Analysteneinschätzung
16:29 Uhr, 15.06.2016

E.ON: Wer kauft die Aktien von Uniper? "Neue" E.ON leidet unter Geburtsfehler Atomsparte

Die NordLB hat E.ON nach der Hauptversammlung des Versorgers auf „Kaufen" mit einem Kursziel von 10 Euro belassen.

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  • E.ON SE
    ISIN: DE000ENAG999Kopiert
    Kursstand: 8,379 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Die NordLB hat E.ON nach der Hauptversammlung des Versorgers auf „Kaufen" mit einem Kursziel von 10 Euro belassen.

Auf der Hauptversammlung von E.ON stimmten 99,68 Prozent des vertretenen Grundkapitals für die vom Unternehmen vorgeschlagene Neugliederung des Konzerns (Spin off) in Uniper und E.ON. Zur Annahme war eine Zustimmung von mindestens 75 Prozent nötig gewesen. Nun wird in einem ersten Schritt die Abspaltung einer Mehrheitsbeteiligung am Tochterunternehmen Uniper in Höhe von 53,35 Prozent an die Aktionäre der E.ON erfolgen. Die E.ON-Aktionäre erhalten dann automatisch Aktien von Uniper in dem festgelegten Zuteilungsverhältnis von 10:1.

Während sich die „neue“ E.ON auf die neue Energiewelt mit den drei Geschäftsfeldern Kundennetze, Kundenlösungen und erneuerbare Energien fokussieren soll, wird sich Uniper auf das klassische Energiegeschäft mit den Schwerpunkten Stromerzeugung und Energiehandel stürzen. Allerdings war im letzten Jahr entschieden worden, den verbleibenden Betrieb und Rückbau der konzerneigenen deutschen Erzeugungskapazitäten aus Kernenergie bei E.ON zu belassen.

Es habe auf der Hauptversammlung keine Überraschungen gegeben, die Zustimmung zur Aufspaltung und Neuausrichtung sei groß gewesen, schrieb Analyst Holger Fechner in einer Studie vom Mittwoch. Doch täusche die hohe Quote über die tatsächliche Begeisterung der Aktionäre hinweg, die angestrebte „radikale“ Neuausrichtung, die vom Vorstand als „bessere Zukunftsperspektive“ beworben worden sei, werde eher rational als „alternativlos“ angesehen.

Es bleibe allerdings die Frage, wer angesichts mangelnder Wachstumsaussichten die Aktien des ausgegliederten klassischen Geschäfts Uniper kaufen werde. E.ON müsse mit dem „Geburtsfehler“ der deutschen Atomsparte leben, was für auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Anlegergruppen überwiegend ein K.O.-Kriterium sein dürfte. Ungeklärt bleib auch die Frage der Finanzierung des Kernenergieausstiegs. Dagegen verbesserten sich grundsätzlich die Finanzierungsbedingungen aufgrund des von der EZB aufgelegten Anleihenankaufprogramms.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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