Euro-Austritt Italiens in der Diskussion
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Berlin/ Mannheim (BoerseGo.de) - Rainer Brüderle hält den Euro-Austritt Italiens für denkbar und möglich. Es könne sein, dass sie rausgehen, sagte der FDP-Fraktionschef am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. Italien müsse sich entscheiden, ob es sich bei der gemeinsamen Währung anpassen wolle. „Und wenn sie das nicht wollen, müssen sie die Konsequenzen ziehen“, sagte Brüderle. Die Entscheidung liege aber allein bei Italien. Die Alternative zum Austritt sei, dass Italien drastische Maßnahmen ergreife. Kernproblem des Landes sind Brüderle zufolge die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit, der Reformstau und eine mangelnde Handlungsfähigkeit der Regierung. Es bestehe ein Misstrauen gegenüber der Art, wie Politik in Italien betrieben wird".
„Drastischere Maßnahmen“ hält auch der neue neue Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Clemens Fuest, für dringend notwendig, um der Euro-Krise Herr zu werden „Wenn wir so weitermachen in Europa, dann enden wir mit völlig überschuldeten Staaten und ohne eine Möglichkeit der wirtschaftlichen Erholung“, sagte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Notwendig seien vor allem Schuldenerlasse für die Krisenstaaten und deutliche Lohnsenkungen in diesen Ländern, um sie wieder wettbewerbsfähig zu machen. „Wir müssen jetzt einmal hart sein. Das könnte kurzfristig zwar die Krise verschärfen, aber wir hätten danach eine Perspektive, wieder herauszukommen“, so Fuest.
Der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Anton Börner, hatte die Politiker in Rom aufgefordert, sich den Problemen des Landes zu stellen. Die deutsche Politik für die aktuelle Misere verantwortlich zu machen, sei keine Lösung, sagte Börner am Donnerstag im Gespräch mit der „Welt“. „Schauen Sie sich an, wie Berlusconi und Grillo im Wahlkampf auf Merkel eingeschlagen haben. Eines der reichsten Länder Europas regt sich darüber auf, dass es seinen Laden selbst in Ordnung bringen soll. Dabei ist das doch die normalste Sache der Welt“, so Börner in deutlichen Worten.
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