Eine EZB-Zinssenkung setzt die Riksbank unter Druck
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Basel (BoerseGo.de) - Diesen Donnerstag tritt die Europäische Zentralbank (EZB) zu ihrer allmonatlichen Sitzung zusammen. Diese hat bereits im Vorfeld hohe Wellen geworfen, hat doch der EZB-Präsident Mario Draghi im Mai mehr oder weniger verklausuliert bekanntgegeben, dass die EZB aufgrund der deflationären Risiken im Juni zu weiteren geldpolitischen Massnahmen bereit sei. Wir glauben, dass Draghi seinen Worten Taten folgen lassen wird und rechnen mit einer Zinssenkung, wie Allessandro Bee, Ökonom bei der Bank J. Safra Sarasin in seiner aktuellen Finanzmarktkolumne schreibt.
Mit seinen Sorgen stehe Draghi in Europa nicht alleine da. Auch in Schweden bewege sich die Inflation seit einigen Quartalen bei oder gar unter der Nullmarke. Prominente Ökonomen wie z.B. Paul Krugman hätten das gar zum Anlass genommen, vor einem Abgleiten Schwedens in die Deflation zu warnen. Werte der Euro wie von der EZB gewünscht ab, so dürfte die schwedische Zentralbank daran keine Freude haben. Eine stärkere schwedische Krone würde über fallende Importpreise die Konsumentenpreise noch weiter unter Druck setzen, so Bee.
Für die Entwicklung der Krone habe die Reaktion der schwedischen Zentralbank auf eine Lockerung der EZB einen großen Einfluss. Schwedens Geldpolitik besitze die Flexibilität, sich einer Aufwertung zu entziehen, denn die Zentralbank habe die Möglichkeit, ihre Leitzinsen vom aktuellen Niveau von 0,75 Prozent noch weiter zu senken. Eine Zinssenkung in den nächsten Monaten werde von den Finanzmärkten bereits erwartet. Entscheidend werde sein, welche der zwei Zentralbanken zur größeren Lockerung bereit sei, heißt es weiter.
„Die Preisentwicklung in der mittleren Frist hängt letztendlich von der Auslastung der Wirtschaft ab. Diese ist in Euroland deutlich geringer als in Schweden, was auch höhere Deflationsrisiken impliziert. Hinzu kommt, dass die EZB auf Eurolands Peripherie Rücksicht nehmen muss, wo die Auslastung sehr tief liegt und damit auch das Deflationsrisiko auf einem sehr hohen Niveau ist. Draghi dürfte deshalb mittelfristig zu einer stärkeren Lockerung der Geldpolitik bereit sein als die Riksbank. Das macht es der schwedischen Krone schwer, sich dem allgemeinen Aufwertungstrend gegenüber dem Euro zu widersetzen. Das Aufwertungspotenzial der Krone ist allerdings mit Blick auf die extrem tiefe Inflationsrate beschränkt“, so Bee.
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