Analyse
21:04 Uhr, 22.09.2025

Europa: Ein Leser bringt es auf den Punkt!

"Zum Einen hat man auf nahezu allen Zukunftsfeldern nicht einmal daran gedacht, eine europäische Konkurrenz aufzubauen, zum Anderen hat man dagegen eine auf der Welt einmalige Selbst-Demontage (CO2-Neutralität, Energiewende, Emissionshandel, Verbrennerverbot etc.) beschlossen".

"Bei der "Qualität" der Entscheidungen in der EU mache ich mir um die Geschwindigkeit die geringsten Sorgen. Zum Einen hat man auf nahezu allen Zukunftsfeldern nicht einmal daran gedacht, eine europäische Konkurrenz aufzubauen, zum Anderen hat man dagegen eine auf der Welt einmalige Selbst-Demontage (CO2-Neutralität, Energiewende, Emissionshandel, Verbrennerverbot etc.) beschlossen. Wenn man in der Sackgasse steckt, helfen minimale Kursänderungen nicht mehr, egal ob schnell oder langsam beschlossen".

Es ist die kurze Replik von dem Leser mit dem Nickname masi123 auf meinen folgenden Einwurf:

Mario Draghi findet die richtigen Worte über die EU: „Zu oft werden Entschuldigungen für diese Langsamkeit gesucht. Wir sagen, so ist die EU nun einmal aufgebaut. Manchmal wird Trägheit sogar als Respekt vor der Rechtsstaatlichkeit dargestellt ... Das ist Selbstgefälligkeit ... Europas Bürger und Unternehmen äußern wachsende Frustration. Sie sind enttäuscht über die Langsamkeit der EU. Sie sehen, dass wir mit dem Tempo des Wandels anderswo nicht mithalten können. Sie sind bereit zu handeln, befürchten aber, dass die Regierungen den Ernst der Lage nicht begriffen haben.“

Meine Stimme aus dem Off: Wenn ich die Qualität und Taktfrequenz der Nachrichten aus den USA in Bezug auf KI oder aus China zu unterschiedlichen wichtigen wirtschaftlichen Trends seit Monaten sehe, und dazu im Vergleich den Newsflow aus der EU und Deutschland, entsteht auch bei mir der Eindruck, dass wir hier hängenbleiben. Ich will ehrlich sein: Ich ertappe mich gelegentlich dabei, wie ich Demokratie in einigen Facetten durchaus in Frage stelle. Es wirkt zumindest so, als ob viel herumgequasselt wird, und am Ende des Diskurses kommt nichts heraus. Es werden keine echten Entscheidungen getroffen, die etwas bewegen. Während aus China fortlaufend Meldungen eintrudeln, dass sie bei diesen und jenen Themen Fortschritt erzielen, und zwar rasant, lese ich hier sehr oft ein "Das geht nicht, weil ..." und "Ja aber". Jeder Wille, etwas relevant zu ändern, wird sofort opponiert. Vielleicht ist es aber auch nur der Eindruck und in Wirklichkeit werden Entscheidungen hier einfach nur sehr genau im Vorfeld analysiert und abgewogen. Dann müsste man meines Erachtens unbedingt ALLES, was diesen Eindruck entstehen lässt, unterlassen. Denn alleine dieser Eindruck in der Bevölkerung wirkt bremsend, demotivierend, resignierend.

Der User Technologist hat in meinem Stream meinen Einwurf richtigerweise wie folgt kommentiert: "Eine Autokratie kann, wenn sie „gut“ und „weise“ ist wesentlich effizienter sein. Bzw. sie IST dann wesentlich effektiver ... Das Problem mit der Autokratie ist aber, das ein „schlechter“ bzw. „böser“ Führer in die Katastrophe führt. Und im Wesen der Autokratie ist angelegt, das man den „Führer“ nicht mehr los wird - also russisches Roullette - kann gut laufen, tut es aber oft nicht. (Stalin, Hitler, Mao u.v. andere). Fazit: Mit der Demokratie leben und ständig versuchen die immanente Ineffizienz einzudämmen."


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7 Kommentare

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  • c0ldsun
    c0ldsun

    Da kann ich aber auch nicht zustimmen, die Themen sind schon richtig. Das Problem ist aber, wie man die Sachen verkauft hat, dass am 31.12. 2031 die Welt untergeht und jetzt jeder nervös werden muss. Damit so ein Wandel funktioniert, musst schon ein paar mehr mit ins Boot holen.

    21:23 Uhr, 22.09.
    1 Antwort anzeigen
  • pompkoon
    pompkoon

    👍

    21:21 Uhr, 22.09.
  • Fuzzytrader
    Fuzzytrader

    Planwirtschaft = staatlich gelenkt und verordnet mit Subventionen (Steuergeld) , nicht durch Kundennachfrage

    Marktwirtschaft = Entwicklung wegen Kundenachfage, entwickelnte Produkte wollen Kunden haben wegen Nutzen, keine Steuergelder / Subventionen nötig, läuft von alleine

    21:20 Uhr, 22.09.
  • 2020
    2020

    kleine Ergänzung, wenn die Ozeane wegen der Erwärmung kippen geht uns in rund 10-20 Jahren der Sauerstoff aus, bzw. der Lebensnotwendige Anteil im Gemisch wird zu klein. nur so nebenbei... hab mich über Jahrzehnte mit den Themen beschäftigt. Und ich hoffe noch so sehr, dass die Modelle nicht eintreffen, die aktuelle Entwicklung zeigt leider eine Beschleunigung wo man nichts, oder zu wenig gute Massnahmen getroffen hat. (Beim Ozonloch haben die Massnahmen geholfen!)

    21:17 Uhr, 22.09.
    1 Antwort anzeigen
  • 2020
    2020

    HALLO! Energiewende ist keine Selbstdemontage - sondern das Gegenteil, wer das nicht versteht wird es merken wenn die Städte locker 40°C + haben auch in DE - viele sind dumme Menschen kurzfristig, gierig ohne Rücksicht auf das rundherum und letztendlich sich selbst, aber das ist halt sehr bequem........! Leidiges Thema mit immer gleich blöden Argumenten. PFUI zur Schlagzeile - auch wenn manches nicht gut aufgegleist wird.

    21:12 Uhr, 22.09.