Kommentar
14:47 Uhr, 23.07.2015

Euro-Aus?

Die amerikanische Medien und die alternative Blogosphere werden regelrecht geflutet mit Abgesängen auf den Euro. Kaum jemand rechnet ernsthaft mehr damit, dass die Währungszone die nächste große Krise überleben wird und ich schließe mich dem Tenor an.

Erfreulich ist, dass die in ihrer eigenen Blase vegetierende Medien in Deutschland sich ein klein wenig zu öffnen scheinen. Beispielsweise liefert "welt.de" heute einen kleinen Überblick über den Stand der Diskussion.

Immer wieder zeigen die Beiträge auf die großen Ökonomen wie Friedman oder Feldstein, welche schon vor Jahrzehnten eine beeindruckende Klarsicht demonstrierten.

Letzterer attestierte schon 1997:

In the end, the desirability of a European monetary union will be judged not by its impact on inflation and unemployment but by its effect on peace and conflict within Europe and with the rest of the world. Only time would tell whether the creation of such a global power would be a stabilizing or destabilizing influence on world peace.

"The Political Economy of the European Economic and Monetary Union: Political Sources of an Economic Liability"

9 Kommentare

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  • Löwe30
    Löwe30

    Die EZB ist das Problem, nicht der Euro

    Mit einer eigenen Währung für jedes Land werden nämlich die tiefer liegenden Ursachen nicht behoben. Diese liegen in Europa in der zu geringe Produktivität und damit verbunden ist ein niedrigerer Lebensstandard. Die niedrigere Produktivität hat in der Regel mit übermäßigen öffentlichen Vorschriften, zu großem Einfluss der Politik auf die Wirtschaft und zu vielen Betrieben im Eigentum des Staates (Griechenland), Interventionen und zu hohen Ausgaben des aufgeblasenen Staates zu tun. Mit einer eigenen Währung wäre es natürlich möglich die Staatsverschuldung, die ja durch einen aufgeblasenen Staatsapparat entsteht und der durch defict spending nach Keynes sich immer mehr verschuldet, durch einfaches Aufblasen der Geldmenge weg zu reduzieren. Doch werden so die Schulden an die Gläubiger übertragen.

    Auf diese Weise meint man auf die schmerzhafte Anpassung und die Einschränkung der Regierungsgröße verzichten zu könnte. Wird jedoch mit einer eigenen Währung durch Aufblasen der Geldmenge die Wettbewerbsfähigkeit verbessert, werden alle Importgüter teurer, was bewirkt, dass die Bürger nicht mehr in den Genuss kostengünstiger Produkte kommen. Die Ursache, nämlich die aufgeblasene Staatstätigkeit, wird durch das Aufblasen der Geldmenge nicht beseitigt. Auch kommt es zusätzlich zu einer Umverteilung von unten nach oben, da die Wohlhabenden in Kapitalgütern investiert sind. Diese steigen überproportional, wie man beispielhaft leicht am Index des DAX, der ein Maß für die Wertentwicklung von Kapitalgütern ist, ablesen kann. Er stieg von 2008 (FED begann mit QE1) bis April 2015 von rund 4.000 Punkten auf gut 12.000 Punkte.
    Es wird höchste Zeit die kriminellen Manipulationen der Währungen durch die Zentralbanken zu beenden und zu einem marktwirtschaftlichen Geldsystem zu kommen.

    10:06 Uhr, 24.07.2015
  • Ragazzo
    Ragazzo

    Komisch - und dennoch stieg der Euro !

    09:09 Uhr, 24.07.2015
  • HamburgaJung
    HamburgaJung

    Wenn ich das schon wieder lese, "Euro- Aus?"

    Wenn alle mit einen Euro-Aus rechnen, dann ..........

    Lemmige

    07:26 Uhr, 24.07.2015
  • Jarakoff
    Jarakoff

    Das Schuldenproblem in den USA wird wahrscheinlich erst in 10-15 Jahren zum tragen kommen. Nämlich dann, wenn offensichtlich wird, dass die Pensionsverpflichtungen sowie die sogenannten "Medicare und Medicaid"-Verpflichtungen nur mit riesigem Haushaltsdefizit bedient werden können, d.h. neue Schulden. Die Haushaltsdefizite der letzten Jahre werden ein Kindergarten sein gegenüber dem was dann auf die USA zukommt. Die Schulden werden explodieren. Das wird dann wahrscheinlich die Schuldenkrise der USA.

    Die Schuldenkrise der Eurozone ist m.E. aber vorher dran. Und das liegt sicherlich u.a. am Euro...

    22:04 Uhr, 23.07.2015
  • Otua
    Otua

    Amerika hat bei allen Problemen keine Scherereien mit der Währung.

    Richtig, die Schererein haben andere !

    "Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem." sagte schon 1971 John Connally.

    18:44 Uhr, 23.07.2015
  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Dies US Amerikaner sind doppelt so hoch verschuldet wie der Durchschnittseuropäer. Aber das scheint auf diesem Planeten Niemanden zu interessieren. Die US Boys sind sehr geschickt darin, die Probleme der anderen zu dramatisieren und ihre eigenen zu verharmlosen. Nach dann bis zum nächsten Anheben der US amerikanischen Schuldenobergrenze. The same procedure as every year.

    16:58 Uhr, 23.07.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Wolfi81
    Wolfi81

    Da brauchts keine US-Ökonomen um zu wissen, dass der Euro nicht funktionieren kann. Der unvergessene Prof. Hankel und andere haben schon vor der Euroeinführung in den 90ern die Folgen aufgezeigt und bis jetzt recht behalten.

    Der Schaden, den die Deutschen dadurch haben und noch weiter erleiden werden, dürfte immens sein (Stichwort Reallohnentwicklung, Kaufkraftverluste durch Weichwährung, Bürgschaften in 12 (!) stelliger Höhe usw.).

    15:26 Uhr, 23.07.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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