Analysteneinschätzung
16:34 Uhr, 08.06.2017

E.ON: DZ Bank bestätigt Verkaufsempfehlung

Die DZ Bank bewertet die Aktie von E.ON nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Brennelementesteuer weiterhin mit „Verkaufen“, erhöht aber den Fair Value von 6,30 auf 7,35 Euro.

Erwähnte Instrumente

  • E.ON SE
    ISIN: DE000ENAG999Kopiert
    Kursstand: 8,769 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank bewertet die Aktie von E.ON nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Brennelementesteuer weiterhin mit „Verkaufen“, erhöht aber den Fair Value von 6,30 auf 7,35 Euro.

Karlsruhe hat überraschend geurteilt, dass das Kernbrennstoffsteuergesetz (Brennelementesteuer) mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist und es für rückwirkend nichtig erklärt. Die Steuereinnahmen des Bundeshaushalts aus dem im Dezember 2010 erlassenen Gesetz in den Jahren 2011 bis 2016 summierten sich auf 6,285 Mrd. Euro. Die DZ Bank rechnet damit, dass der genannte Betrag im laufenden Jahr zzgl. Zinsen an die Betreiber der Kernkraftwerke zurückerstattet wird.

E.ON hat mitgeteilt 2,85 Mrd. Euro an Brennelementesteuer gezahlt zu haben. Zzgl. Zinsen von 450 Mio. Euro rechnet E.ON mit einer Erstattung von 3,3 Mrd. Euro. Die Erstattung sollte mit dem normalen Steuersatz belegt werden, so dass 2,3 Mrd. Euro verbleiben, was 1,05 Euro je Aktie entspricht.
E.ON wird die Erstattung im nicht-operativen Ergebnis verbuchen. D. h. die Steuerungskennzahlen bereinigtes EBIT und bereinigter Jahresüberschuss bleiben hiervon unbeeinflusst. Zur geplanten Mittelverwendung hat sich E.ON bislang nicht geäußert. Das Unternehmen kommt mit der Erstattung aber dem Ziel näher, die Nettoverschuldung auf 20 Mrd. Euro abzubauen.

Die Analysten der DZ Bank hatten zwar stets darauf hingewiesen, dass ein Erfolg der Klage gegen die Brennelementesteuer eine Chance für E.ON darstellt, dennoch kommt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts überraschend. Für nur stagnierende Gewinne, eine leicht unterdurchschnittliche Dividende, relativ niedrige Zukunftsinvestitionen und eine angeschlagenen Kapitalausstattung sind die Bewertungsrelationen aber nach Ansicht der Experten zu ambitioniert. Die Verkaufsempfehlung werde daher bestätigt.

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1 Kommentar

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  • Zukunft21
    Zukunft21

    DZ Bank Kursziel ist ja schon mal weit überboten ist da jemand nicht im Boot haha....

    16:49 Uhr, 08.06.2017

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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