Analysteneinschätzung
16:19 Uhr, 15.03.2017

E.ON: Mehr Chancen als Risiken

Die NordLB hat E.ON von „Halten" auf „Kaufen" hochgestuft und das Kursziel von 6,00 auf 8,50 Euro angehoben.

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  • E.ON SE
    ISIN: DE000ENAG999Kopiert
    Kursstand: 6,775 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Die NordLB hat E.ON von „Halten" auf „Kaufen" hochgestuft und das Kursziel von 6,00 auf 8,50 Euro angehoben.

Der erste Jahresabschluss unter Berücksichtigung der umgesetzten Abspaltung von Uniper fiel für E.ON operativ erwartungsgemäß verlustreich aus. Den Energiekonzern belasteten auf unbereinigter Basis die hohen Wertberichtigungen auf den Buchwert von Uniper, die sich in 2016 auf rund 11 Mrd. Euro summiert haben. Zudem sind rund 3,6 Mrd. Euro frühere Währungsverluste aus Uniper-Geschäften mit der Entkonsolidierung verbunden. Weitere 2 Mrd. mussten aufgrund der Einigung mit dem Bund zur Finanzierung des Kernenergie- Ausstiegs bilanziert werden. Im Ergebnis betrug der Konzernfehlbetrag 16,007 Mrd. Euro, nach einem Verlust von 6,377 Mrd. im Vorjahr.

Zur Stärkung des Eigenkapitals und zur mittelfristigen Absenkung der Verschuldung um rund 7 Mrd. auf rund 20 Mrd. Euro wurde ein Maßnahmenpaket verabschiedet, bei dem u. a. eine bis zu zehnprozentige Kapitalerhöhung möglich wäre. Die Zahlung der rund 10 Mrd. Euro an den staatlichen Kernenergie-Fonds soll Mitte 2017 erfolgen und ist „zum größten Teil durch bereits vorhandene liquide Mittel und Wertpapiere gedeckt“. Mit dem Programm „Phoenix“ sollen Strukturen und Prozesse kundennäher gestaltet und ab 2018 dauerhaft Kosten von jährlich 400 Mio. Euro eingespart werden.

Der erste Jahresabschluss nach dem erfolgreich umgesetzten Spin Off von Uniper sei für E.ON angesichts des weiteren Wertberichtigungsbedarfs erwartungsgemäß verlustreich ausgefallen, schrieb Analyst Holger Fechner in einer Studie vom Mittwoch. Zudem habe die Einigung im Atom-Kompromiss belastet. Doch habe E.ON trotz des schwierigen Branchenumfeldes operativ weiter gute Zahlen präsentiert können, die sogar oberhalb der Markterwartungen gelegen hätten.

Nachdem nun das „Kerngeschäft von Lasten der Vergangenheit und Risiken befreit“ worden sei, richte sich der Blick des Vorstands nach dem „Übergangsjahr 2016“ in seinen „gesunden operativen Kerngeschäften“ nach vorn. Die zur Jahresmitte 2017 geplante Zahlung an den staatlichen Kernenergie-Fonds sei zum größten Teil bereits gedeckt und weitere Maßnahmen zum Schuldenabbau und zur Stärkung des Eigenkapitals sowie ein weiteres Kostensenkungsprogramm wurden verabschiedet worden. Den Aktionären stelle der Konzern steigende Dividenden in Aussicht. Trotz der Belastung durch eine mögliche Kapitalerhöhung sehe er derzeit bei E.ON mehr als Chancen und Risiken, resümiert Fechner.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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