Erzeugerpreise sinken im Jahresvergleich
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Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lagen im Juli 2023 um 6,0 % niedriger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der hohe Rückgang ist auch auf einen sogenannten Basiseffekt zurückzuführen, da in Folge des Kriegs in der Ukraine die Erzeugerpreise im Vorjahr stark angestiegen waren. Im Jahresvergleich sanken die Erzeugerpreise damit zum ersten Mal seit November 2020. Ein höherer Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat wurde zudem letztmalig im Oktober 2009 verzeichnet. Im Juni hatte die Vorjahresveränderungsrate der Erzeugerpreise bei 0,1 % und damit noch im positiven Bereich gelegen.
Die Volkswirte der Banken hatten für Juli mit einer Veränderung von -5,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat gerechnet.
Verantwortlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren laut Statistischem Bundesamt vor allem die Preisrückgänge bei Energie, aber auch bei Vorleistungsgütern. Bei Konsum- und Investitionsgütern war der Preisanstieg nicht mehr so stark wie in den Vormonaten. Ohne Energieträger stiegen die Erzeugerpreise im Juli um 2,0 % im Vorjahresvergleich, nach einer Jahresveränderungsrate von 2,8 % im Juni. Energieträger innerhalb der Erzeugerpreise verbilligten sich im Juli um 19,3 % gegenüber dem Vorjahr. Die Preise für Vorleistungsgüter waren im Juli 2023 um 3,4 % niedriger als ein Jahr zuvor, während die Preise für Verbrauchsgüter um 8,1 % höher lagen.
Gegenüber dem Vormonat Juni sanken die Erzeugerpreise im Juli um 1,1 % und damit deutlich stärker als erwartet. Die Volkswirte der Banken hatten nur mit einem Rückgang um 0,2 % gerechnet, nach einem Minus von 0,3 % im Juni.
Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator der Verbraucherpreise und damit der Inflation. Allerdings werden stark steigende Erzeugerpreise meist nicht sofort und vollständig, sondern erst im Laufe der Zeit an die Verbraucher weitergereicht.
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