Analyse
16:00 Uhr, 26.10.2022

DWS – Endlich wieder Mittelzuflüsse in Q3

Dank steigender Zinsen verzeichnete der mehrheitlich zur Deutschen Bank-Gruppe gehörende Vermögensverwalter DWS Group im dritten Quartal 2022 endlich wieder ein Nettomittelaufkommen von 7,7 Mrd. EUR. Vor allem die Nachfrage nach Geldmarktprodukten zog spürbar an.

Erwähnte Instrumente

  • DWS Group GmbH & Co. KGaA - WKN: DWS100 - ISIN: DE000DWS1007 - Kurs: 26,520 € (XETRA)

Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass DWS in 2022 bislang einen Nettomittelabfluss in Höhe von 18,3 Mrd. EUR verkraften musste. Außerdem muss erwähnt werden, dass die Margen für DWS bei Geldmarktprodukten geringer sind als bei anderen Fonds-Produkten. Das verwaltete Vermögen stellte sich per 30. September 2022 auf 833 (Vorjahr 880) Mrd. EUR. Negative Marktentwicklungen wurden durch die Nettomittelzuflüsse und positive Wechselkurseffekte etwas eingedämmt.

Die Erträge stiegen in Q3 auf 689 (VJ 664) Mio. EUR, was vor allem an höheren Managementgebühren lag. Von Januar bis September summierten sich die Erträge auch 2,05 (1,92) Mrd. EUR. Die wichtige Kennzahl Aufwand-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio CIR) stieg in den ersten drei Quartalen auf 65,3 (VJ 61,8) Prozent. Bereinigt lag sie mit 60,8 (60,1) Prozent im Bereich der Zielgröße von 60 Prozent.

Der bereinigte Vorsteuergewinn ging im dritten Quartal auf 252 (VJ 271) Mio. EUR zurück. Im Gesamtjahr konnte hingegen eine leichte Steigerung auf 804 (VJ 766) Mio. EUR verzeichnet werden. Das Konzernergebnis stellte sich per 30.09. auf 488 (VJ 522) Mio. EUR bzw. 2,44 (VJ 2,61) EUR je DWS-Aktie.

Wie die DWS weiter berichtete, wurde im dritten Quartal eine strategische Kooperation mit KB Asset Management, dem Vermögensverwalter des größten koreanischen Finanzkonzernkonzerns KB Financial Group initiiert. Ziel ist es, gemeinsam Geschäftsmöglichkeiten im südkoreanischen Markt zu entwickeln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Exchange Traded Funds sowie auf Liability Driven Investment-Strategien für Versicherungen.

Um auch im Bereich der digitalen Vermögenswerte künftig gut aufgestellt zu sein, hat DWS den neuen Bereich Digital Strategy, Products & Solutions implementiert. Das Unternehmen geht davon aus, dass auch die Vermögensverwaltungsbranche vor einer ähnlichen digitalen Transformation steht, wie es in anderen Segmenten der Finanzindustrie der Fall ist.

Fazit: Die DWS-Aktie ist, wie wir bereits in unserem letzten Bericht geschrieben haben, kein Wachstumstitel. Das Geschäftsmodell ist aber grundsolide und Anleger können wohl auch künftig mit interessanten Dividendenausschüttungen rechnen. Auf dem aktuellen Kursniveau beträgt die Dividendenrendite bei einer voraussichtlichen Ausschüttung für 2022 von 2,05 EUR ca. 7,7 Prozent. Zudem notiert die Aktie deutlich unter Buchwert, der per Ende Juni 2022 bei über 38 Euro je Aktie lag. Vor allem für konservative Anleger ist die DWS-Aktie eine gute Depotbeimischung.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 2,72 2,62 2,58
Ergebnis je Aktie in EUR 4,10 3,51 3,40
KGV 6 8 8
Dividende je Aktie in EUR 2,00 2,05 2,15
Dividendenrendite 7,52 % 7,71 % 8,08 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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