Fundamentale Nachricht
12:52 Uhr, 12.09.2014

Energieversorger im Fokus - US-Daten am Nachmittag könnten neue Impulse liefern

Die aktuelle Nachrichtenlege gibt für den Dax nicht viel her. Impulslos treibt das Börsenschiff durch den Handel. Am Nachmittag stehen in den USA neue Daten an, die frischen Wind in die Segel wehen könnten.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Gegen Mittag gibt der Dax 0,30 % auf 9.662 Punkten nach. Vor wichtigen US-Daten am Nachmittag trauen sich die Anleger nicht viel zu. In den USA werden heute Zahlen vom Einzelhandel und zur Verbraucherstimmung Aufschluss geben über die Stärke des wichtigen privaten Konsums. Überraschend positive Daten dürften an den Aktienmärkten negativ aufgenommen werden, würden sie doch die Sorgen befeuern, dass die US-Notenbank in geldpolitischer Hinsicht die Zügel noch schneller straffen könnte als angenommen.

Charttechnik

Der Dax ist heute noch auf Richtungssuche und wird derzeit in einer engen Spanne zwischen 9.680 und 9.650 Punkten gehandelt. Erst wenn diese nachhaltig verlassen werden kann, könnte ein kleiner Trendimpuls folgen. Nach oben sind Gewinne bis auf 9.720 Punkte möglich, während auf der Unterseite ein Test der 9.635iger Unterstützung kurzfristig zu favorisieren wäre.

Thema des Tages

Die EU hat wichtige Rüstungs- und Energiekonzerne Russlands von den Kapitalmärkten in der EU abgeschnitten. Die neuen EU-Sanktionen sehen vor, dass Anleihen der Energiekonzerne Rosneft, Transneft und Gazprom Neft nicht mehr in der EU gehandelt werden dürfen. Darüber hinaus werden die Kriterien für die Verhängung von Einreisesperren und Finanzsanktionen (sog. Listungen) auf solche Personen und Unternehmen ausgedehnt, die mit den Separatisten in der Ostukraine in geschäftlicher Verbindung stehen.

Moskau erwägt nun seinerseits Importbeschränkungen für ausländische Autos sowie eingeschränkte Überflugrechte für westliche Fluggesellschaften.

Aktien im Blick

RWE büßen 1,64 % ein, Eon legen hingegen 0,74 % zu. JPMorgan zieht den Versorger Eon dem heimischen Konkurrenten RWE vor. Das RWE-Papier wurde von „Neutral" auf „Underweight“ im Rating gesenkt, Eon hingegen von „Neutral“ auf „Overweight“ hochgestuft.

Die BASF-Tochter Wintershall hat angekündigt, für 1,3 Mrd. Dollar Ölfelder in Norwegen zu kaufen. BASF kann sich gegen den schwachen Markttrend behaupten (+0,18 %).

Gerry Weber auf Talfahrt mit -4,32 %. Der Modekonzern enttäuschte mit seinen Zahlen zum 3. Quartal.

Konjunktur


Die Industrieproduktion der Eurozone legt im Juli überraschend um 1,0 % zu. Ökonomen hatten einen geringeren Zuwachs um 0,6 % erwartet, nach einem Rückgang von 0,3 % im Vormonat.

Die italienische Industrieproduktion enttäuscht auch im Juli. Die Erzeugung schrumpft um 1,0 %, Experten hatten nur einen geringen Rückgang um 0,1 % erwartet.

Die vorzeitigen LTRO-Rückzahlungen der europäischen Geschäftsbanken an die EZB in der kommenden Woche belaufen sich auf insgesamt 5,98 Mrd. Euro, nach 9,11 Mrd. Euro in dieser Woche.

Währungen

Der US-Dollar legt am Vormittag im Vorfeld wichtiger US-Daten leicht zu. USD/JPY klettert unaufhaltsam weiter und hat ein frisches Sechsjahreshoch bei 107,40 erreicht. EUR/USD konsolidiert mit sinkender Tendenz über der 1,29er-Marke seine jüngsten Verluste infolge der unterschiedlichen geldpolitischen Aussichten der EZB und der Fed, die dem Währungspaar am 9. September ein 14-Monatstief bei 1,2858 beschert haben.

GBP/USD fällt von seinem Donnerstagabend erreichten Hoch bei 1,6277 zurück und notierte bislang bei 1,6214 im Tief. Am Donnerstag hatte das Meinungsforschungsinstitut „YouGov“ eine neue Prognose zur Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien veröffentlicht. Demnach haben nun wieder die Gegner einer Abspaltung Schottlands von Großbritannien mit 52 % die Nase vorn.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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