Kommentar
17:25 Uhr, 17.11.2004

EU: Industrieproduktion wie erwartet im Plus

1. Die Industrieproduktion in Euroland nahm im September erwartungsgemäß um 0,5 % qoq zu. Damit wird das Vorjahresniveau kalender- und saisonbereinigt um 2,9 % überschritten.

2. In vier Ländern war die Produktion rückläufig, wobei die stärksten Bremseffekte aus Deutschland (-1,2 %) kamen. Die Mehrzahl der zehn meldenden Länder hatte eine Ausdehnung der industriellen Aktivität zu verzeichnen, darunter vier Länder mit Zuwachsraten über drei Prozent (Frankreich, Irland, Portugal und Griechenland), wobei das Plus in Frankreich auf Grund des hohen Ländergewichts von 18 % am stärksten zu Buche schlug. Auffällig unter den großen drei Volkswirtschaften (Deutschland, Frankreich und Italien) ist der deutliche Abwärtsknick in der deutschen Produktionstätigkeit.

3. Mit Blick auf die Hauptgruppen zeigte sich die Gebrauchsgüterproduktion schwach. Mit dem Rückgang um 0,8 % mom lag sie auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2003. Die Verbrauchsgüterproduktion hält sich wenigstens stabil, im Durchschnitt der letzten sechs Monate nahm sie nicht zu. Erfreulich entwickelten sich die Investitionsgüterproduktion (0,8 % mom) und die Vorleistungsgüterproduktion (0,3 % mom).

4. Zu beachten sind einige Sonderfaktoren, die die beiden größten Volkswirtschaften betreffen: So ist in Deutschland mit einer deutlichen Aufwärtskorrektur der Septemberdaten zu rechnen und der Anstieg in Frankreich zu relativieren, da er auf einem Nachholeffekt beruhte; im August hatte Peugeot ein Werk zur Umrüstung vorübergehend stillgelegt. Dieser Produktionsausfall wurde nun nachgeholt.

5. Alles in allem klingt das dritte Quartal schwach aus. Nachdem die Industrieproduktion im zweiten Quartal noch um 1,0 % qoq zugenommen hatte, blieb im dritten Quartal nur noch ein bescheidenes Plus von 0,2 % qoq übrig. Und mit den schwächer werdenden globalen Impulsen zeigen sich die Zukunftsperspektiven auch nur in einem gedämpften Licht.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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