Europa kann keine externen Schocks verkraften
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Ambrose Evans-Pritchard (The Telegraph) adressiert den rosaroten Elefanten im Raum, und entlarvt die muskulöse Rhetorik der Europäer gegenüber Russland als das was sie ist - Rhetorik, mehr nicht.
Die Eurozone steckt in einem Dilemma. Die Wirtschaft trudelt und die Schulden steigen, was wiederum einer Situation Vorschub leistet, in welcher externe Schocks (ausgehend von Russland) schlicht nicht verkraftbar sind.
Die gemeinsame Währung hat Europa nicht nur zum Opfer von seriellen Wirtschaftskatastrophen gemacht, sondern hinterlässt einen außenpolitisch handlungsunfähigen Zwerg - und damit das genaue Gegenteil der ursprünglich anvisierten Idee.
Sehr geehrter Herr Hauser,
ich schätze ihre Kommentare. Eine Währung wie der Euro ist Ausdruck des politischen Willens einer unfähigen Elite von machtgierigen Menschen, die nicht wissen, wie Geld funktioniert.
Die Basis für Geld ist der Tausch von Waren, die Währung passt sich proportional der Wirtschaftsleistung eines Landes oder selbst einer Region an. Ist die Wirtschaft schwach, muss eine schwache Währung den Preis für deren Waren billiger machen, um ihren Weltmarktanteil und damit ihr Produktions- und Beschäftigungsniveau halten zu können.
Der Euro macht genau das Gegenteil. Er macht wegen dem ungesunden Mix aus sehr starken Ländern wie Deutschland und sehr schwachen Südländern viel zu hohen Druck.
Es ist politisch sehr dumm, ja zerstörerisch, zu glauben, man müsse nur über die EZB Zinsen und Geldmenge entsprechend regulieren und schon funktioniert die EU-Wirtschaft wie eine Maschine.
Geld ist nur die eine Seite der Medaille, die andere Seite ist die Qualität der menschlichen Arbeit. Und der Wohlstand kommt nur aus der Arbeit, wenn damit die Bedürfnisse der breiten Bevölkerung befriedigt werden können. Geld arbeitet nicht und ändert selbst nichts daran. Weidmann hat da völlig recht, wenn er sinngemäß sagt, dass für Geld gearbeitet werden muss. Der Wert kommt nur von der Arbeit, nicht vom Papierzettel!!!
Die Bedürfnisse und damit auch die Lebensgewohnheiten müssen daher im Fokus der Wirtschaftspolitik stehen. Alles andere hat sich dem unterzuordnen.
Aktuell werden die Bedürfnisse der Menschen in der EU mit Füßen getreten, was ganz Europa schwächt. Die Länder leben nur noch von der Substanz, was die alte Generation geschaffen hat, für die neue Generation ist keine Arbeit da. Wenn diese Substanz erst aufgezehrt ist, radikalisieren sich die Menschen, weil ihre Bedürfnisse unbefriedigt bleiben. Diese Radikalisierung beginnt logischerweise immer bei den ersten Habenichtsen und steigert sich bis hinauf zum Bürgertum. Das Ende war in der Geschichte immer ein Bürgerkrieg - um die gewaltsame Befriedigung der Bedürfnisse.
Deutlicher kann ich es nicht sagen.
Von Zinszahlungen der überschuldeten Länder ist noch kein Schuldner wieder auf die Beine gekommen, eher schon durch einen Schuldenschnitt oder einem geordneten Staatsbankrott.
Einige glauben, die europäische Wirtschaft bricht zusammen, wenn der Euro abgeschafft wird. Das Gegenteil ist der Fall, wenn man ein bisschen gesunden Menschenverstand walten lässt. Es gibt aktuell nur Verlierer.
Mit frei schwankenden Wechselkursen würde unsere Gemeinschaft enger zusammenwachsen als vorher. Denn wer als Exporteur das Wechselkursrisiko scheut, muss seine Waren im jeweiligen Land produzieren, um Verluste zu minimieren.
Viele Grüße