Dt. Post: Verdacht auf Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung
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Frankfurt/ Bonn (BoerseGo.de) - Die Aktien der Deutschen Post haben am Montagvormittag um 0,55 Prozent nachgegeben. Grund der schwachen Performance könnte ein Interview in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit dem Chef des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, sein. Demnach verdichten sich nach zahlreichen Beschwerden von Wettbewerbern die Hinweise auf mögliche Dumpingpraktiken bei dem ehemaligen Monopolisten. Es geht um den Vorwurf des „Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung“.
Demnach geht die Behörde seit etwa einem halben Jahr dem Verdacht nach, dass die Post versucht, Wettbewerber mit einer Kampfpreisstrategie aus dem Markt zu drängen. „Es ist noch zu früh für eine abschließende Beurteilung; klar ist jedoch, dass die Einleitung des Verfahrens nicht aus der Luft gegriffen war“, sagte Behördenpräsident Mundt.
Die Wettbewerbshüter haben Dutzende von Banken, Versicherer und andere Großkunden des Konzerns angeschrieben und werten jetzt die Fragebögen aus. Dabei geht es um Preise, Rabatte, Mengenstaffeln und andere Vertragsdetails. Das Kartellamt wolle feststellen, ob die Post gezielt Konkurrenten unterbiete, so Mundt. Das Verfahren betrifft vor allem das Briefgeschäft: Etwa 85 Prozent des Marktes entfallen hier auf Geschäftskunden, auf die sich deshalb der Wettbewerb konzentriert. Viele Konkurrenten sind dabei weiterhin auf den Ex-Monopolisten angewiesen, weil sie kein flächendeckendes eigenes Zustellnetz haben.
„Wir gehen weiter dem Verdacht nach, und das auf nun konkreterer Grundlage, dass in einigen Fällen die eigenen Endkundenpreise der Post niedriger sind als die Teilleistungsentgelte“, sagte der Mundt der Zeitung. Zudem prüfe sein Haus, ob die Preise, welche die Post von den Großkunden verlangt, überhaupt noch kostendeckend seien.
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