EU-Kommission schlägt erstmals Embargo auf russische Energie vor
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Brüssel (Godmode-Trader.de) - Die EU-Kommission schlägt erstmals ein Embargo auf russische Energie vor. „Wir werden die Sanktionen umfassender und schärfer machen, damit sie die russische Wirtschaft noch stärker beeinträchtigen“, kündigte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Dienstag in Straßburg an.
Zunächst handelt es sich nur um ein Importverbot für russische Kohle im Wert von 4 Milliarden Euro. Kohle macht nur 3,5 Prozent der Exporteinnahmen Russlands aus, und nur rund ein Viertel der Exporte gehen in die EU. Umgekehrt bezieht die EU gut 45 Prozent ihrer Kohleimporte aus Russland. „Damit schneiden wir eine wichtige Einnahmequelle Russlands ab“, sagte von der Leyen dennoch. Ihre Behörde arbeite an weiteren Sanktionen, die auch die Einfuhr von Erdöl betreffen könnten. Allerdings gilt es als unwahrscheinlich, dass alle EU-Staaten einem Ölembargo zustimmen werden. Ein solches ist in der EU deutlich umstrittener als ein Importverbot für Kohle, nicht zuletzt, weil man Auswirkungen auf die Benzinpreise befürchtet.
Der Verband der deutschen Kohleimporteure zeigt sich zuversichtlich, dass bis Jahresende andere Lieferanten gefunden würden und verweist auf Kolumbien, die USA, Südafrika, Mosambik, Australien und Indonesien. Möglich wäre vielleicht auch ein Produktionsanstieg innerhalb der EU, in Polen. Aber auch wenn Ersatz gefunden würde, es würde wohl teurer, bemerkte die Commerzbank: Einen Vorgeschmack hätten gestern die börsengehandelten Preise geliefert: Der Future an der ICE für Kohle (Rotterdam) sei auf knapp 300 Dollar je Tonne gestiegen. Zu Jahresbeginn seien es noch lediglich rund 125 Dollar gewesen. Sein Rekordhoch markierte der Kohlepreis am 7. März bei 485 Dollar.
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