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17:12 Uhr, 04.04.2014

Euro-Staatsanleihen weisen Zins- und Kreditrisiko auf

Ein Investment in Euro-Staatsanleihen stelle Anleger heute vor neue Herausforderungen, heißt es vom Fondsanbieter Spängler. Investoren sollten nicht nur das Zinsrisiko, sondern auch das Kreditrisiko berücksichtigen.

„Für Investoren sind Euro-Staatsanleihen zwischen 1997 und 2007 ein sehr interessantes Investment gewesen“, heißt es von der Fondsgesellschaft Spängler IQAM Invest in einem aktuellen Marktkommentar. Im Vergleich zu Aktien hätten die Papiere einen sicheren Hafen dargestellt und attraktive Renditen abgeworfen. Mittlerweile sind die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen in Deutschland auf zirka 1,6 Prozent gesunken, in Spanien und Italien liegen sie bei rund 3,5 Prozent. „Wenn man in der Kernzone investiert, wird weiterhin die Funktion des sicheren Hafens genutzt, aber bei einem sehr geringen Zinsniveau. In riskantere Staatsanleihen aus der Peripherie wird man nur dann investieren, wenn eine Rendite erwartet werden kann, die über eine risikolose Verzinsung hinausgeht“, sagt Josef Zechner, Mitglied der wissenschaftlichen Leitung bei Spängler.

Anleger sollten nur dann in Peripherie-Anleihen investieren, wenn sie eine hinreichend hohe Risikoprämie als Kompensation für Zins- und Kreditrisiko erwarten können, meint Zechner. „Investoren von Euro-Staatsanleihen-Portfolios müssen seit der Finanzkrise 2008 neben dem Zinsrisiko auch systematisch das Kreditrisiko berücksichtigen.“ Hätte man seit Anfang 2008 bis November 2013 beispielsweise in spanische, portugiesische oder slowenische Anleihen investiert, hätte man durchschnittlich negative jährliche Ergebnisse erzielt.

Die Spängler-Experten haben jüngst ein neues Modell zur Analyse von Euro-Staatsanleihen entwickelt, das neben dem Zinsrisiko auch das Kreditrisiko der emittierenden Länder erfasst.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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