Fundamentale Nachricht
08:22 Uhr, 16.06.2015

Euro-Länder beschließen Notfallplan für Griechenland

Griechenland soll eine weitere Chance erhalten, sich mit den Kreditgebern zu einigen. Klappt das nicht, sollen ab dem Wochenende Kapitalverkehrskontrollen vorbereitet werden.

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Die Euro-Länder haben sich angesichts der vorerst gescheiterten Griechenland-Verhandlungen offenbar auf einen Notfallplan für das Land verständigt. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, soll Griechenland zunächst noch eine Chance erhalten, sich mit den Gläubigern zu einigen. Die Euro-Finanzminister treffen sich am Donnerstag und Freitag in Brüssel. Bei dieser Gelegenheit könnte noch eine Einigung erzielt werden, auch wenn auf technischer Ebene eigentlich schon vorher eine Einigung ausverhandelt sein müsste.

Sollte keine Einigung erzielt werden, sollen ohne weitere Verzögerung die Staats- und Regierungschefs in Brüssel zusammenkommen, um noch nach einer politischen Lösung zu suchen. Dies könnte bereits am Freitagabend geschehen.

Kommt kein Kompromiss zustande, sollen laut "Süddeutscher Zeitung" ab dem Wochenende Kapitalverkehrskontrollen vorbereitet werden. Die Banken in Griechenland müssten demnach einige Tage geschlossen bleiben, anschließend könnten Abhebungen an Geldautomaten und der inländische Zahlungsverkehr eingeschränkt und Überweisungen ins Ausland komplett gesperrt werden. Damit sollen weitere Kapitalabflüsse und ein zu befürchtender Bank-Run verhindert werden. Allerdings müsste Griechenland selbst ein entsprechendes Gesetz beschließen. Sollte sich Athen weigern, könnten die Euro-Länder allerdings als letzte Möglichkeit Griechenland den Zugang zum gemeinsamen Euro-Zahlungssystem verweigern.

Die Bundesregierung wollte den Bericht der "Süddeutschen Zeitung" nicht bestätigen, während Griechenland den Bericht sogar dementierte. Doch angesichts der Brisanz möglicher Kapitalverkehrskontrollen heißt dies keineswegs, dass der Bericht nicht zutrifft. Vielleicht sollen auch nur zusätzliche Kapitalabflüsse verhindert werden, bevor die Kapitalverkehrskontrollen eingeführt werden können.

Bereits in dieser Woche am Mittwoch entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB), ob griechische Banken weitere Not-Kredite (ELA) der griechischen Notenbank erhalten. Dazu müsste das Volumen der ELA-Kredite erneut erhöht werden. Am Montag sagte EZB-Präsident Mario Draghi, dass die griechischen Banken weiter mit Notkrediten versorgt würden, solange sie solvent seien. Man werde die Lage aber im Auge behalten.

Unterdessen stellt sich die griechische Regierung weiter quer. Ministerpräsident Alexis Tsipras sagte am Montag, dass man "geduldig warten" wolle, bis die Gläubiger realistischer Forderungen stellen. Finanzminister Varoufakis kündigte unterdessen in einem Interview an, auch beim Treffen der Euro-Finanzminister keine neue Reformliste vorlegen zu wollen. "Die Euro-Gruppe ist nicht das Forum, Positionen und Vorschläge zu präsentieren, die zuvor nicht auf unterer Verhandlungsebene diskutiert und verhandelt worden sind", sagte Varoufakis der "Bild"-Zeitung.

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19 Kommentare

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  • mkgeld
    mkgeld

    unglaublich 1 % am BIP der EU und alle tun so als wären es 99 % oder 50 % die vor der Pleite stehen.

    17:41 Uhr, 16.06. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    in Gold wird immer so viel reininterpretiert. versteh ich nicht. ist ein ganz normales bubble ding. AWT gerissen und nun wird eine Unterstützung nach der anderen in fallenden Dreiecken abgearbeitet. wenn wir alle Glück haben wird bei 1000 psycholigisch zwischengelongt und bei der richtigen US um die 960 + Dip darunter beginnt ggf ein neuer Aufwärtstrend. eigentlich ganz simpel. das hat doch nichts mit Produktionskosten zu tun. Weizen wurde 2010 innnerhalb von 8 Monaten auch von 440 ct das Buschel auf 844 und nach einem RL innerhalb von 2 Monaten von 600 auf 914 hochgekauft und fiel danach auf wieder auf 450 ct. alles ganz normal.

    Ausser bei Panik und sonstigen emotionalen Schieflagen ist Gold ein Rohstoff wie jeder andere und wird auch charttechnisch so gehandelt. Bis zur nächsten Panik:-)

    12:54 Uhr, 16.06. 2015
  • Chronos
    Chronos

    Die Meldungen zu Kapitalverkehrskontrollen wurden doch heute morgen alle hoch offiziell verneint.

    Habe ich was verpasst oder ist die Meldung wieder veraltet?

    @dschungelgold: Glaubst Du eigentlich selber was Du schreibst, oder ist da der Wunsch Vater des Gedanken?

    1) Liegt der bereinigte Produktionskostenpreis bei Gold deutlich unter 450 $

    Und selbst das ist mit den jahrzentelangen Beständen die "abgezahlt" gelten noch hoch und schwer zu taxieren. An die Zahlen des Bestandes kommt so gut wie keiner ran.

    Immer komisch wenn nur dann nach Manipulation gerufen wird, wenn der Preis mal nicht in die gewünschte Richtung geht. Leider typisch ein Goldbug-Syndrom, bei Silber und Kupfer könnte man ja noch drüber reden.

    Viel schlimmer finde ich aber:

    "NIEMAND wuerde Oel unter Produktionspreis handeln, oder Autos"

    Alles schon da gewesen. Gerade bei verderblicher Ware, noch drastischer bei Konsumgütern.

    Öl ist noch kein Jahr her. Zumindest an den Produktionskosten für Fracking-Oil

    Gaz haben wir gerade

    Vielmehr werden Teile der Produktion zerstört oder das Angebot künstlich verkleinert., folgende Beispiele.

    Gewollter Leerstand bei Immobilien

    Fertige Produkte die eingeschreddert werden

    Elektrische Energie, die zB von D verschenkt wird und dann wieder zurückgekauft wird. Da gibt´s Firmen die leben davon

    Modellreihen die sich aufgrund Design nicht verkaufen, Abwrackprämie. Maybach-Modelle.

    Überall da wird der Preis künstlich hoch gehalten. Das ist dir doch alles bekannt, warum also die Nebelleuchten?

    12:52 Uhr, 16.06. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Man schaue heute auf den Goldpreis. Dann weiss man was ich meine. Rein Markttechnisch sind diese niedrigen Goldpreise eigentlich unmoeglich. Voellig unmoeglich. Ausser Gold gibt es praktisch KEINE Waren, die am Produktionspreis oder gar darunter handeln. Das zeigt deutlich was hier vorgeht. NIEMAND wuerde Oel unter Produktionspreis handeln , oder Autos oder oder.

    11:12 Uhr, 16.06. 2015
    2 Antworten anzeigen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    GAEBE es noch einen freien Markt, wuerde er es , wohl schmerzhaft aber immerhin, richten.

    Ds es eigentlich nur noch manipulierte Pixel gibt, zerstoehrt jedes Vertrauen Tag fuer Tag. Wenn man KEINER Zahl mehr trauen kann, ALLES nach Manipulation riecht ist das ein russisches Casino. Mit Markt hat das nichts mehr gemein.

    11:09 Uhr, 16.06. 2015
  • Löwe30
    Löwe30

    In Griechenland zeigt sich der Fluch der bösen Tat: Man hat selbst aufgestellte Regeln wie das Bailout-Verbot und den Ausschluss einer Staatsfinanzierung durch die EZB unbekümmert gebrochen, mit der Folge, dass Griechenland immer weiter in die Krise schlitterte.

    Nötig wäre jetzt endlich, die gesamte Abgabenlast zu senken und substantielle Einsparungen auf der Staatsausgabenseite vorzunehmen.

    11:05 Uhr, 16.06. 2015
  • Löwe30
    Löwe30

    Wir leben längst im Sozialismus 2.0. Der heutige Sozialismus 2.0 greift tiefer, er beschäftigt sich nicht mehr mit solchen Detailfragen wie Privatbesitz. Das entscheidende ist, dass der Staat über den Besitz bestimmt. Sozialismus 2.0 ändert nicht mehr die äußere Ordnung sondern allein das Verhältnis der Menschen und der Wirtschaft zum Staat.

    11:02 Uhr, 16.06. 2015
  • Löwe30
    Löwe30

    Politik löst keine Probleme, sie ist die Ursache für Probleme.

    10:59 Uhr, 16.06. 2015
  • Greg1387
    Greg1387

    Vor allem tun mir die Leute Leid, die am Tag der Börse (März), welcher zur Förderung der Aktienkultur in Deutschland ins Leben gerufen wurde und an dem man kostenlos an Xetra handeln kann, zu Höchstkursen (DAX bei etwa 12300) eingekauft haben. Egal, ob es sich um langfristige Anlagen oder nicht handelt, aber ein Einstieg mit anschließendem ca. -13% Kursverlust wird sicher keine positiven Eindrücke vermitteln.

    10:19 Uhr, 16.06. 2015
  • JF Mennedy
    JF Mennedy

    Notkredite für Trader... Dieses Griechenland - Elend hat mit Sicherheit einige viel Geld gekostet...

    10:12 Uhr, 16.06. 2015

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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