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12:15 Uhr, 29.11.2017

Eine richtungsweisende Woche für den Ölmarkt

Die OPEC hat den Ölpreis in die Höhe getrieben. Das hatten viele Fachleute so nicht erwartet. An das Treffen diese Woche sind viele Erwartungen geknüpft. Zeigt sich der Markt enttäuscht, drohen schwere Preisverluste.

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Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Diese Woche gilt es: Die ersten Emissäre sind bereits in Wien eingetroffen. An diesem Donnerstag wird die OPEC auf ihrem halbjährlichen Gipfeltreffen in der österreichischen Hauptstadt aller Voraussicht nach eine Verlängerung der seit einem Jahr geltenden Förderbeschränkungen beschließen. Überraschenderweise und entgegen den Erwartungen vieler Experten war das Ölkartell mit der seit einem Jahr geltenden Förderbremse schon ziemlich erfolgreich. Die weltweiten Lagerbestände wurden reduziert und vor allem die Preise stabilisiert. „Neben dem Rückgang des Überangebots hat auch das Erwartungsmanagement der OPEC und Russlands dazu geführt, dass die Notierungen für Brent-Rohöl im Herbst im Bereich um 60 US-Dollar ein neues Gravitationszentrum fanden“, formuliert es Rohstoffexperte Heinrich Peters von der Helaba. Zuletzt wirkte sich die sich immer stärker abzeichnende Zustimmung Russlands für eine Verlängerung der Produktionsbeschränkungen positiv auf die Preise aus.

Zuletzt ist der Ölpreis kräftig gestiegen, unterstützt auch von geopolitischen Unsicherheiten im Nahen Osten. Seit dem Tief im Juni bei 43,75 US-Dollar je Barrel legte der Preis der Nordseesorte Brent auf knapp 65 US-Dollar je Barrel in der Spitze zu. Im Vergleich zum Zeitpunkt der Vereinbarung im vergangenen Jahr ist Rohöl damit heute mehr als ein Drittel Prozent teurer.

Laut Helaba-Analyst Peters haben die Marktteilnehmer allerdings klare Erwartungen an das Treffen der Ölförderländer am 30. November. Eine Verlängerung der Drosselungs-Vereinbarung bis Ende kommenden Jahres ist im aktuellen Preis schon reflektiert. „Dahinter zurückbleibende Beschlüsse wären eine erhebliche Enttäuschung für die Märkte“, so Peters. Zusätzliche Kürzungen könnten den Mineralölpreisen andererseits nochmals ordentlich Rückenwind geben – bis in den Bereich von 70 US-Dollar glaubt der Experte. Unsicherheitsfaktor bleibe aber weiterhin das Nicht- OPEC-Angebot insbesondere aus den USA.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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