Europäische Bankenunion in kleinen Schritten
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Frankfurt am Main/Boston (BoerseGo.de) - Die Fortschritte in Richtung einer echten Bankenunion in der Eurozone konnten bislang nur in kleinen, schleppenden Schritten, denn in großen Sprüngen nach vorne gemessen werden. Die „Asset Quality Review” (AQR) und die Stresstests der Europäischen Zentralbank und der europäischen Bankenaufsicht sind kennzeichnend für diesen Weg und sollten zu einem reibungslosen Übergang des Europäischen Bankensystems in Richtung einer einzelnen Autorität beitragen – welche die nationalen Bankenaufsichten auf ein nationenübergreifendes Level hebt, wie Erik S. Weisman, MFS Fixed-Income Portfolio Manager, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Dennoch könne diese aufkeimende Bankenunion schlussendlich nicht vollständig gelingen, ohne den Willen für eine zumindest teilweise gemeinsame Verwaltung der Staatsschulden innerhalb der Eurozone. Dies müsse zugleich mit dem Aufbau substantieller Rücklagen unterstützt werden. Andernfalls könnte der Wunsch einer Bankenabwicklung und Einlagensicherung auf der Ebene der Eurozone unerfüllt bleiben, heißt es weiter.
„Die gute Nachricht ist, dass die Ergebnisse der AQR und der Stresstests ein Segen für die wenigen Banken sein können, die unbeschadet durch diesen Prozess gesegelt sind. Für die verbliebenen angeschlagenen Banken wird damit ein Anreiz geschaffen, mehr Vorteile aus dem angestrebten längerfristigen Refinanzierungsgeschäft zu ziehen. Doch mit den noch kommenden stärkeren Maßnahmen wie Regularien, Aufsicht und Überwachung wird die Kreditangebotsseite wahrscheinlich schwach bleiben. Darüber hinaus liegt die größte Schwäche in der Kreditnachfrage der Eurozone und die aktuellen Ergebnisse werden nichts an dieser Dynamik ändern. Aus Sicht der EZB werden die AQR und die Stresstests allein nicht die so sehr ersehnte fundamentale Glaubwürdigkeit aufbauen, die so robust ist, dass es keiner Tests mehr bedarf. Dafür ist viel mehr Arbeit notwendig“, so Weisman.
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