Energiemix: Die Renaissance der Kohle
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Berlin (Godmode-Trader.de) - Gut 42 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms stammte im Jahr 2021 aus Erneuerbaren Energien. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für das Gesamtjahr 2021.
Der Anteil der Erneuerbaren am verbrauchten Strom liegt damit 2021 niedriger als im Vorjahr. Im Jahr 2020 deckten Erneuerbare Energien noch knapp 46 Prozent des verbrauchten Stroms ab. In diesem Jahr stieg der Stromverbrauch durch die konjunkturelle Erholung wieder und dämpfte den Erneuerbaren-Anteil. Die gesamte Stromerzeugung stieg in diesem Jahr um fast drei Prozent auf 582 Mrd. Kilowattstunden. Zudem spielte das Wetter nicht mit.
Zwar stieg der Solarstrom um fast fünf Prozent auf 51 Milliarden Kilowattstunden, aber es war deutlich windärmer. Größter Erzeuger von Ökostrom bleiben die Windkraftanlagen an Land mit 92 Mrd. Kilowattstunden nach 105 Mrd. zuvor. Die Erzeugung von Offshore-Windanlagen sank von 27 auf 25 Mrd. Kilowattstunden.
Die neue Bundesregierung will die Erneuerbaren Energien deutlich ausbauen und ihren Anteil im Jahr 2030 fast verdoppeln. „Die neue Bundesregierung hat sich ambitionierte Ziele für den Erneuerbaren-Ausbau gesetzt. Bis zum geplanten Erneuerbaren-Anteil von 80 Prozent im Jahr 2030 liegt aber noch ein großes Stück Arbeit vor uns – insbesondere mit Blick darauf, dass der Stromverbrauch in den kommenden Jahren voraussichtlich deutlich ansteigen wird“, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung am Mittwoch.
Der größte Anteil des Stroms in Deutschland stammt somit nach wie vor aus konventionellen Energieträgern. Von Juli bis September stieg ihr Anteil an der Stromeinspeisung leicht auf 56,9 Prozent von der erzeugten Strommenge von 118,4 Mrd. Kilowattstunden. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Wichtigster Energieträger ist die Kohle: Deren Anteil am gesamten Strommix erhöhte sich von 26,4 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 31,9 Prozent. Das glich hauptsächlich den Rückgang von Erdgas aus, dessen Anteil an der Stromeinspeisung sich um mehr als ein Drittel auf 8,7 Prozent verringerte. Ursächlich dafür dürfte der starke Preisanstieg von Erdgas sein.
Schon in der ersten Jahreshälfte war der ins Netz eingespeiste Strom mit einem Anteil von 56,0 Prozent mehrheitlich konventionell erzeugt worden. Im dritten Quartal kamen Erneuerbare Energien nach den neuen Daten auf 43,1 Prozent am eingespeisten Strom.
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