E.on: Die „Aufräumaktion“ ist ein Befreiungsschlag
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Hamburg (BoerseGo.de) – Die NordLB bewertet die E.on-Aktie vorläufig weiter mit „Halten“, erhöht jedoch das Kursziel auf 15,40 Euro.
Überraschend hat der Energiekonzern E.on zu Wochenbeginn einen umfassenden Konzernumbau angekündigt und ist bei den meisten Marktteilnehmern überwiegend auf Zustimmung gestoßen. Zukünftig wird sich das Unternehmen auf Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen (z.B. Dienstleistungsangebote zum Energiesparen) konzentrieren und überführt die Geschäftsfelder konventionelle Erzeugung (incl. Atom-, Gas und Kohlekraftwerke), globaler Energiehandel und Exploration & Produktion in eine neue, eigenständige Gesellschaft („Neue Gesellschaft“), die mehrheitlich an die Aktionäre der E.on SE abgespalten wird. Nach der Zustimmung der Hauptversammlung soll die Abspaltung dann im Geschäftsjahr 2016 durchgeführt werden. Den verbleibenden Minderheitsanteil will E.on mittelfristig an die Börse bringen. Der Vorstand geht davon aus, dass die konventionelle Energieversorgung auch in absehbare Zeit das „Rückgrat“ der Stromerzeugung sein wird.
E.on stärkt zudem die finanziellen Spielräume zur Neuaufstellung des Konzerns durch den Verkauf des gesamten Geschäfts in Spanien und Portugal. Wertberichtigungen auf die dortigen Beteiligungen wurden bisher schon mehrmals durchgeführt. Im vierten Quartal werden nochmals Abschreibungen in der Größenordnung von 4,5 Milliarden Euro hinzukommen.
Mit dieser „Aufräumaktion“ dürfte der Konzern das Geschäftsjahr 2014 mit einem deutlichen Verlust abschließen, befürchten die Analysten der NordLB in ihrer Studie. Die bisherigen Prognosen für das EBITDA und den nachhaltigen Konzernüberschuss 2014 seien jedoch bestätigt worden. Trotz der nicht zu leugnenden Unsicherheiten strebe der Vorstand eine feste Dividende von jeweils 0,50 Euro je Aktie für die Geschäftsjahre 2014 und 2015 an.
Der Paukenschlag bei E.on sei auch ein Befreiungsschlag, der das alte Geschäftsmodell als integrierter Versorger gegen ein neues mit dem Schwerpunkt Erneuerbare Energie ersetze. Nichtsdestotrotz ist der Schritt aus Sicht der NordLB couragiert, da das neue Modell noch große Anstrengungen bzw. Investitionen erforderlich mache. Weitere Begleiterscheinungen dieses Prozesses seien die bereits angekündigten Abschreibungen, Desinvestitionen sowie Sparmaßnahmen, um nicht zuletzt die Schulden zu drücken.
Mittelfristig sollte das neue Konzept jedoch aufgehen, so die Analysten. Wichtig dabei ist ihnen zufolge, dass sich das Unternehmen bei der schrittweisen Umsetzung dieses Konzepts an den Märkten orientiert und jeweils anpasst.
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