Analyse
09:35 Uhr, 30.03.2023

ECKERT & ZIEGLER - Aktie bricht nach schwachem Ausblick ein

Der Strahlen- und Medizintechnikkonzern hat 2022 beim Umsatz zwar einen neuen Bestwert erreicht und die gesenkte Gewinnprognose übertroffen, für 2023 wird jedoch mit einem Gewinnrückgang gerechnet. Das kommt an der Börse gar nicht gut an, die Aktie verliert heute zweistellig.

Erwähnte Instrumente

  • Eckert & Ziegler AG - WKN: 565970 - ISIN: DE0005659700 - Kurs: 51,550 € (XETRA)

Das Geschäft von Eckert & Ziegler gliedert sich in die beiden Segmente Isotope Products und Medical. In ersterem stieg der Umsatz im letzten Jahr um 37,4 Prozent auf 131,4 (Vorjahr 95,8) Mio. EUR. Grund dafür war neben dem starken Asiengeschäft die erstmalige Konsolidierung der argentinischen Tochtergesellschaft Tecnonuclear. Im Bereich Medical fiel der Umsatzanstieg mit 8 Prozent auf 90,9 (VJ 84,5) Mio. EUR moderater aus. Das Wachstum wurde dabei vom Geschäft mit Radiopharmazeutika getragen.

Insgesamt stieg der Konzernumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 23,2 Prozent auf 222,3 (VJ 180,4) Mio. EUR. Damit wurde die Prognose von 200 Mio. EUR übertroffen.

Trotz Gewinnrückgang bleibt die Dividende gleich

Das Ergebnis konnte dabei nicht Schritt halten. Aufgrund des gestiegenen Kostenniveaus ging der Jahresgewinn auf 29,3 (VJ 34,5) Mio. EUR zurück, was einem Ergebnis je Aktie von 1,41 (VJ 1,66) Euro entspricht. Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass 2021 sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 16,3 Mio. EUR angefallen sind. Im letzten Jahr summierten sich diese auf nur 5,1 Mio. EUR. Die zum Halbjahr 2022 von 38 Mio. EUR auf 27 Mio. EUR gesenkte Prognose wurde damit immerhin übertroffen. Die Dividende soll mit 0,50 Euro je Eckert & Ziegler-Aktie unverändert bleiben.

Der operative Cashflow stieg leicht auf 34,3 (VJ 33,9) Mio. EUR. Aufgrund höherer Investitionen ging der Finanzmittelbestand zum Jahresende 2022 auf 82,7 (VJ 93,7) Mio. EUR zurück. Die Nettoliquidität war mit 60,3 (VJ 87,9) Mio. EUR zwar auch rückläufig, bewegt sich aber immer noch auf einem guten Niveau. Dasselbe gilt auch für die Eigenkapitalquote von 51,2 (VJ 55,4) Prozent.

Entwicklungskosten belasten Ergebnis 2023

Für das aktuelle Geschäftsjahr geht das Berliner Unternehmen von einem leichten Umsatzanstieg auf 230 Mio. EUR aus. Auf das Segment Isotope Products sollen dabei 128 Mio. EUR entfallen und auf den Bereich Medical 102 Mio. EUR. Aufgrund höherer Ausgaben für klinische Entwicklungen wird mit einem Rückgang des Jahresüberschusses auf etwa 25 Mio. EUR gerechnet.

Fazit: Mit einem Minus von aktuell rund 17 Prozent ist die Eckert & Ziegler-Aktie der größte Verlierer im SDAX. Der schwache Ausblick hat die Marktteilnehmer enorm enttäuscht. Für Trader ist die hohe Volatilität ein gefundenes Fressen, alle anderen sollten lieber erstmal abwarten, bis sich die Lage wieder beruhigt hat. Ein erwartetes 2024er-KGV von 20 wäre im historischen Vergleich zwar günstig für die Aktie. Es muss jedoch damit gerechnet werden, dass die Analystenschätzungen jetzt erstmal überarbeitet werden und die Schätzungen für 2024 dann Makulatur sind.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 222,30 230,00 268,00
Ergebnis je Aktie in EUR 1,41 1,22 2,09
KGV 30 35 20
Dividende je Aktie in EUR 0,50 0,50 0,50
Dividendenrendite 1,17 % 1,17 % 1,17 %

*e = erwartet

Eckert & Ziegler AG - Tageschart
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • VerkaufenKaufen

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

Mehr über Reinhard Hock
  • Fundamentalanalyse
  • Nebenwerte
Mehr Experten