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10:59 Uhr, 22.01.2013

Europa gilt deutschen Anlegern als Hochrisikoregion

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Schuldenproblematik rund um Griechenland und innerhalb der Eurozone ist für die Mehrheit der deutschen Investoren das höchste Risiko bei internationalen Kapitalanlagen. Gleichzeitig suchen sie aber vor allem Sicherheit auf den Heimatmärkten. Wie aus dem fünften Schroders Investmentbarometer hervorgeht, ist Europa derzeit für 40 Prozent aller deutschen Anleger die Region mit dem höchsten Risiko und liegt damit vor allen übrigen Regionen und Ländern (Russland: 24 Prozent, USA: 24 Prozent, Asien: elf Prozent, Deutschland: drei Prozent). So wurden auch die derzeitigen Anlagen in Europa im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent verringert.

Der britische Vermögensverwalter hat auch ermittelt, wo die sicheren Häfen für die einzelnen Anlageklassen in der Währungsunion gesucht werden. Das Ergebnis erscheint widersprüchlich zu dem hohen Risiko, welches Europa als Anlageregion zugesprochen wird. Denn trotz der Krise und der damit verbundenen Sorgen sind für viele Anleger Immobilien, Unternehmensanleihen und Aktien aus Europa der Fels in der Brandung. 32 Prozent halten europäische Immobilien für besonders sicher. Europäische Aktien werden von 21 Prozent der Befragten als sicherer Hafen genannt und auch bei Unternehmensanleihen erhält Europa die meisten Stimmen (17 Prozent).

Das Sicherheitsbedürfnis und damit auch die stärkere Vorliebe für Deutschland als Anlageregion seien offenbar mit der Sorge um die Eurokrise gestiegen. Deutschland sei mit einem Anteil von 80 Prozent die Hauptanlageregion. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Plus von neun Prozent, so Schroders.

„In diesem Fall ist das Gras auf der anderen Seite tatsächlich grüner, aber die Anleger bleiben trotzdem lieber vorm Zaun stehen und gucken zu. Die Studie zeigt, dass das Wohlbekannte den meisten Anlegern ein Gefühl von Sicherheit gibt. Obwohl sich die Krise quasi vor der eigenen Haustür abspielt, trauen sich die Anleger nicht, ihre Schäflein woanders ins Trockene zu bringen. Dabei lässt nur eine globale Diversifikation Anleger ruhiger schlafen. Die Anleger haben unserer Ansicht nach zu viel „Euro“ im Portfolio und nutzen nicht die Möglichkeit, sich über ihre Anlagen gegen die europäische Gemeinschaftswährung abzusichern“, kommentiert Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder Investment Management GmbH.

Asien büßte zwar wegen des verlangsamten Wachstums etwas der deutschen Anlegergunst ein, wird aber nach wie vor von der Mehrheit der Befragten (46 Prozent) als wirtschaftliche Supermacht von morgen angesehen.„Die Investitionsplanung der Anleger steht im völligen Kontrast zu ihrer Einschätzung zur ökonomische Supermacht von morgen“, kommentiert Küssner.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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