Fundamentale Nachricht
15:50 Uhr, 01.06.2017

Enttäuschende Signale aus China

Die Stimmung bei kleineren und mittleren chinesischen Betrieben hat sich im Mai anders als bei größeren und staatlichen Konzernen laut "Caixin"-Index überraschend verschlechtert. Hier deutet sich eine Schrumpfung der Wirtschaftstätigkeit an. Der Knick gesellt sich zu den jüngst enttäuschenden Signale aus dem Land.

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  • Hang Seng
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Peking (Godmode-Trader.de) - Der Einkaufsmanagerindex von Caixin/Markit für die chinesische Industrie ist im Mai überraschend deutlich von 50,3 Punkten im April auf 49,6 Zähler gefallen. Damit notiert der Wert nun unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten und signalisiert eine Kontraktion der Geschäftsaktivitäten. Analysten hatten mit einem Rückgang des Wertes gerechnet, aber nur auf 50,1 Punkte.

Eine marginale Verschlechterung der Betriebsbedingungen und schwächere Zuwächse bei Produktion und Aufträge hätten zu dem Rückgang geführt, hieß es von „Caixin". Die befragten Unternehmen berichteten zudem, dass sich der Aufbau der Lagerbestände spürbar verlangsamt habe.

Der gestern veröffentlichte offizielle Einkaufsmanagerindex für die Industrie hatte dagegen mit 51,2 Punkten einen stabilen Wachstumskurs auf dem April-Niveau ausgewiesen. Der Caixin-Bericht berücksichtigt aber stärker kleinere Unternehmen, die weniger deutlich vom gegenwärtigen Bauboom profitieren. „Insgesamt zeichnet der heute veröffentlichte Indikator einen schwächeren Konjunkturausblick als der gestrige offizielle Einkaufsmanagerindex“, kommentierten Experten von HSBC Trinkaus. Zu Teilen komme diese Divergenz dadurch zustande, dass der offizielle Index bei der Umfrage größere Unternehmen stärker berücksichtigt. Besonders dort habe sich Lagebeurteilung aber in den zurückliegenden Monaten verbessert.

Der Knick beim "Caixin"-Index gesellt sich zu den jüngst enttäuschenden Signale aus dem Reich der Mitte. Für April hatte die Regierung zuletzt einen unerwartet starken Dämpfer bei der Industrieproduktion gemeldet und auch die Außenhandelsdaten blieben hinter den Erwartungen zurück. Nach offiziellen Angaben war Chinas Wirtschaft im ersten Quartal noch überraschend stark um 6,9 Prozent gewachsen. Dazu hatten hohe Staatsausgaben in Infrastruktur und ein boomender Immobilienmarkt beigetragen. Im weiteren Jahresverlauf wird nun eine Abschwächung des Wachstums erwartet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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