Kommentar
17:46 Uhr, 20.08.2010

Ein schlechtes Zeichen...

Montag:
Das japanische Wirtschaftswachstum ist im zweiten Quartal um 0,1 % gestiegen. Annualisiert kletterte die Wirtschaftsleistung um 0,4 %, verglichen mit vorab geschätzten 2,3 %.

Die Zahl der australischen Neuwagenverkäufe ist im Juli im Vergleich zum Vormonat um 2,5 % gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bereich des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland im Juni um 2,7 % auf 4,9 Mio. gefallen. Gleichzeitig wurden 6,4 % mehr, nämlich insgesamt 647 Mio., Arbeitsstunden registriert. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es im Berichtsmonat 22 Arbeitstage gab und somit einen Tag mehr als im Juni 2009. Die Entgelte stiegen im selben Zeitraum um 4,3 % auf 18,8 Mrd. Euro.

Die Jahresteuerung in der Eurozone liegt im Juli bei 1,7 %. Die offizielle Vorabschätzung war von 1,7 % ausgegangen. Im Vormonat lag die jährliche Inflationsrate bei 1,4 %. Ein Jahr zuvor hatte die Rate bei -0,6 % gelegen. Der Monatsvergleich wird mit -0,3 % angegeben. Prognostiziert wurde hier ein Rückgang um 0,4 % nach zuvor 0,0 %.

Die Jahresteuerung für den gesamten Bereich der EU liegt im Berichtsmonat bei 2,1 % nach 1,9 % im Vormonat und 0,2 % im Jahr zuvor. Auf Monatssicht liegt die Inflationsrate bei -0,2 %.

Der New York Empire State Index der New York Fed notiert im August bei 7,10. Im Vormonat hatte er noch bei 5,08 gestanden. Erwartet wurde der Januar im Bereich 7,0 bis 7,5.

Der US-amerikanische Housing Market Index notiert im August bei 13. Im Vormonat hatte er noch bei 14 gestanden. Erwartet wurde der Index im Bereich von 14 bis 15.

Die Nettokapitalzuflüsse in die USA lagen im Juni bei 44,4 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatten diese bei 35,3 Mrd. US-Dollar gelegen. Damit wurde der Vormonatswert von 35,4 Mrd. US-Dollar nach unten revidiert.

Dienstag:

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im Gastgewerbe in Deutschland im Juni um nominal 3,6 % gestiegen. Real wurde jedoch ein Anstieg in Höhe von 0,7 % verzeichnet.

Gegenüber dem Vormonat wurde ein nominaler Umsatzanstieg in Höhe von 2,3 % verzeichnet. Real entspricht dies einem Plus von 2,1 %.

Die saisonbereinigte Leistungsbilanz für die Eurozone weist im Juni einen Defizit in Höhe von 4,6 Mrd. Euro aus, verglichen mit einem Minus von 7,4 Mrd. Euro im Vormonat (revidiert von zuvor veröffentlichten -5,8 Mrd. Euro).

Die Handelsbilanz weist einen Überschuss in Höhe von 2,6 Mrd. Euro aus, die Dienstleistungsbilanz zeigt ein Plus von 2,2 Mrd. Euro, die Einkommensbilanz ein Minus von 1,6 Mrd Euro. Auch die Transferbilanz ist mit 7,8 Mrd. Euro defizitär.

Der britische Verbraucherpreisindex (CPI) ist im Juli-Jahresvergleich um 3,1 % gestiegen. Im Vormonat hatte er noch bei 3,2 % gelegen. Der Verbraucherpreisindex ohne Hypotheken (RPIX) ist im Jahresvergleich um 4,8 % geklettert und damit zum Vormonatsniveau von 5,0 % leicht gesunken.

Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im August bei 14. Erwartet wurde der Index mit 20,6. Im Monat zuvor hatte er noch bei 21,2 gelegen. Den historische Mittelwert des Konjunkturindikators gibt das ZEW mit 27,3 Punkten an. Die aktuelle konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich nach Angaben des ZEW auf 44,3 Zähler erhöht von noch 14,6 im Monat zuvor.

Die Konjunkturerwartung für die Eurozone verbesserte sich zum Vormonat um 5,1 Punkte und notiert im Berichtsmonat bei nun 15,8 Zählern. Die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum gewinnt 13,5 Zähler auf nunmehr -13 Punkte.

Unser Kommentar:

Die ZEW-Erwartungen zur Entwicklung der Konjunktur sanken von 21,2 Punkten im Juli auf jetzt 14,0 Punkte und verschlechterten sich damit weiter. Die Lageeinschätzung stieg dagegen überraschend stark von 14,6 auf 44,3 Punkte. Während die Erwartungen stärker als erwartet nachgaben, konnte sich die Einschätzung der aktuellen Lage überraschend deutlich aufhellen.

Angesichts der trüben Nachrichten aus den USA, etwa vom Arbeitsmarkt oder vom Philly-Fed-Index, ist allerdings zu erwarten, dass sich auch die Partystimmung in Deutschland allmählich abkühlen wird.


Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im Juli bei 565.000. Erwartet wurden 570.000 bis 573.000. Im Monat davor waren es 583.000 gewesen. Damit wurde der Vormonatswert von ehemals veröffentlichten 586.000 nach unten revidiert.

Unser Kommentar:

Die Zahl der Wohnbaugenehmigungen geht weiter zurück. Damit bleibt sich der Immobilienmarkt in den USA treu: Eine nachhaltige Erholung ist trotz der rekordtiefen Zinsen nicht in Sicht. Eine einmalige Beobachtung in der Nachkriegsgeschichte.

Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im Juli um 0,2 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,1 bis 0,2 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 0,5 % gefallen. Die Kernrate der US Produzentenpreise ist um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde hier ein Bereich von 0,1% nach zuletzt schon 0,1 %.

Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im Juli bei 546.000.

Die US-amerikanische Kapazitätsauslastung liegt im Juli bei 74,80 %. Im Monat zuvor hatte sie noch bei 74,1 % gelegen.
Die US-amerikanische Industrieproduktion ist im Juli um 1 % gestiegen . Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,6 bis 0,8 %. Im Vormonat war die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten um 0,1 % zurückgegangen. Damit wurde der im letzten Monat veröffentlichte Wert von 0,1 % nach unten revidiert.

Mittwoch:

Der australische Arbeitskostenindex ist im zweiten Quartal saisonbereinigt um 0,8 % gestiegen. Zum Vergleichsquartal des Vorjahres kletterte sank der Index um 3,0 %.

Der japanische Frühindikator notiert in der revidierten Fassung für Juni bei 99. Im Vormonat hatte der Frühindikator Japans noch bei 98,6 notiert.

Der deutsche Einzelhandelsumsatz ist im Juni gegenüber dem Vorjahr nominal um 5,3 % gestiegen nach zuvor 3,8 %,real war ein Anstieg um 4,7 % zu verzeichnen, nach zuletzt 3,1 % in der vorläufigen Veröffentlichung. Im kalender- und saisonbereinigten Vergleich zum Vormonat ist der Umsatz des Einzelhandels um nominal 0,5 % geklettert nach zuletzt noch 0,1 %, real um 0,3 % gestiegen nach 0,4 % im Vormonat.

Im zweiten Quartal 2010 verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ist die Erwerbstätigkeit in Deutschland insgesamt um 0,2 % auf 40,3 Mio. gestiegen. Im Quartal zuvor war die Zahl der Erwerbstätigen um 0,3 % gesunken.

Das Baugewerbe konnte im zweiten Quartal einen Anstieg um 0,4 % verbuchen. Der Dienstleistungsbereich legte hingegen 1,0 % zu. Im produzierenden Gewerbe ohne das Baugewerbe und im Bereich der Land- und Forstwirtschaft wurde ein Rückgang um 2,9 % bzw. 0,3 % gesehen.

Die geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen sind im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,3 % auf 335,8 erhöht. Alle Erwerbstätige insgesamt haben mit 13,5 Mrd. Stunden 2,5 % mehr Arbeitsstunden geleistet als im Vergleichsquartal des Vorjahres.

Die Produktion im Baugewerbe ist im Bereich der Eurozone im Juni um 2,7 % gestiegen. Die Produktion des Vormonats wurde von -1,0 % auf nun -0,7 % nach oben revidiert. Im Jahresvergleich ist die Bauproduktion um 3,1 % geklettert nach zuletzt -6,3 %.

Der Weltwirtschaftsklimaindikator für das dritte Quartal ist auf 103,2 gesunken von noch 104,1 im zweiten Quartal. Ein Jahr zuvor hatte der Wirtschaftsklimaindex bei 79,6 gestanden.

Der Index für die aktuelle Lage notiert bei 93,5 nach noch 80,4 im Vorquartal. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte der Indikator bei 43,0 notiert. Der Indikator für die Erwartungen fällt auf 112,3 nach 126,3 im zweiten Quartal 2010. Im entsprechenden Quartal vor einem Jahr lag der Indikator noch bei 114,0.

Donnerstag:

Der Aktivitätsindex für die gesamte japanische Wirtschaft ist gegenüber dem Vormonat um 0,1 % gestiegen. Gerechnet worden war mit einem Rückgang um 0,3 % nach zuvor noch +0,2 %.

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Juli zum Vormonat um 0,5 % gestiegen. Einen Monat zuvor waren sie um 0,6 % geklettert. Im Jahresvergleich verteuerten sich die Preise der Erzeuger in Deutschland um 3,7 % nach +1,7 % im Monat zuvor.

Die Handelsbilanz in der Schweiz für Juli steigt auf ein Plus von 2,9 Mrd. verglichen mit 1,8 Mrd. im Vormonat.

Die britische Geldmenge M4 ist im Juli gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,4 % gestiegen. Die Jahreswachstumsrate hingegen liegt nur noch bei 2,3 % nach 3,0 % im Vormonat.

Der britische Einzelhandelsumsatz ist im Juli gegenüber dem Vormonat um 1,1 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,4 %. Das Vormonatsplus wurde von 0,1 % auf 0,7 % nach oben revidiert. Im Jahresvergleich kletterten die Preise im Einzelhandel um 1,3 %, verglichen mit revidierten 1,1 % im Vormonat.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 500.000 gestiegen. Erwartet wurden 470.000 bis 475.000 neue Anträge nach zuvor 488.000 (revidiert von 484.000).

Unser Kommentar:

Die Zahlen vom Arbeitsmarkt nähern sich wieder ihrem Krisenniveau. Der jüngste starke Anstieg der Erstanträge weist darauf hin, dass die Krise noch nicht überstanden ist. Zwar waren die zuletzt ermittelten Werte auch durch das Auslaufen der Volkszählung in den USA beeinflusst. Doch zweifellos hat die Marke von 500.000 Erstanträgen auch eine gewisse psychologische Bedeutung. Passend hierzu ist auch die Zahl der Konkurse in den USA auf ein neues Rekordhoch geklettert (siehe folgende Abbildung).

Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im Juli um 0,1 % gestiegen. Erwartet wurde ein Bereich von 0,1 bis 0,2 %. Im Vormonat war ein Minus in Höhe von 0,3 % verzeichnet worden. Damit wurde der Vormonatswert von -0,2 % nach unten revidiert.

Der Philly Fed Index notiert im August bei -7,7. Erwartet wurde er im Bereich 7,5 bis 8,0. Im Vormonat hatte er bei 5,1 gestanden.

Unser Kommentar:

Einige Monate hatte sich der Philly-Fed-Index, der die Konjunkturentwicklung im Großraum Philadelphia misst, oberhalb von Null Punkten halten können.. Jetzt ist er wieder auf Rezessionsniveau abgestürzt. Das ist deshalb nicht ganz unbedeutend, weil der Indikator eine wichtige Vorläuferfunktion für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den USA einnimmt: Geht es der Wirtschaft in Philadelphia schlecht, ist das für die gesamten vereinigten Staaten ein schlechtes Zeichen. auch. Dementsprechend betrübt reagierten die Börsianer. Aber der September kommt ja erst noch...

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 27 Bcf auf 3.012 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 37 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 3.197 Bcf gelegen.

Freitag:

Kleiner Verfallstag: Verfall zahlreicher Aktien- und Index-Optionen an den internationalen Terminbörsen

Nach Angaben des US Conference Board ist der deutsche Frühindikator im Berichtmonat um 0,9 % auf 104,3 gestiegen. Im Monat zuvor war der Index um 0,4 %, davor um 2,4 % geklettert.

Der Coincident Index für Deutschland blieb gegenüber dem Vormonat stabil. Zuvor war der Index um 0.6 % und davor um 0.4 % gestiegen. Die Basis von 100 wurde für den Frühindikator und den Coincident Index im Jahr 2004 festgelegt.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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