Fundamentale Nachricht
12:59 Uhr, 26.03.2015

Eskalation im Jemen: Ölpreise explodieren - Aktienmärkte unter Druck

Die Eskalation im Jemen lässt die Ölpreise haussieren. Die Aktienmärkte geben dagegen deutlich nach. Die Risikoaversion der Anleger hat zugenommen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Die Eskalation im Jemen hat zu einer deutlich höheren Risikoaversion bei den Anlegern geführt. Die Aktienmärkte präsentieren vor diesem Hintergrund tiefrot. Der DAX verliert zur Stunde 1,86 Prozent auf 11.645 Punkte.

Charttechnik

Der DAX sorgte heute früh für ein Verkaufssignal, sowohl auf Stunden- als auch Tagesebene. Nach dem bisherigen Tief bei 11.619 Punkten, nahe der Unterstützung im Bereich von 11.600 Punkten, versuchen die Käufer eine Erholung. Der zentrale Widerstandsbereich beginnt bei 11.737 Punkten und zieht sich bis 11.865 Punkte hin. Dieser ist folglich sehr breit, aber daran ist nichts zu ändern. In diesem Bereich sollte die Erholung beendet werden und eine neue Verkaufswelle folgen. In den nächsten Tagen könnte dann auch die 11.600er Marke nachhaltig brechen.

Thema des Tages

Die Lage im Jemen hat sich zugespitzt. Das mehrheitlich sunnitische Saudi-Arabien hat in der Nacht auf Donnerstag Luftangriffe auf die schiitischen Huthi-Rebellen geflogen. Nach Angaben von Regierungskreisen in Amman hat sich auch Jordanien an den Angriffen beteiligt. Der Saudi-arabischen Botschafter in den USA sprach sogar von mehr als zehn Ländern, die sich an dem Einsatz beteiligen. Man wolle die legitime Regierung von Jemens Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi verteidigen, heißt es als Begründung für den Militäreinsatz. Die Huthi-Rebellen kontrollieren seit September die Hauptstadt Sanaa. Am Mittwoch kämpften sie sich bis auf 20 Kilometer an die Großstadt Aden heran, wohin Hadi geflüchtet war.

Saudi-Arabien schließt offenbar auch den Einsatz von Bodentruppen nicht aus. Es sei möglich, dass eine Bodenoffensive nötig sei, um in dem Nachbarland die Ordnung wiederherzustellen, wird ein mit Verteidigungsfragen vertrauter saudi-arabischer Insider von einer Nachrichtenagentur zitiert.

Derzeit lässt sich noch die abschätzen, wie sich der Konflikt in einer der ölreichsten Regionen der Welt entwickelt. Es besteht die Sorge, dass die schiitischen Huthi-Rebellen Unterstützung aus dem Iran erhalten. Die Islamische Republik ist der wichtigste Verbündete der Huthi-Rebellen. Ein Eingreifen des Irans könnte zu einer weiteren Eskalation führen. Irans Außenminister Mohamed Dschawad Sarif hat die Militäroffensive von Saudi-Arabien scharf kritisiert und das Land aufgefordert, die Luftangriffe sofort zu stoppen, da sie gegen Jemens Souveränität verstießen.

Aktien im Blick

adidas will den bereinigten Umsatz bis 2020 jährlich im hohen einstelligen Prozentbereich auf mindestens 22 Milliarden Euro steigern. Der Nettogewinn soll im Schnitt um etwa 15% zulegen. Die Aktien kann davon aber nicht profitieren und gibt mehr als 2 Prozent ab.

Bei SMA Solar ist noch keine Besserung in Sicht. Das Unternehmen rechnet in diesem Jahr erneut mit roten Zahlen. Erst 2016 wird wieder ein positives operatives Ergebnis angestrebt. Die Aktien verliert rund 8 Prozent.

Konjunktur

Stimmung der Verbraucher in Deutschland nimmt weiter zu. Das GfK-Konsumklima für April kletterte von 9,7 Punkten im Vormonat auf 10,0 Zähler. Das ist der sechste Anstieg in Folge und der höchste Wert seit Oktober 2001. Für Kauflaune sorgt ein Mix aus günstigen Energiepreisen, robustem Arbeitsmarkt und Mini-Zinsen.

Die französische Wirtschaft ist im vierten Quartal wie erwartet leicht gewachsen. Das BIP erhöhte sich um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Damit wurde die erste Schätzung bestätigt.

Die Geldmenge im Euroraum ist im Februar nicht so stark gewachsen wir erwartet. Sie erhöhte sich um 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nach einem Plus von revidiert 3,7 (4,1) Prozent im Vormonat. Das ist der stärkste Anstieg seit April 2009. Volkswirte hatten im Schnitt aber mit einem noch stärkeren Zuwachs von 4,3 Prozent gerechnet.

Die Kreditvergabe der Banken im Euroraum ist im Februar erneut leicht geschrumpft. Sie lag um 0,1 Prozent unter dem Vorjahreswert, nachdem sie im Januar um revidiert 0,2 (0,1) Prozent gesunken war.

Währungen

Der US-Dollar setzt seine Talfahrt am Donnerstag fort, wobei der Greenback weiterhin von den nach hinten verschobenen Zinsanhebungserwartungen belastet wird. EUR/USD notierte bislang in der Spitze auf einem Dreiwochenhoch bei 1,1052, wobei dem Euro auch das überraschend deutlich gestiegene deutsche GfK-Konsumklima zugutekam.

GBP/USD erreichte nach starken britischen Einzelhandelsumsätzen bislang 1,4994 im Hoch.

USD/SEK setzt seine Korrektur von dem am 18. März 2015 bei 8,8275 erreichten Sechsjahreshoch nach stärker als erwartet gestiegenen schwedischen Erzeugerpreisen fort und notierte bislang bei 8,4218 im Tief.

Rohstoffe

Die Angst vor einem neuen Krieg in der Golfregion hat für einen deutlichen Anstieg bei den Ölpreisen gesorgt. WTI-Öl verteuert sich zur Stunde um mehr als 5 Prozent auf 51,35 US-Dollar je Barrel. Brent-Öl legt um mehr als 4 Prozent zu.

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