E.ON: DZ Bank senkt fairen Wert auf 7 Euro - Votum lautet "Verkaufen"

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank reduziert den fairen Wert für E-ON auf 7 Euro (zuvor: 8,30 Euro) und bestätigt die Verkaufsempfehlung.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat im Juli ein Gutachten zu den Rückstellungen für die Kosten des Rückbaus von Atomkraftwerken sowie die Entsorgung radioaktiver Abfälle in Auftrag gegeben. Gegenwärtig summieren sich die bereits gebildeten Rückstellungen der vier großen Energieversorger in Deutschland auf knapp 38 Milliarden Euro, hiervon entfallen 16,6 Milliarden Euro auf E.ON. Presseberichten zufolge kommt das noch unveröffentlichte Gutachten zu dem Ergebnis, dass die insgesamt gebildeten Rückstellungen um bis zu 30 Milliarden Euro zu gering sind.

Der enorm hohe Fehlbetrag resultiere daraus, dass die Konzerne gegenwärtig einen hohen Diskontsatz von 4,0 bis 4,8 Prozent und positive Realzinsen unterstellten, während in dem Gutachten ein negativer Realzins angenommen werde. Die Konzerne verweisen darauf, dass die Rückstellungen jährlich von den Wirtschaftsprüfern für angemessen befunden wurden und dass die Rückstellungen in Deutschland im internationalen Vergleich sehr hoch seien.

Die Annahme negativer Realzinsen für die Berechnung der heutigen Bewertung von Verpflichtungen, die sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken, sei wahrscheinlich sehr konservativ, schreibt die DZ Bank. Auf jeden Fall halte man es für äußerst unwahrscheinlich, dass von den Konzernen tatsächlich gefordert werde, die Rückstellungen in dem genannten Maße zu erhöhen, so die Analysten. Klar sei aber, dass die Höhe der Rückstellungen für den Rückbau von AKWs und die Entsorgung von Atommüll einen erheblichen Unsicherheitsfaktor für E.ON darstelle.