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15:53 Uhr, 13.10.2010

Dunkle Wolken über Solar Millenium

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  • Solar Millennium AG
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Erlangen (BoerseGo.de) - Der Solarkraftwerksentwickler Solar Millennium muss seine Ziele für 2010 erneut senken. Als Grund nannte der Vorstand Verzögerungen beim Finanzierungsabschluss für geplante Solarkraftwerke in Kalifornien. Wie die Firma am Mittwoch mitteilte, wird in diesem Jahr nur noch mit einem Umsatz von 150 Millionen Euro statt den zuvor avisierten 350 Millionen Euro gerechnet. Operativ werde das Ergebnis bestenfalls ausgeglichen sein.

Das Unternehmen verprellt seine Anleger. Im Laufe des Handelstages brauste die Aktie im zweistelligen Bereich nach unten. Die Titel sind rund 65 Prozent weniger wert als noch zu Jahresbeginn. Damals sorgte der Amtsantritt von Firmenchef Utz Claassen für Kurshöhenflüge. Doch bereits nach wenigen Wochen stand Claassen bei Solar Millennium auch schon wieder vor der Tür.

Erst der plötzliche Abgang von Claassen, dann die Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Solar-Millennium-Bilanzen - eine Sonderprüfung ergab Korrekturbedarf bei Konzernabschlüssen vergangener Jahre. Daraufhin die mehrmalige Verschiebung der Quartalszahlen und die massive Jahresprognose-Senkung Mitte September - nun die erneute Klatsche – das Unternehmen ist derzeit immer für eine Negativ-Überraschung zu haben.

Analysten reagierten geschockt auf die Gewinnwarnung: "Das ist eine furchtbare Nachricht, insbesondere im Hinblick darauf, dass sie kürzlich ihre Prognose bestätigt hatten", sagte ein Händler in Frankfurt. Dies könne der Beginn eines ernsthaften Kursrückganges bei den Aktien des Unternehmens sein.

In den kommenden Jahren soll die Geschäftsentwicklung in ruhigeren Bahnen verlaufen: "Eine erfolgreiche Umsetzung der Kraftwerke in Blythe sollte uns über die nächsten Jahre hinweg einen bedeutenden Teil des operativen Geschäfts mit kontinuierlichen und stabilen Umsatzerlösen sichern", tröstete Finanzvorstand Oliver Bamberger die Investorengemeinde.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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