Fundamentale Nachricht
09:50 Uhr, 11.05.2016

Droht ein Bärenmarkt?

Erik Ristuben, Chief Investment Strategist bei Russell Investments, sieht in naher Zukunft keine Rezession und erwartet 2016 für Aktien und Anleihen Gewinne im unteren einstelligen Bereich.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 17.928,35 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Seattle/London (GodmodeTrader.de) - Bislang gestaltete sich das Jahr 2016 für Anleger turbulent und des Öfteren kam die Sorge auf, ob wir nicht auf einen Bärenmarkt zusteuern. Befürworter könnten argumentieren, dass wir uns schon seit etwa sieben Jahren im selben Konjunkturzyklus befinden. Aber ein Konjunkturzyklus geht nicht nach der Uhr. Er basiert auf Grundlagen, wie zum Beispiel, ob es signifikante wirtschaftliche Ungleichgewichte gibt wie hohe Verschuldung, rasant wachsende Gehälter, Immobilienblasen o.Ä.. Aber diese Problematiken bestehen im Moment nicht wirklich, wie Erik Ristuben, Chief Investment Strategist bei Russell Investments, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Das jährliche US-Wirtschaftswachstum entwickle sich derzeit mit zwei Prozent stabil (gemessen am US-BIP). Dies sei positiv, aber nicht herausragend. Ein valides Signal für eine positive Entwicklung böten jedoch die US-Arbeitsmarktzahlen. So seien im März 215.000 neue Arbeitsplätze enstanden. Die Arbeitslosenquote sei etwa auf gleichem Niveau geblieben (sie nähere sich langsam den fünf Prozent) und die Löhne seien mäßig gewachsen, heißt es.

„Darüber hinaus waren Unternehmensinvestitionen nicht so aggressiv wie kurz vorm Platzen der Internetblasse in den späten 1990er Jahren. Mit geringerer Verschuldung und etwas mehr Ersparnissen sind die Haushalte 2016 in einem besseren Zustand als vor der Finanzkrise 2008. All diese Gesichtspunkte zusammen lassen darauf schließen, dass die amerikanische Wirtschaft derzeit viel resistenter gegen eine Rezession ist, als allgemein angenommen. Unser Vorbehalt für ein positives Fazit ist jedoch, dass wir in einigen Unternehmensbilanzen frühe Anzeichen von Problemen sehen: Die Verschuldung der Unternehmen steigt aufgrund der äußert niedrigen Zinsen der letzten Jahre an. Ökonomen müssten keinen großartigen track record haben, um einen starken Abschwung voraussehen zu können, unkte kürzlich auch der amerikanische Investor Steve Rattner in seiner jüngsten Kolumne in der New York Times“, so Ristuben.

Betrachte man außerdem die fortlaufenden Unsicherheiten in China, die Schwierigkeiten der Bank of Japan die japanische Wirtschaft aus seiner deflationäre Spirale herauszuholen und Europas mittelmäßige wirtschaftliche Erfolge, lasse sich erkennen, dass einiges schief gehen könnte. Nehme man jedoch an, dass die USA in absehbarer Zukunft nicht in eine Rezession rutschten – was hieße das für die Aktienmärkte? Wahrscheinlich genau dasselbe wie in den letzten 18 Monaten: Ein paar ordentliche Auf- und Abschwünge, viel Volatilität und Angstanfälle seitens der Investoren gefolgt von vorsichtigem Optimismus, heißt es weiter.

„Zusammenfassend glauben wir, dass der Rest von 2016 eine zufriedenstellende Phase für die Aktienmärkte sein wird. Wir erwarten Gewinne im unteren einstelligen Bereich für Aktien und Anleihen (letztere zwischen zwei und drei Prozent). In naher Zukunft sehen wir keine Rezession. Trotz der sich weiterhin verlangsamenden globalen Wirtschaft sind das Wachstum und die Zunahme an Arbeitsplätzen in Amerika stabil. Investoren, die bedacht nach den richtigen Möglichkeiten Ausschau halten, können durchaus sicher durch dieses schwierige Fahrwasser navigieren“, so Ristuben.

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1 Kommentar

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  • Marco Soda
    Marco Soda

    Die genaue Definition für einen Bärenmarkt ist mir nicht bekannt, gefühlt haben wir schon einen, 2500 Punkte unter Top, nur eine Konsolidierung ???

    09:56 Uhr, 11.05. 2016

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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