Analyse
11:00 Uhr, 26.07.2023

DWS – Schlägt sich wacker im Transformationsjahr

Der Fondsanbieter DWS hat im zweiten Quartal das Nettomittelaufkommen und das verwaltete Vermögen wieder gesteigert. An der Börse kommen die Nachrichten heute gut an.

Erwähnte Instrumente

  • DWS Group GmbH & Co. KGaA - WKN: DWS100 - ISIN: DE000DWS1007 - Kurs: 30,340 € (XETRA)

Insgesamt flossen dem SDAX-Unternehmen im Zeitraum von April bis Juni 9,3 Mrd. EUR an neuen Anlegergeldern zu. Im ersten Halbjahr summierte sich der Wert auf 15,0 Mrd. EUR. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war ein Abfluss von 26 Mrd. EUR zu verzeichnen gewesen. Das verwaltete Vermögen stieg auf Jahresbasis von 833 auf 859 Mrd. EUR.

Die bereinigten Erträge lagen in Q2 bei 668 (VJ 671) Mio. EUR und in den ersten sechs Monaten bei 1,28 (VJ 1,36) Mrd. EUR. Grund dafür waren niedrigere Managementgebühren. Trotz der gestiegenen Inflation konnten die bereinigten Kosten im ersten Halbjahr mit 812 Mio. EUR auf dem Niveau von 2022 gehalten werden, als 808 Mio. EUR anfielen. Die bereinigte Aufwand-Ertrags-Quote stieg zwar auf 63,5 (VJ 59,4) Prozent. Im ersten Quartal lag die Quote noch bei 66,3 Prozent. Als Zielmarke wurden 65 Prozent definiert.

Der bereinigte Vorsteuergewinn lag im zweiten Quartal bei 260 (VJ 273) Mio. EUR und im Halbjahr bei 466 (VJ 552) Mio. EUR. Unter dem Strich blieben nach sechs Monaten 283 (VJ 341) Mio. EUR hängen, was einem Ergebnis je DWS-Aktie von 1,41 (VJ 1,71) Euro entspricht.

Transformationsprozess belastet 2023

Im Ergebnisrückgang spiegelt sich die Tatsache wider, dass 2023 lediglich ein Übergangsjahr für DWS ist. Der Vorstand führte dazu aus, dass die Aufwendungen für das Transformationsprogramm in diesem Jahr den Hochpunkt erreichen werden. Das Unternehmen operiert derzeit auf einer dualen Plattform, während die eigene IT-Infrastruktur aufgebaut wird.

An der Prognose für 2023 wird weiterhin festgehalten mit der Ausnahme, dass jetzt davon ausgegangen wird, dass sowohl das verwaltete Vermögen als auch die bereinigten Kosten gegenüber 2022 nur leicht ansteigen werden. Die bereinigten Erträge sollen auf dem Niveau des Vorjahres bleiben und die Aufwands-Ertrags-Quote bei unter 65 Prozent verharren. Bis 2025 wird dann eine Quote von 59 Prozent angestrebt bei einem Ergebnis je Aktie von 4,50 Euro.

Positiv zu werten ist, dass DWS erstmals ein langfristiges Emittenten-Rating von der Rating-Agentur Moody’s erhalten hat. Moody’s gab DWS ein sehr gutes Rating von A2 mit stabilem Ausblick. Bei Bedarf kann dieses künftig für Refinanzierungsmaßnahmen eingesetzt werden. Laut DWS ist dies ein weiterer Schritt in Richtung Eigenständigkeit der DWS Group. Derzeit hält die Deutsche Bank noch knapp 79,5 Prozent der Anteile.

Fazit: Trotz Ergebnisrückgang hat die DWS Group im ersten Halbjahr etwas besser abgeschnitten als vom Markt erwartet. Die DWS-Aktie ist heute mit einem Plus von aktuell ca. 3 Prozent einer der stärksten Werte im SDAX. Ich bleibe dabei, dass die Aktie für langfristig orientierte Anleger mit Fokus auf hohe Ausschüttungen ein interessantes Investment ist.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 2,71 2,57 2,71
Ergebnis je Aktie in EUR 2,97 3,12 3,58
KGV 10 10 9
Dividende je Aktie in EUR 2,05 2,20 2,50
Dividendenrendite 6,66 % 7,14 % 8,12%

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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