Analyse
10:55 Uhr, 23.05.2023

Eckert & Ziegler – Verhaltener Jahresauftakt

Abschreibungen und Inflationsanpassungen verhagelten dem Medizintechnikunternehmen das Auftaktquartal.

Erwähnte Instrumente

  • Eckert & Ziegler AG - WKN: 565970 - ISIN: DE0005659700 - Kurs: 47,640 € (XETRA)

Während der Konzernumsatz um immerhin 16 Prozent auf 57,9 (VJ 49,9) Mio. EUR zulegen konnte, war beim EBITDA ein Rückgang um 9 Prozent auf 11,5 (VJ 12,7) Mio. EUR zu verzeichnen und beim EBIT um 16 Prozent auf 8,6 (VJ 10,3) Mio. EUR. Der Quartalsgewinn brach sogar um 28 Prozent auf 4,7 (VJ 6,6) Mio. EUR ein. Das Ergebnis je Eckert & Ziegler-Aktie ging auf 0,23 (VJ 0,32) Euro zurück.

Im Segment Medical war ein Umsatzanstieg um 20 Prozent auf 24,1 (VJ 20,1) Mio. EUR zu verzeichnen. Eckert & Ziegler profitierte von der hohen Nachfrage nach pharmazeutischen Radioisotopen und Laborgeräten. Das Segmentergebnis ging auf 2,9 (VJ 3,4) Mio. EUR zurück. Grund dafür waren Abschreibungen aufgrund der Bewertung von Bilanzposten in Fremdwährung.

Im zweiten Geschäftsfeld Isotope Products stieg der Umsatz um rund 13 Prozent auf 33,8 (VJ 29,8) Mio. EUR bei einem Ergebnis von 2,4 (VJ 3,9) Mio. EUR. Ein unvorteilhafterer Produktmix sowie Inflationsanpassungen in Argentinien waren die Gründe für den Gewinnrückgang.

Erfreulich stellte sich hingegen die Lage beim operativen Cashflow dar, welcher mit 3,3 Mio. EUR über dem Vorjahreswert von 2,9 Mio. EUR lag. Aufgrund etwas höherer Investitionen ging der Cashbestand von 82,8 Mio. EUR auf 79,9 Mio. EUR zurück. Bei einem Eigenkapital von 218,53 (VJ 213,63) Mio. EUR ergab sich eine Eigenkapitalquote von 52,0 (VJ 51,2) Prozent.

Weitere Meilensteine erreicht

Die Universitätsklinik in Lausanne hat in einer Phase II-Studie den CXCR4-Marker von Eckert & Ziegler eingesetzt. Dies war das erste Mal, dass dieser Marker in einer fortgeschrittenen klinischen Studie in einer nicht-onkologischen Indikation eingesetzt wurde, was den Weg für die Entwicklung außerhalb der Onkologie frei macht.

Außerdem hat Eckert & Ziegler erfolgreich ein Drug Master File vom Typ II bei der US-Behörde FDA für seinen radiopharmazeutischen Wirkstoff (177Lu)-Lutetiumchlorid eingereicht. Dadurch können Arzneimittelproduzenten bei der Entwicklung neuer Radiopharmazeutika für den US-Markt nun diesen Wirkstoff im Rahmen klinischer Prüfungen von Medikamenten einsetzen.

Prognose bekräftigt

Der Vorstand hat trotz des durchwachsenen ersten Quartals die Jahresprognose aufrechterhalten. Der Umsatz soll auf ca. 230 (VJ 222,3) Mio. EUR steigen bei einem Jahresergebnis von rund 25 (VJ 29,3) Mio. EUR.

Fazit: Wie in meinem letzten Bericht bereits angedeutet, haben die Analysten nach Vorlage der Zahlen für 2022 ihre Schätzungen für 2024 nach unten angepasst. Fundamental ist die Aktie eher fair bewertet, so dass sich ein Einstieg auf dem aktuellen Kursniveau nach meinem Dafürhalten nicht unbedingt aufdrängt.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 222,26 235,00 262,00
Ergebnis je Aktie in EUR 1,41 1,28 1,82
KGV 34 37 26
Dividende je Aktie in EUR 0,50 0,50 0,50
Dividendenrendite 1,05 % 1,05 % 1,05 %

*e = erwartet

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