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18:51 Uhr, 09.05.2012

Euro bleibt stabil – Weitere leichte Aufwertung des Yuan

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München (BoerseGo.de) - Trotz andauernder Probleme in der Eurozone wird die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar nicht stark abwerten. Zu dieser Einschätzung kommt Andreas König, Fondsmanager bei Pioneer Investments und verantwortlich für den Pioneer Funds – Absolute Return Currencies. „Der Markt wird letztlich honorieren, dass Europa bei der Bekämpfung der Krise Fortschritte macht und die getroffenen Maßnahmen werden mittelfristig Wirkung zeigen“, erläutert der Währungsexperte. Die USA würden hingegen ihre Probleme noch auf die lange Bank schieben. König geht davon aus, dass der Eurokurs sich auf mittlere Sicht in der bereits etablierten Bandbreite von 1,28 bis 1,33 US-Dollar bewegen wird. „Für eine echte Trendumkehr beim Euro/US-Dollar-Kurs müsste es entweder zu einer erneuten Eskalation der Schuldenkrise in Europa kommen oder zu einem Zinsanstieg in den USA“, betont der Fondsmanager. Die jüngsten Ankündigungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke deuteten jedoch darauf hin, dass die Federal Reserve sich vorerst alle Optionen offen halten wolle, und falls nötig auch künftig eine lockere Geldpolitik verfolgen werde.

„Derzeit entwickelt sich der gesamte Währungsmarkt vergleichsweise ruhig“, betont König. Es habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass von Politik und Notenbanken immer dann etwas unternommen werde, wenn unbedingter Handlungsbedarf bestehe. Durch diese Erfahrung sei die Angst vor Worst-Case-Szenarien deutlich gesunken. König betont, dass durch die ergriffenen Maßnahmen die grundlegenden Probleme aber noch nicht gelöst seien. Die bestehenden Probleme in der Eurozone treiben die Anleger laut König weiterhin in Währungen, die als sicherer Hafen gelten; wenn teilweise auch nur kurzfristig. „Bedauerlicherweise gibt es nur sehr wenige wirklich sichere Häfen“, sagt der Währungsexperte. Die Kursentwicklung von Währungen wie Norwegischer und Schwedischer Krone sowie vieler Emerging-Markets-Währungen habe gezeigt, dass diese Währungen nur bedingten Schutz bieten. „Kurzfristig bieten sich nur der US-Dollar wegen seiner Funktion als Reservewährung und seiner Liquidität und der japanische Yen als sichere Häfen an“, betont König. Langfristig gilt für viele Investoren die Schweiz als ein sicherer Hafen, wie auch der starke Kapitalfluss Richtung Schweizer Franken zeigt.

Mit Blick auf die chinesische Währung geht König von einer weiteren, allerdings verhaltenen Aufwertung des Yuan aus. Der Fondsmanager bewertet die Kursentwicklung gegenüber dem US-Dollar damit anders als der breite Markt, der auf Jahressicht derzeit von einer Abschwächung des Yuan gegenüber dem US-Dollar von einem Prozent ausgeht. Jüngst hatte China eine Wachstumsverlangsamung angekündigt, seitdem wurde die Aufwertung des Yuan gebremst und die mögliche Schwankungsbreite gegenüber dem US-Dollar erweitert.

Insgesamt geht der Fondsmanager davon aus, dass die Schwankungen am Währungsmarkt auch in den kommenden Monaten begrenzt bleiben. Vor diesem Hintergrund sieht er Performancechancen vor allem bei kleineren und so genannten „Cross-Währungen“, also Währungspaaren außerhalb des Euroraums. Zudem sieht er weiterhin Potenzial für den mexikanische Peso, kanadische Dollar, polnische Zloty, den chinesischen Yuan und norwegische Kronen. Vorsichtig ist er hingegen beim australischen und neuseeländischen Dollar sowie beim japanischen Yen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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