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11:19 Uhr, 26.09.2017

Erdogan könnte für Angebotsdefizit bei Rohöl sorgen

Die Drohung der Türkei, Öllieferungen aus dem kurdischen Teil des Irak zu blockieren, hat Auswirkungen auf den Weltmarkt. „Sollte Erdogan seine Drohung wahrmachen und den Abnahmestopp über längere Zeit aufrechterhalten, wäre der globale Ölmarkt unterversorgt“, so Analysten der Commerzbank.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 58,215 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Seit Anfang September befindet sich der Ölpreis der Nordseesorte Brent in einem nachhaltigen Aufwärtstrend. Zu Wochenbeginn explodierte der Preis mit einem Tagesgewinn von deutlich über 4 Prozent regelrecht. Am Dienstag legte die Notierung weiter zu. Das Barrel Brent kostete am Dienstagmorgen am Terminmarkt 59,31 Dollar. Das waren 29 Cent mehr als am Montag. Mit 59,49 Dollar wurde zuvor der höchste Stand seit Juni 2015 erreicht. Der Brent-Preis hat damit die Oberseite der seit Frühjahr 2016 gültigen Handelsspanne zwischen 44 und 58 US-Dollar überschritten. damit könnte eine wichtiges Kaufsignal aktiviert worden sein.

Hauptgrund der jüngsten Preissteigerung war die Drohung der Türkei, Öllieferungen aus dem kurdischen Teil des Irak zu blockieren. Trotz scharfer internationaler Proteste und gegen den Willen der Zentralregierung in Bagdad hatten die Kurden im Nordirak in einem historischen Referendum über ihre Unabhängigkeit abgestimmt. Die Türkei lehnt eine Unabhängigkeit ab, da sie eine weitere Destabilisierung der Region befürchtet. In großen Teilen der Osttürkei bilden Kurden die Mehrheit. 78 Prozent der 5,2 Mio. Wahlberechtigten hätten sich an dem Referendum beteiligt, berichtete der kurdische Fernsehsender Rudaw TV. Das Endergebnis soll in den kommenden drei Tagen vorliegen. Es wird erwartet, dass eine klare Mehrheit der Stimmberechtigten mit “Ja” votiert.

Da das irakische Öl via Pipelines über türkisches Territorium ans Mittelmeer transportiert wird, stünde es dem Weltmarkt nicht mehr zur Verfügung, wie die Analysten der Commerzbank betonen. „Sollte Erdogan seine Drohung wahrmachen und den Abnahmestopp über längere Zeit aufrechterhalten, wäre der globale Ölmarkt unterversorgt“.

Der Preisanstieg ist laut der Commerzbank auch in hohem Maße spekulativ getrieben. Die spekulativen Finanzanleger hätten ihre Netto-Long-Positionen bei Brent in der Woche zum 19. September auf das höchste Niveau seit Februar ausgeweitet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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