Europäischer Erdgaspreis steigt weiter
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Hoffnung auf kurzfristig sinkende Gaspreise durch eine Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 hat sich zerstoben. Die Bundesnetzagentur hat am Dienstag das Zertifizierungsverfahren der Schweizer Betreibergesellschaft Nord Stream 2 AG vorläufig gestoppt. Ohne eine solche Zertifizierung ist der Gastransport über die bereits fertiggestellte Röhre weiterhin nicht möglich.
Als Grund gab die Regulierungsbehörde an, dass die Betreibergesellschaft Nord Stream 2 AG, die sich im Besitz des russischen Gaskonzerns Gazprom befindet, nicht nach deutschem Recht organisiert ist. Außerdem sehen EU-Richtlinien vor, dass der Betrieb der Leitung und der Vertrieb des Gases stärker getrennt sein müssen. Die Nord Stream 2 AG hat mittlerweile angekündigt, in Deutschland eine Tochtergesellschaft für den deutschen Teil der Leitung gründen zu wollen. Das Verfahren bleibt nun so lange ausgesetzt, bis die Übertragung von Vermögenswerten auf die Tochtergesellschaft vollständig abgeschlossen ist.
Nach der Entscheidung der Bundesnetzagentur, die Zertifizierung der Ostseepipeline Nord Stream 2 vorerst auszusetzen, legten die Erdgas-Terminpreise am Dienstag um rund zehn Prozent zu. „Leere Lager auch in Westeuropa und eine konkurrierende starke Nachfrage nach Flüssiggas auch aus Asien könnten für ein anhaltend hohes Preisniveau sorgen“, erwarten Analysten der Postbank. Immerhin aber wiesen die russischen Erdgasexporte in die EU mit einer Zunahme von 260 Mio. Kubikmetern pro Tag zum 1. November auf 353 Mio. Kubikmeter pro Tag am 11. November eine steigende Tendenz auf.
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