Kommentar
16:10 Uhr, 06.02.2018

Energiespeicher für eine neue Ära!

Viele Menschen hadern noch immer mit der Vorstellung, dass sich das Elektrofahrzeug durchsetzen wird. Noch immer erlebe ich Diskussionen, ob nicht ein sauberer Diesel doch die bessere Lösung sei.

Die Energiewende weg von fossilen Energien hin zu erneuerbaren Energien ist beschlossene Sache. In welchen Zeitspannen dies vonstatten geht, lässt sich nicht klar beantworten, die Erfahrung zeigt aber, dass solche gesellschaftsverändernden Entwicklungen eine große Eigendynamik entwickeln und ihr Wachstum exponentiell stattfindet. Die meisten Beobachter und selbst Experten sind dann überrascht, wie schnell das plötzlich geht, wenn nur genug Geld und Innovationskraft in eine solches Projekt fließt und das geschieht dann, wenn allen klar wird, dass sie an dieser Entwicklung nicht mehr vorbeikommen.

Viele Details sind im weiteren Verlauf noch zu klären.

Es ist keineswegs sicher, dass sich die mobile Zukunft – gerade in Europa – ausschließlich auf dem Elektromarkt abspielt. Vielmehr muss man davon ausgehen, dass es ein Nebeneinander von Elektrofahrzeugen und Wasserstoffantrieb geben wird. Dafür gibt es gute Gründe. Die Wasserstofftechnologie und die damit verbundene Brennstoffzelle ist komplexer als der reine Elektroantrieb, was den europäischen Autobauern hier einen Technologievorsprung vor den chinesischen Konkurrenten erhalten würde, die mit staatlicher Unterstützung voll auf die Elektromobilität setzen.


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Es ist daher zu erwarten, dass Asien weitgehend vollelektrisch fährt, während es in Europa ein Nebeneinander von Elektro und Wasserstoff geben wird, ähnlich wie heute Benzin und Dieseltechnologie nebeneinander existieren. In der Tat kann der Wasserstoff einige Vorteile für sich in Anspruch nehmen, die in einigen Bereichen durchaus schlagend sind. Wer große Reichweiten ohne Ladeinfrastruktur zurücklegen will, der braucht Tanks.

Batterien sind für bestimmte Größenordnungen machbar, aber einen Ozeanriesen mit Batterieantrieb auf die Reise zu schicken wird schwierig. Kälte ist für Batterien ein Problem, für Wasserstoff ganz und gar nicht. Wer in die weiten Skandinaviens oder der russischen Taiga aufbrechen will, für den dessen LKW kann Wasserstoff eine sinnvolle Lösung sein. Des weiteren lässt sich Wind- und Sonnenstrom hervorragend in Wasserstoff umwandeln.

Power-to-Gas heißt diese Technologie. Neben Wasserstoff als Speichermedium wird aber selbstverständlich auch die klassische Batterie ihren Siegeszug fortsetzen. Wobei das Wort „klassisch“ hier nicht den Kern trifft. Die künftigen Batterien werden auf völlig anderen Basiselementen beruhen als das heute der Fall ist.

Lithium-Ionen- Akkus waren bislang die Technik der Wahl, aber schon stehen Feststoffbatterien in der Pipeline, die mit deutlich geringerem Gewicht eine wesentlich höhere Leistungsdichte werden speichern können. Das Automobilunternehmen Fisker hat sich hier schon aus dem Fenster gelehnt und ab 2025 solche Feststoffbatterien angekündigt, die in einer Minute Strom für mehrere hundert Kilometer würden tanken können. Da Flüssigkeiten fehlen, wären Feststofbatterien wesentlich sicherer und würden mehr Reichweite bei geringerem Gewicht und Volumen liefern.

In der Entwicklung der Batteriespeicher hat gerade ein neues Zeitalter begonnen. Hier warten Effizienzsprünge auf uns, die die Welt der erneuerbaren Energien in völlig neue Dimensionen bringt. Denn bislang waren es genau diese Speicher, die mit ihren beschränkten Möglichkeiten als Hemmschuh für den Ausbau der erneuerbaren Energien galten. Der Solar- und Windstrom wird bereits heute zur billigen Massenware und das wesentlich schneller, als selbst die Optimisten erhofft hatten. Einzig die Verteilung und Speicherung ist bis zur Stunde der bremsende Faktor. Hier sind künftig die größten Effizienz- und somit Börsengewinne zu erwarten.

Ein Grund sich schon jetzt, wo dieser Trend durch neue Technologien gerade vor dem nächsten Durchbruch steht , mit diesen Unternehmen auseinanderzusetzen.

Ihr

Dirk Müller

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39 Kommentare

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  • feloh
    feloh

    ich frage mich immer was Energiewende und Populismus gemeinsam haben? ....... abgehakt

    Elektrofahrzeuge: das hat man schon mehrmals versucht in der Geschichte und ist nix geworden. Ist eines der aktuell laufenden Konjunkturprogramme. Mehr nicht............................... abgehakt

    Es hieß schon bevor das ganze mit der Energiewende losging, das wäre alles umsonst, vom Wind und von der Sonne.

    Die Preise für Strom steigen und steigen wie von den "Klimaläugnern" erwartet. Zu denken, die werden die Preise wieder fallen lassen ............. warum sollten die das tun. Ist eines der aktuellen Umverteilungsprogramme und man macht sehr gute Renditen sofern man auf der richtigen Seite hockt........................................................................................................................abgehakt

    Alles nur verarsche. Funktioniert aber nur, wenn sich genügend Teilnehmer verarschen lassen.

    19:33 Uhr, 07.02.2018
  • 1 Antwort anzeigen
  • 2 Antworten anzeigen
  • feloh
    feloh

    Ist doch alles nur Spekulation mit einem vernünftigen Speicher für die E-Motoren!! Aktuell sieht es so aus. Ich fahr mit meinem Diesel an die Tanke. In max. 5 Minuten bekomme ich eine Reichweite von knapp 1.000 km in meinen "Speicher". Auf der Autobahn sieht mich der TESLA meistens nur von hinten (keine Ahnung warum die meistens recht langsam auf der rechten Spur fahren, will das auch gar nicht beurteilen). Ist jedem sein eigenes Problem wenn er haufen Geld für Autos ausgibt welche ewig zum laden brauchen und dann nur eine beschränkte Reichweite haben. In meinem Bekanntenkreis lädt einer sein Elektro Nissan ohne Schnellladetechnik 14h!!. Das ist doch lachhaft. Da muss sich noch einiges "entwickeln". Bis dahin fahr ich DIESEL.

    10:31 Uhr, 07.02.2018
  • ulli53
    ulli53

    Also wenn ich richtig in der Berufsschule Aufgepasst habe ( lange her ): Tesla 3 50 KW/H Batterie in 1 Minute Laden.

    50 KW/H mal 60 Minuten = 3.000 KW/H das bei Drehstrom 400 Volt = ca. 4.500 Amper

    Da muss das Anschlusskabel aber ganz schön dick sein.

    Ich habe da auch so meine Zweifel, es sei denn man läd mit 10.000 Volt wie bei der Bahn.

    23:32 Uhr, 06.02.2018
  • angola_murksel
    angola_murksel

    es sind folgende dinge, die stutzig machen:

    1. es ist jetzt das dritte mal hintereinander, daß herr müller diesen text innerhalb weniger wochen hier einstellt. da sich die fisker-aktie in london nun aber überhaupt nicht bewegt, ist anzunehmen, daß der text noch ein viertes oder fünftes mal kommt.......

    2. aktuell läuft die batterie- oder batteriekomponentenstory gerade bei nano-one-materials

    3. fisker hat die nummer mit der wollmilchsau-batterie schon seit einigen jahren am laufen. es ist einfach eine frage der logik: wenn ich 2016/2017 schon weiß, daß es 2025 so eine tolle batterie geben wird, stellt sich doch die frage, warum kann man dann mittels des enormen technischen fortschritts auf diesem gebiet nicht schon 2019 oder 2020 den weltmarkt zumindest mit lizenzen fluten?

    4. wenn ich aber technologisch noch gar nicht so weit bin, für 2019 oder 2020 irgendetwas in die pipeline zu legen, wie kann ich dann wissen, daß ich das 2025 kann ? wegen der wahrscheinlichkeiten ?

    5. und selbst, wenn fisker die wirkenden physikalischen und chemischen gesetze dieser welt außer kraft setzen zu könnte, bringt doch ein lustiges szenario den ganzen wahnsinn auf den punkt: an einem düsteren januartag mit fast gar keinem wind ( typisches winterhochdruckwetter in mitteleuropa = dunkelflaute ) pendeln nach und nach zwischen 17.30Uhr und 19.30Uhr zehntausende leergefahrene außendienstler zu hause ein, zehntausende leergefahrene lkw auf den park-und rastplätzen der republik ein, tausende leergefahrene nah- und fernverkehrsbusse in ihren depots ein und machen dann einen handgriff: stecker rein und volle ladung. in einer minute. zusätzlich zu dem anteil der 40millionen privat-kfz, die einfach auch mal an den stecker müssen. und natürlich dem ganzen anderen normalen stromverbrauch in diesem land. einfach mal bei einem netzbetreiber anrufen - die erklären das. vielleicht. fragt mal irgendjemand, wo der strom herkommen soll und wie das netz das aushalten soll, bspw. die frequenzstabilität ? die netzstabilisierenden turbinen der kohle- und atomkraftwerke gibt´s ja dann nicht mehr und hochmoderne gaskraftwerke werden vom netz genommen, weil sie sich als lückenbüßer nicht mehr rechnen.......................nix für ungut, man darf schon mal zweifeln................schiffe sollen ja auch mit strom fahren, flugzeuge fliegen. also, um es noch einmal plastisch zu machen: deutschland braucht an einem normalen januartag 80 GWh/tag. im januar 2017 gab es 10 tage mit dunkelflaute - da wurden dann schon mal nur 2,8 GWh von erneuerbaren geliefert, die restlichen gut 77GWh kamen von fossiller kraftwerkserzeugung. in dtld. müssen immer zwischen 25 und 30 GWh/tag als grundlast aus fossiller erzeugung laufen, um die schwankungen des erneuerbaren zappelstroms auszugleichen, auf jeden fall auch, wenn durch sonne und wind plötzlich für wenige tagstunden plötzlich 100% erneuerbarer strom ins netz gehen würden dann wird gelabert, daß kohlestrom das netz verstopft - nur, ich kann ein kohle- oder atomkraftwerk nicht einfach mal für fünf stunden abschalten und dann wieder hochfahren. der überschußstrom wird dann zusammen mit 35€/MWh bspw. nach österreich geliefert. die füllen dann damit ihre pumpspeicher und wenn in deutschland wieder mal windstille ist, schicken sie den strom wieder zu uns. aber für 50€/MWh. wer´s nicht glaubt schaut auf seine stromrechnung. nur dänemark ist in europa teuerer - bei denen weht der wind noch doller als bei uns. oder auch nicht...... wer also eine komplette kfz-flotte mit strom fahren lassen will, mit öko-strom, muß wissen, daß das ganze durch konventionelle kraftwerke abgesichert werden muß, je mehr davon, desto mehr davon. und wer glaubt, daß das ganze desaster mit irgendwelchen akkus zu handeln wäre, der glaubt auch, daß sich auf parship alle 11minuten ein single verliebt.......................

    22:35 Uhr, 06.02.2018
    1 Antwort anzeigen
  • sir.plucky
    sir.plucky

    @Daniel Kühn: Ich vermute, das Problem beginnt schon damit, dass die Batterien so große Mengen Energie speichern können. Diese Energiemenge lässt sich nicht binnen Minuten durch einen "normalen" Strom-Hausanschluss und über die bestehenden Stromnetze transportieren. Bisher ist ein einzelner neu gebauter Hausanschluss auf ca. 30 kW Anschlusskapazität geplant. 30 kWh zu übertragen dauert also eine Stunde. Schneller geht nicht. Und die Netzbetreiber gehen bei der Netzplanung davon aus, dass nie alle Stromkunden gleichzeitig große Leistungen abrufen. Vermutlich dürften in einer Straße in einer Einfamilienhaussiedlung nur 5 Autos gleichzeitig geladen werden. Neben den Anschlüssen und den Leitungen gibt es noch Flaschenhälse bei den Transformatoren, den Umspannwerken und der Energieproduktion, die just-in-time erfolgen muss.

    Also das wäre meine laienhafte Einschätzung zu dem Thema.

    Lösungen könnten sich über Chemische Speicher (z.B. Wasserstoff) oder über genormte Wechselakkus ergeben, die man an der Tankstelle kauft.

    22:22 Uhr, 06.02.2018
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  • wiegeschmiert
    wiegeschmiert

    Vor 3 Jahren war ich noch ein Verfechter der Verbrennungsmotoren (ich lebe ja auch davon). Heute würde ich mir aber ein Elektroauto kaufen. Das ist auch in etwa die Zeit die Gehirnforscher nennen, bis einen Williger seine eingeprägten Denkstrukturen umformen kann. Man hat dann das was einem suspekt war, gelernt zu lieben (Stichwort Mindheeling). Es ist somit völlig unnötig sich mit Detailargumenten abzugeben, wie Reichweite, Ladezeit, Umweltgequatsche. Ich kenne viele Heranwachsende für die ihr zukünftiges Fahrzeug elektrisch fährt. (Ihre Aussage: Lass Papa und Opa doch machen, das hat doch eh keine Zukunft!) Am besten, wir haben in 100 Jahren eine Gesellschaft, wo man nicht mehr rumfahren muss! Also für mich ist die Meinung von Herrn Müller schon wichtig, denn ein Nichttechnokrat soll und muss eine Meinung für die Zukunft haben.

    Kleine Geschichte zum Schuss: 1984 habe ich bei Porsche ein Praktikum absolviert. Ein älterer Mitarbeiter sagte damals zu mir, wissen Sie nicht dass das Markenzeichen von Porsche der luftgekühlte Boxermotor ist. Und wenn Ihnen das nicht passt, können sie ja zum Daimler gehen.

    Alles klar oder?

    19:37 Uhr, 06.02.2018

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Über den Experten

Dirk Müller
Dirk Müller
Börsen-Experte und Sachbuchautor

Dirk Müller ist Finanzexperte, mehrfacher Spiegel-Bestseller Autor, Politikberater, Vortragsredner, Gründer des Finanzinformationsdienstleisters Finanzethos GmbH mit dem Markenkern „Cashkurs.com“– und gilt als „Dolmetscher zwischen den Finanzmärkten und den Menschen außerhalb der Börse“. Sein Weg an der Börse begann 1992, wo er als amtlich vereidigter Kursmakler tätig war. Heute zählt er zu den bekanntesten Börsenexperten Deutschlands, woher auch sein von den Medien vergebener Spitzname „Mr. DAX“ rührt. Er ist Senator der Wirtschaft Deutschland und berät in unterschiedlichen Gremien in nationalen und internationalen politischen Angelegenheiten.

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