EMD wird weiter gut performen
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Den Haag (GodmodeTrader.de) - Trotz Volatilität war 2016 ein außerordentlich gutes Jahr für Emerging Market Debt (EMD). Hart- und Lokalwährungsanleihen sowie EM-Unternehmensanleihen rentierten um gut zehn Prozent. NN Investment Partners glaubt, dass EM trotz einiger Negativfaktoren auf kurze Sicht gut aufgestellt sind, um bei steigenden US-Anleiherenditen und einem stärkeren Dollar auch weiterhin positiv abzuschneiden. Die Hauptgründe für diese Annahme liegen in den wirtschaftlichen Aussichten für die Emerging Markets sowie ihren Außenhandelsbilanzen. Diese haben sich deutlich verbessert. Die Realzinsen bewegen sich auf hohem Niveau, die Inflation geht zurück und EM-Währungen sind unterbewertet. Auch die festeren Rohstoffpreise tragen zum Wachstum der EM-Volkswirtschaften bei, wie Marcelo Assalin, Head of Emerging Market Debt bei NN Investment Partners, in einem aktuellen Kommentar schreibt.
Die Renditen auf US-Anleihen seien nach den Wahlen steil nach oben geschossen. Die Anlegerschaft erwarte von der neuen Regierung in den USA eine deutliche fiskalische Expansion. Mittelfristig könnte das höhere Inflation und höhere Zinsen bedeuten. Steigende Zinsen in den USA seien für festverzinsliche Anlageformen allgemein und EMD im Besonderen ungünstig, doch bislang habe sich EMD äußerst widerstandsfähig gezeigt. Das dürfte vor allem an der Verbesserung der EM-Rahmendaten in den letzten Jahren liegen. Anfang 2016 hätten die Konjunkturdaten die Erwartungen übertroffen – zum Jahresende habe sich die Dynamik sogar noch beschleunigt. 2017 dürfte der konjunkturelle Schwung in den Industrieländern zusammen mit den stabilen bis steigenden Rohstoffpreisen für die EM positiv sein, heißt es weiter.
„Neben der steigenden Wirtschaftsleistung ist der deutliche Rückgang des Außenfinanzierungsbedarfs in den EM ein weiterer Positivfaktor. Möglich wurde dies durch den Abbau von Leistungsbilanzdefiziten in den meisten EM-Ländern. Nach Jahren erhöhter Raten sinkt nun auch die Inflation in den EM, während die Realzinsen immer noch hoch sind. Die Kurse von EM-Währungen liegen immer noch deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt. All dies trägt zu einem günstigen Umfeld für die EM bei. Auch die Erholung der Rohstoffpreise dürfte die Wachstumsentwicklung an den EM begünstigen. Zudem werden einige wichtige EM-Volkswirtschaften, wie Russland und Brasilien, die Rezession hinter sich lassen. Nach zwei Jahren der Stagnation dürften beide Länder 2017 wieder positive Zuwachsraten schreiben. Die chinesische Wirtschaftsleistung kann sich weiter auf eine günstige Geld- und Fiskalpolitik stützen. Hinzu kommt die voraussichtliche Ausweitung des positiven Wachstumsdifferenzials zwischen den Schwellenländern und der entwickelten Welt“, so Assalin.
So lägen die Renditen im EM-Anleiheuniversum bei knapp sieben Prozent für Lokal- und nahezu sechs Prozent für Hartwährungsanleihen. Angesichts der sich erholenden Rahmendaten seien derartige Renditen an den EM zweifelsohne attraktiv, vor allem im Vergleich zu den 0,3 Prozent, die Bundesanleihen derzeit abwürfen. Dieses Renditegefälle bleibe eine der wichtigsten Triebkräfte der Kapitalströme, heißt es weiter.
„Im Hinblick auf die Aussichten der EM darf auch ein Hinweis auf den politischen Wandel in den USA nicht fehlen. Das größte Risiko für Investoren und Finanzmärkte besteht in einem Szenario, in dem sich Trump streitfreudig zeigt, wenn es bei fiskalischen oder handelspolitischen Fragen zu Konflikten mit den Republikanern im Kongress kommt. Falls Trump Handelszölle auf importierte Waren aus den EM einführen sollte, würde das zweifellos negative Auswirkungen auf den Export der EM haben. Insbesondere für solche Länder, die starke Handelsbeziehungen zu den USA pflegen. Allerdings sind wir der Ansicht, dass sich Trump auf Wachstum konzentrieren wird, was den EM zu Gute kommen sollte“, so Assalin.
Assalin rechnet mit einem weiteren positiven Jahr für EMD: „Wir erwarten einen Anstieg der Renditen auf zehnjährige US-Schatzanleihen auf gut drei Prozent bis Ende 2017. Doch werden sich EMD-Spreads nicht zwangsläufig ausweiten.“ Wenn die US-Zinsen in der Vergangenheit aufgrund besserer Wachstumsaussichten stiegen, verengten sich die EMD-Spreads. Kletterten die Renditen auf zehnjährige Treasuries also auf bis zu drei Prozent, sollten die Spreads im Hard-Currency-Segment sowohl bei Staats- als auch Unternehmensanleihen in Richtung 300 Basispunkte sinken. Im Ergebnis könnte die Asset-Klasse Gesamterträge von fünf bis sechs Prozent abwerfen, heißt es weiter.
„Unsere Prognose für Lokalwährungsanleihen ist ähnlich. Die Rendite des GBI-EM-Index dürfte bei vier bis sechs Prozent liegen, wobei dies vor allem der Zinskongruenz der Assetklasse zu verdanken sein wird, die mit knapp sieben Prozent rentiert. Bei einem anziehenden US-Dollar wäre der Beitrag von EM-Währungen indessen erwartungsgemäß leicht negativ“, so Assalin.
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