Analyse
11:15 Uhr, 18.09.2025

DWS will das Geschäft mit Rechenzentren verkaufen

Die Deutsche-Bank-Tochter DWS bereitet den Verkauf ihres Rechenzentrumsbetreibers NorthC vor. Wie mit dem Vorgang vertraute Personen berichten, soll der Prozess in den kommenden Wochen starten.

Erwähnte Instrumente

  • DWS Group GmbH & Co. KGaA - WKN: DWS100 - ISIN: DE000DWS1007 - Kurs: 53,550 € (XETRA)

Der angestrebte Unternehmenswert liegt demnach bei über 2 Mrd. EUR, ein Indiz für die enorme Bewertungskraft digitaler Infrastruktur im Zeitalter künstlicher Intelligenz. Das berichtet heute die Financial Times.

NorthC gehört mehrheitlich zu den Infrastrukturfonds von DWS und zählt mit über 20 Standorten in den Niederlanden, Deutschland und der Schweiz zu den regional verankerten, carrier-neutralen Anbietern in Europa. Kunden sind unter anderem IT-Dienstleister, Behörden und Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen, die Rechenzentrumsfläche für den Betrieb eigener Server anmieten.

Kasse machen, wenn es am schönsten ist?

Erst vor wenigen Wochen hatte NorthC sechs Standorte von Colt Technology Services in Deutschland und den Niederlanden übernommen. Parallel erwarb ein weiterer DWS-kontrollierter Anbieter zwei Rechenzentren in London. Die jüngsten Zukäufe dürften die Attraktivität und damit den Verkaufspreis von NorthC zusätzlich stärken.

Die Investmentbanken Torch Partners und Evercore begleiten das Mandat. DWS selbst, mit rund 1 Billion EUR verwaltetem Vermögen Deutschlands größter Vermögensverwalter, wollte sich nicht äußern.

Der Deal reiht sich ein in eine Welle großvolumiger Transaktionen im europäischen Rechenzentrumsmarkt. Gestützt wird der Boom durch die rasant wachsende Nachfrage nach Rechenleistung, nicht zuletzt getrieben durch KI-Anwendungen, sowie stabile, langfristige Einnahmeströme, die Rechenzentren für institutionelle Anleger attraktiv machen. Private-Equity-Häuser, Infrastrukturfonds und Versorgungswerke investieren Milliarden in die Branche, angelockt von quasi-versorgungsähnlichen Renditeprofilen.

Im April übernahm ein von Apollo beratener Fonds sieben Rechenzentren in Skandinavien, Italien und der Schweiz vom Anbieter Stack, der wiederum von Blue Owl Digital kontrolliert wird. Stack fokussiert sich künftig auf das wachstumsstarke Hyperscale-Segment mit Großkunden wie Amazon, Google oder Microsoft. Auch der britische IT-Dienstleister Redcentric bestätigte zuletzt fortgeschrittene Gespräche über die Veräußerung seiner acht Standorte.

Für DWS ist der geplante Verkauf von NorthC auch Ausdruck einer strategischen Neuausrichtung. Weil das Geschäft mit alternativen Anlagen zuletzt an Zugkraft verlor, setzt Vorstandschef Stefan Hoops verstärkt auf Infrastrukturbeteiligungen. Rückenwind kommt dabei aus Berlin: Die Bundesregierung will in den kommenden Jahren Milliarden in den Ausbau digitaler und physischer Infrastruktur lenken.

Fazit: Für die DWS könnte der Deal sehr lukrativ werden. Vielleicht auch verbunden mit hohen Einmalgewinnen und einer Sonderausschüttung. Die DWS-Aktie reagiert entsprechend positiv auf den Bericht.

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Jahr 2024 2025e* 2026e*
Umsatz in Mrd. EUR 2,77 3,00 3,06
Ergebnis je Aktie in EUR 3,55 4,39 4,52
KGV 15 12 12
Dividende je Aktie in EUR 2,20 2,80 2,90
Dividendenrendite 4,23% 5,38% 5,58%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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