Analysteneinschätzung
16:40 Uhr, 21.09.2017

E.ON: Geschickter Schachzug mit Fortum

Die DZ Bank erhöht den fairen Wert für die Aktie von E.ON auf 9,70 Euro. Das Anlageurteil „Halten“ wurde bestätigt.

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  • E.ON SE
    ISIN: DE000ENAG999Kopiert
    Kursstand: 9,289 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank erhöht den fairen Wert für die Aktie von E.ON auf 9,70 Euro. Das Anlageurteil „Halten“ wurde bestätigt.

Nachdem bereits Gerüchte durchgedrungen waren, hat E.ON per Adhhoc-Meldung mitgeteilt, dass sich das Unternehmen in fortgeschrittenen Gesprächen hinsichtlich einer Vereinbarung mit Fortum befindet, nach der die verbleibende Beteiligung an Uniper (46,65 %) im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebots von Fortum angedient werden könnte.

Das Angebot, über dessen Annahme E.ON Anfang 2018 entscheiden könnte, würde sich an alle Uniper-Aktionäre richten und eine Barzahlung von 22 Euro je Aktie (Schlusskurs 19.09.: 21,06 Euro) vorsehen. Eine Mindestannahmeschwelle wäre nicht geplant. Bei einer Annahme würden E.ON 3,8 Mrd. Euro zufließen.

Fortum wurde über die letzten Quartale bereits mehrmals als möglicher Käufer genannt. Analyst Werner Eisenmann sieht derzeit keine unüberbrückbaren regulatorische Hürden. Der angebotene Preis liege circa 10 Prozent über dem durchschnittlichen fairen Wert des Marktes, wobei er davon ausgehe, dass einige Analysten bereits eine „gewisse“ Übernahmeprämie berücksichtigt haben, so der DZ Bank-Experte.

Seiner Meinung nach hätte sich E.ON, wenn die Vereinbarung zustande komme, einen attraktiven Preis eingeloggt und halte sich zudem offen, ein höheres Gegenangebot anzunehmen oder den Anteil über die Börse zu verkaufen. Darüber hinaus hätte E.ON sein Ziel, die Nettoverschuldung auf 20 Mrd. Euro zu senken, bereits mehr als erfüllt. Der Spielraum für Wachstumsinvestitionen erhöhe sich damit.

Ferner bestehe kein Widerspruch mehr zwischen Bilanzrelationen und der zuletzt erhöhten Ausschüttungsquote, so Eisenmann. E.ON biete damit ab 2018 wieder eine attraktive Dividendenrendite auf dem Niveau des Versorgersektors. Dies ist seiner Ansicht nach in den derzeitigen Bewertungsrelationen aber bereits weitgehend abgebildet, so der DZ Bank-Analyst.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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