichen für eine nachhaltige Stabilsierung bzw. die verhaltene Aussicht auf eine mögliche Trendwende, wäre der Ausbruch über 3.412 – 3.420 Punkte. Darunter bleibt der Index weiter fest in der Hand der Bären und neue Tiefs sprichwörtlich und charttechnisch gesehen nur eine Frage der Zeit.
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Guten Tag,
Feine Arbeit, vor allem die Variante der "Verschachtelung" als zusätzliche Möglichkeit.
Und siehe da, sogar eine Zeitprojektion. 😉
Schönen tag noch