Es droht eine nie dagewesene Inflation der Lebensmittelpreise
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New York (Godmode-Trader.de) - Die Preise für die Rohstoffe, aus denen sich der Düngemittelmarkt zusammensetzt - Ammoniak, Stickstoff, Nitrate, Phosphate, Kali und Sulfate - sind seit Jahresbeginn um 30 Prozent gestiegen und übertreffen nun die Preise, die während der Finanzkrise 2008 verzeichnet wurden, wie das britische Rohstoffberatungsunternehmen CRU mitteilte.
Russland und die Ukraine gehören zu den wichtigsten Agrarrohstoffproduzenten der Welt. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN war Russland im Jahr 2021 der weltweit größte Exporteur von Stickstoffdünger und der zweitgrößte von Kali- und Phosphordünger.
Der Handel zwischen Russland und dem Rest der Welt ist zwar nicht zum Erliegen gekommen, ist derzeit aber stark gestört, da Importeure und Schiffscharterer das Land angesichts des Krieges in der Ukraine meiden, sagte Chris Lawson, Leiter des Bereichs Düngemittel bei der CRU, dem US-TV Sender CNBC.
Russland, auf das rund 14 Prozent der weltweiten Düngemittelausfuhren entfallen, hat den Export vorübergehend ausgesetzt, was voraussichtlich starke Auswirkungen auf die weltweiten Lebensmittelmärkte haben wird. „Seit Anfang 2020 haben sich die Preise für Stickstoffdünger vervierfacht und die Preise für Phosphat und Kali mehr als verdreifacht", erklärte Lawson weiter. Ein Nachfrageeinbruch aufgrund der hohen Preise und der Angebotsknappheit werde immer wahrscheinlicher.
Laut dem Ernährungs- und Landwirtschaftsindex der Vereinten Nationen haben die Lebensmittelpreise weltweit einen historischen Höchststand erreicht. „Angesichts des bereits angespannten Getreide- und Ölsaatenmarktes und der Bedeutung Russlands und der Ukraine auf diesen Märkten ist die Inflation der Lebensmittelpreise ein immer größeres Risiko", betonte Lawson.
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