EU: Delivery Hero/Glovo mit 329 Mio EUR Kartellstrafe insgesamt belegt
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Von Ulrike Dauer
DOW JONES--Die Europäische Union hat Delivery Hero und die spanische Tochter Glovo mit einer Kartellstrafe von insgesamt 329 Millionen Euro belegt. Wie die EU-Kommission mitteilte, wirft sie Delivery Hero und Glovo die "Beteiligung an einem Online-Kartell für Essenslieferungen" vor.
Das Kartell im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) hat laut Mitteilung vier Jahre gedauert, von Juli 2018 bis Juli 2022.
Delivery Hero hielt seit Juli 2018 eine Minderheitsbeteiligung an Glovo und erwarb im Juli 2022 dessen alleinige Kontrolle.
Delivery Hero und Glovo sind zwei der größten Lebensmittellieferanten in Europa. Beide Unternehmen hätten insbesondere vereinbart, sich gegenseitig keine Beschäftigten abzuwerben, wirtschaftlich sensible Informationen ausgetauscht und geografische Märkte aufgeteilt. "Kartelle wie dieses schränken die Auswahl für Verbraucher und Geschäftspartner ein, verringern die Möglichkeiten für Beschäftigte und reduzieren die Anreize für Wettbewerb und Innovation", teilte die EU mit. Dadurch stehen Unternehmen weniger im Wettbewerb um Beschäftigte, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera. "Dieser Fall ist wichtig, weil diese Praktiken durch eine wettbewerbswidrige Nutzung der Minderheitsbeteiligung von Delivery Hero an Glovo erleichtert wurden."
Auf Delivery Hero entfällt den Angaben zufolge rund 223,3 Millionen Euro der Geldbuße, auf die spanische Tochter 105,7 Millionen. Im Zuge der Untersuchung hätten beide Unternehmen ihre Beteiligung an dem Kartell zugegeben. Sowohl Delivery Hero mit Sitz in Berlin wie auch die spanische Tochter Glovo haben sich der EU zufolge bereiterklärt, den Fall beizulegen.
Die EU-Kommission hatte im Zuge der Ermittlungen zweimal die Geschäftsräume von Delivery Hero und Glovo durchsucht, im Juli 2022 und November 2023. Im Juli 2024 kündigte Delivery Hero an, die Rückstellungen für mögliche Strafzahlungen wegen mutmaßlich wettbewerbswidrigen Verhaltens in der Europäischen Union mehr als zu verdoppeln. Angehoben wurde die Rückstellung auf mehr als 400 Millionen Euro von zuvor 186 Millionen. Die Anhebung erfolge nach dem "jüngsten informellen Austausch mit der Europäischen Kommission".
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
DJG/uxd/sha
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