Fundamentale Nachricht
16:15 Uhr, 12.02.2016

Etwas freundlicherer Wochenausklang an den US-Märkten

Hatte gestern viele Anleger weltweit die Panik gepackt, stützen heute Spekulationen über Förderkürzungen beim Öl das Sentiment. Die US-Indizes legen leicht zu.

Erwähnte Instrumente

Nach den gestrigen panikartigen Abverkäufen an den Aktienmärkten weltweit hat sich die Lage heute wieder ein wenig beruhigt. Der DAX legt um 1,55 Prozent auf 8.888 Punkte zu. Hintergrund der Gegenbewegung ist nicht zuletzt das etwas festere Öl, nachdem wieder Spekulationen über eine Einigung hinsichtlich der Fördermengen gekommen sind. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist offenbar bereit, über eine abgestimmte Kürzung der Förderung zu reden, heisst es im „Wall Street Journal“.

Auch aus der US-Konjunktur kommen heute etwas bessere Zahlen. Fed-Chef Janet Yellen hatte gestern auf die wachsenden Risiken für die US-Wirtschaft hingewiesen, die mit der schleppenden globalen Wirtschaftsentwicklung zusammenhängen. Wie heute die US-Statistikbehörde meldet, haben die US-Einzelhändler im Januar trotz der Sorgen über Konjunktur und Börsen ein kleines Umsatzplus erzielt. Sie hatten 0,2 Prozent mehr Geld in den Kassen als im Vormonat. Volkswirte hatten im Konsens nur mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Binnen Jahresfrist lagen die Umsätze um 3,4 Prozent höher.

Die US-Börsen starten etwas fester in den letzten Handelstag der Woche: Der Dow Jones rückt um 0,7 Prozent auf 15.760 Punkte ins Grün. Der S&P gewinnt 0,8 Prozent auf 1.845 Punkte hinzu. Der Nasdaq 100  verbessert sich um 0,32 Prozent auf 3.975 Punkte.

Das besondere Anlegerinteresse fokussiert heute auf Groupon. Unter dem neuen CEO Rich Williams übertraf das Unternehmen im Schlussquartal die eigenen Ziele in einigen Bereichen. So lagen Umsatz, bereinigtes EBITDA und bereinigter Gewinn über dem oberen Ende der Zielvorgabe. Im nachbörslichen Handel am gestrigen Donnerstag hatte die Groupon-Aktie mit einem Plus von 18,3 Prozent auf die Zahlen reagiert. Um 16.00 Uhr notiert das Papier mit 22 Prozent im Plus.

Zahlen legt auch der Versicherer AIG vor. Für das vierte Quartal wurde ein Verlust von 1,84 Milliarden US-Dollar ausgewiesen, nachdem AIG zuvor sowohl die Anhebung der Reserven um 3,6 Milliarden Dollar als auch die Erhöhung der Dividende und die Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms angekündigt hatte. Die Anteile von AIG legen um 4 Prozent zu.

War gestern der WTI-Ölpreis auf ein neues 12-Jahres-Tief unter 27 US-Dollar je Barrel gefallen, bevor er sich wieder etwas nach oben absetzte, erholt sich der Preis heute kräftig auf 30,41 US-Dollar (+1,27 Prozent). Brent steigt um 1,83 Prozent auf 31,63 US-Dollar. Offenbar gibt es jetzt neue Hinweise darauf, dass sich die OPEC und einige Nicht-OPEC-Länder möglicherweise doch auf Produktionskürzungen einigen können. Am Donnerstag hat Venezuela den Vorschlag unterbreitet, dass die Fördermenge der Produzenten zumindest auf dem derzeitigen Niveau stagnieren solle. Dies würde das Überangebot zwar nicht unmittelbar, aber doch zumindest mittelfristig verringern. Saudi-Arabien soll diesem Vorschlag begrüßt haben, sofern der Iran seine Produktion nicht erhöht.

Der Goldpreis ist von seinem gestern erreichten Zwölfmonatshoch bei rund 1.260 US-Dollar zurückgekommen und notiert bei 1.238 US-Dollar.

Der Euro gibt ein halbes Prozent auf 1,1260 US-Dollar ab.

Konjunktur

US-Importpreise fallen nicht so stark wie befürchtet

Die US-Importpreise sind im Januar nicht so stark gefallen wie befürchtet. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, sanken die Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent, nach einem Minus in gleicher Höhe im Dezember. Ökonomen waren im Konsens von einem Rückgang um 1,5 Prozent ausgegangen. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation.

US-Einzelhandel im Januar im Plus

Die Verbraucher in den USA haben im Januar etwas mehr Geld ausgegeben: Der Einzelhandelsumsatz in den Vereinigten Staaten ist im Januar um 0,2 % gestiegen. Ökonomen hatten ein Plus von 0,1 % prognostiziert. Zum Vergleich: Im Dezember war der Einzelhandelsumsatz um 0,1 % zurückgegangen.

Einzelaktien

Insperity verfehlt die Analystenschätzungen

Der Personaldienstleister Insperity verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von 0,33 US-Dollar je Aktie die Analystenschätzungen von 0,40 US-Dollar. Umsatz mit 650 Millionen US-Dollar unter den Erwartungen von 670 Millionen US-Dollar.

American Axle übertrifft die Analystenschätzungen

Der Automobilzulieferer American Axle übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von 0,81 US-Dollar je Aktie die Analystenschätzungen von 0,70 US-Dollar. Umsatz mit 958 Millionen US-Dollar unter den Erwartungen von 970 Millionen US-Dollar.

Zayo Group verfehlt die Analystenschätzungen

Der Telekommunikationsdienstleister Zayo Group verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Verlust von -0,04 US-Dollar je Aktie die Analystenschätzungen von +0,05 US-Dollar. Umsatz mit 369,5 Millionen US-Dollar unter den Erwartungen von 375 Millionen US-Dollar

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