Europäische Unternehmen trotzen der Makro-Krise
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Köln (BoerseGo.de) - Die europäische Wirtschaft bewegt sich erneut am Rande der Rezession, doch die Aktienmärkte bieten Investoren weiterhin Chancen. Dieser Ansicht ist Ken Hsia, Fondsmanager des Investec GSF European Equity Fund. „Die negativen Schlagzeilen über makroökonomische Schwierigkeiten verstellen den Blick auf die Unternehmensebene. In Europa gibt es viele Weltklassefirmen, die unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung stark sind“, erklärt er.
Viele europäische Konzerne seien globale Champions, die nicht auf die heimische Konjunktur angewiesen seien. Zudem erwartet der Fondsmanager, dass die europäische Exportindustrie von einem im Vergleich zum Dollar fallenden Euro-Kurs profitiert. „Für Investoren, die bereit sind von der Benchmark abzuweichen und gezielt in die entsprechenden Sektoren investieren, kommt es daher nicht darauf an, ob es Europa gelingt, seine langsame Erholung fortzusetzen“, so Hsia.
Seit 2012 habe sich der starke Euro als Hemmschuh für die europäischen Exporteure erwiesen. „Besonders der Industriesektor hat unter diesem Wettbewerbsnachteil gelitten, und die relativ niedrigen Kurse fremder Währungen haben die im Ausland generierten Gewinne zusätzlich gedrückt“, erläutert der Experte. Mit dem erstarkenden Dollar ändere sich das nun: Seit Mai hat der Euro gegenüber dem US-Dollar um neun bis zehn Prozent abgewertet und Hsia erwartet, dass er im vierten Quartal sieben Prozent unter dem Niveau des Vorjahres notieren wird. „Der Gegenwind verwandelt sich in Rückenwind für die europäische Wirtschaft und die Exportwirtschaft sollte von einem schwachen Euro profitieren“, prognostiziert er.
Insgesamt hält der Fondsmanager die europäischen Märkte weiterhin für attraktiv bewertet. „Angesichts weiterhin niedriger Kapitalrenditen gibt es ausreichend Aufholpotenzial bei europäischen Aktien, um optimistisch zu sein“, erläutert er mit Blick auf den Gewinnzyklus, in dem die europäischen Unternehmen weniger weit vorangeschritten seien als ihre Pendants am US-Markt. Und nicht zuletzt könnte die Liquidität in Europa durch die jüngsten Schritte der Europäischen Zentralbank in Richtung eines Quantitative-Programms für die Euro-Zone zunehmen. „Damit könnte der Finanzsektor helfen, auch der heimischen Konjunktur auf die Sprünge zu helfen“, schließt Hsia.
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