EU geht gegen Spekulanten und Finanzhaie vor
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Brüseel (BoerseGo.de) - Zwei Jahre nach der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers macht die EU-Kommission auf Tempo und legt neue Vorschriften zur Regulierung von riskanten Finanzprodukten vor.
Am Mittwoch beschloss die Brüsseler Behörde zwei neue EU-Verordnungen. Sie sehen schärfere Regeln für den außerbörslichen Handel mit Derivaten und Kreditausfallversicherungen vor. Hochriskante Leerverkäufe, bei denen Spekulanten auf den Verfall einer Währung oder Aktie wetten, ohne das Produkt zu besitzen, können unter bestimmten Bedingungen in der EU verboten werden. "Wir müssen Licht ins Spiel bringen", sagte Binnenmarktkommissar Michel Barnier. "Kein Finanzmarkt darf Wild-West-Gebiet bleiben."
Die EU nimmt sich damit die Geschäftspraktiken vor, die als Auslöser für die weltweite Finanzkrise gelten. Lehman war über sogenannte Derivate mit Banken in der ganzen Welt verbunden, die wegen der Wertverluste der Papiere hohe Abschreibungen verbuchen mussten. Dadurch kam 2008 die globale Finanzkrise erst auf.
Als Aufsichtsbehörde wird nach dem Willen der Kommission die neue europäische Wertpapieraufsicht ESMA agieren, die im Januar in Paris ihre Arbeit aufnehmen soll. Die neuen Regeln für den Derivatehandel sollen nicht nur für Finanzinstitutionen, sondern auch für Industrieunternehmen gelten.
Die Vorschläge von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier (Foto) benötigen die Zustimmung der EU-Mitgliedstaaten und des Europäischen Parlaments und sollen voraussichtlich 2012 in Kraft treten.
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