Analyse
09:00 Uhr, 01.06.2022

DWS – Vorstand über Nacht gefeuert

Die Vorwürfe über Greenwashing bei der DWS sind schon länger im Umlauf. Bereits vor einigen Monaten mussten sich Deutsche Bank und DWS mit diesen Dingen herumplagen.

Erwähnte Instrumente

  • DWS Group GmbH & Co. KGaA - WKN: DWS100 - ISIN: DE000DWS1007 - Kurs: 33,380 € (XETRA)

Wurde verschiedenen Produkten einfach nur ein grüner Anstrich verpasst, obwohl dahinter gar keine ESG-konformen Produkte stecken, um mehr Gebühren vereinnahmen zu können? Bereits im August 2021 kochte das Thema hoch, als ein Whistleblower diese Verdachtsmomente streute. Nun also der Rausschmiss des Vorstandsvorsitzenden!

So schnell kann es gehen

Dabei läuft das grundsätzliche Geschäft bei der DWS in diesem Jahr bislang solide. Zwar hatte die DWS im ersten Quartal mit Mittelabflüssen von ca. 1 MRD. EUR zu kämpfen, doch der Gewinn, der ja unter dem Strich wichtiger ist, konnte von 169 Mio. EUR im Vorjahr auf 186 Mio. EUR zulegen.

Die DWS befindet sich da in einer etwas schwierigen Transformationsphase. Da durch passive Produkte der Markt massiv unter Kostendruck steht und aktive Produkte weniger Mittelzuflüsse finden, fallen trotz mehr verwaltetem Vermögen die Margen. Klar, wenn ich einen ETF mit 0,3 % Gebühren p.a. verkaufe, dann kann ich nicht so viel verdienen wie mit einem Fonds der vielleicht 2 % p.a. kostet.

Die internationale Konkurrenz setzt der DWS hier zu, aber es gelang ihr dank gutem Kostenmanagement, die Sache im Griff zu behalten und das Unternehmen steuert ordentlich (zumindest von den Zahlen her) durch diese Zeiten.

Bewertung sehr günstig

Und hier kommt auch schon der größte Pluspunkt. Die Aktie ist extrem günstig bewertet. Das KGV liegt bei 9. Die Dividendenrendite bei 6 %. Am 9. Juni soll die Hauptversammlung der DWS in Frankfurt stattfinden.

Die Aktie könnte, am Ende des Tages, die Neuigkeiten rund um den umstrittenen Vorstandsboss Asoka Wöhrmann durchaus auch positiv interpretieren. Zeitweise soll er das Unternehmen sogar per WhatsApp geleitet haben und Geschäftsgeheimnisse über nicht geschützte Kanäle geschickt haben. Dann die Whistleblower Vorwürfe, nun die Razzia und um 3:54 läuft die Adhoc-Nachricht über die Kündigung über den Nachrichten-Ticker.

Fazit: Anleger die investiert sind können es bleiben. Die DWS ist bislang als solider, aber kaum wachsender Dividendentitel am Markt eingeführt. Die fundamentalen Daten sollten die Aktien auch schwierigeren Zeiten stützen.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Ergebnis je Aktie in EUR 3,90 3,60 3,70
KGV 9 9 9
Dividende je Aktie in EUR 2,00 2,05 2,15
Dividendenrendite 5,99 % 6,14 % 6,44 %
*e = erwartet
DWS Group GmbH & Co. KGaA
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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