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18:00 Uhr, 23.09.2022

Aktienmärkte auf Talfahrt - Zins- und Rezessionssorgen belasten weiter

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Erwähnte Instrumente

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Goldman Sachs senkt Prognose für S&P 500

Varta kassiert Ziele für 2022

Continental manipulierte in großem Stil

S&P Global: Energiekrise stürzt Europa in die Rezession

DAX-Dividendenregen fließt vor allem ins Ausland

Scheinreferenden im Osten und Süden der Ukraine beginnen

Credit Suisse prüft Kapitalerhöhung

Daimler Truck startet LKW-Produktion in China

Dreistellige Millionenstrafe gegen Boeing

Markt

Am Tag nach den zahlreichen Zinsanhebungen internationaler Notenbanken, wie der Bank of England der der Schweizerischen Nationalbank, und zwei Tage nach dem Fed-Zinsvotum, ist die Stimmung an den Finanzmärkten weiter düster. Der deutsche Leitindex DAX markierte am Freitag den niedrigsten Stand seit November 2020 und beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 1,97 Prozent bei 12.284,19 Punkten. Auf Wochensicht hat sich für den Index ein Verlust von 3,59 Prozent angehäuft. Auch an der Wall Street kommt es vor dem Wochenende zu weiteren Kurseinbußen. Mit Blick auf eine drohende Rezession verabschieden sich Investoren in Übersee weiter von ihren Aktien. Die große Frage an den Finanzmärkten laute nun, ob die US-Konjunktur den steilen Zinskurs ohne größere Schieflage überstehe, schrieb Ulrich Kater Chefvolkswirt der Deka-Bank. „Sobald das Ende der Zinstreppe absehbar ist, dürften die Aktienmärkte auch wieder Impulse nach oben erhalten." Das allerdings sei erst im kommenden Jahr zu erwarten.

Die Aktienstrategen der US-Bank Goldman Sachs haben ihre Prognose für den marktbreiten S&P 500 Index heruntergeschraubt. Weil die Zinsanstiege der US-Notenbank die US-Aktien nach unten ziehen, dürfte der Index laut den Experten bis Jahresende 16 Prozent tiefer liegen als bisher angenommen. Anleger seien gut beraten, vorerst Vorsicht walten zu lassen.

Analysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

Der Flurförderzeughersteller Jungheinrich hat seine Prognise für das laufende Geschäftsjahr am Freitag konkretisiert. Für das Gesamtjahr 2022 rechne man nun mit einem Konzernumsatz von 4,6 bis 4,8 Milliarden Euro, teilte Jungheinrich am Freitagnachmittag mit. Bisher war ein Umsatz "leicht über" dem Vorjahreswert von 4,2 Milliarden Euro erwartet worden. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) soll 340 bis 380 Millionen Euro betragen, während bisher ein EBIT "deutlich unter" dem Vorjahreswert von 360 Millionen Euro in Aussicht gestellt wurde. Wie Jungheinrich selbst erläuterte, liegt die konkretisierte Prognose über den bisherigen Markterwartungen. Im dritten Quartal habe man die "bislang robuste Geschäftsentwicklung" des ersten Halbjahres "unvermindert fortsetzen" können, so das Unternehmen. "Ferner wurden Produktionsstillstände durch gezieltes Lieferkettenmanagement bisher weitgehend vermieden."

Jungheinrich AG
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Der Biosprithersteller VERBIO Vereinigte BioEnergie prognostiziert für das Geschäftsjahr 2022/2023 nun ein EBITDA in Höhe von 300 Millionen Euro (ursprüngliche Prognose Geschäftsjahr 2021/2022: 150 Millionen Euro). Der Geschäftsbericht 2021/2022 soll am 27. September 2022 veröffentlicht werden.

VERBIO Vereinigte BioEnergie AG
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Der Autozulieferer Continental hat dem „Spiegel“ zufolge offenbar über 15 Jahre hinweg Autokonzerne mit verunreinigten Teilen für Klimaanlagen beliefert. Um die Qualitätsmängel zu verdecken, sollen Testergebnisse im großen Stil manipuliert worden sein, wie das Magazin unter Berufung auf eine interne Untersuchung des Konzerns meldete. Zu den Kunden zählten demnach BMW, Mercedes-Benz, VWund Renault sowie asiatische Hersteller. Die Zahl der Fahrzeuge, in denen die mängelbehafteten Teile seit 2006 verbaut worden seien, dürfte dem Bericht zufolge in die Millionen gehen.

Continental AG
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Der Technologiekonzern Apple wird in den USA beim Mega-Ereignis Super Bowl Sponsor der Halbzeit-Show. Apple Music habe mit der National Football Liga NFL einen Mehrjahresvertrag geschlossen, der im Februar mit dem American-Football-Meisterschaftsspiel in Kraft trete, teilte die NFL mit. Finanzielle Details wurden nicht bekanntgemacht.

Apple Inc.
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Der Logistikriese FedEx will seine Kosten im kommenden Jahr deutlich senken. „Wir werden Kosten-, Geschäfts- und Kapazitätshebel ziehen, um uns an die Auswirkungen der reduzierten Nachfrage anzupassen", erklärte der CEO Raj Subramaniam. Das Einspar-Volumen soll zwischen 2,2 und 2,7 Mrd. Dollar liegen. Das Unternehmen bestätigte die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal: So steht nun ein Umsatzplus von gut fünf Prozent auf 23,2 Mrd. Dollar sowie ein Rückgang des bereinigten operativen Gewinns um knapp 20 Prozent auf 1,23 Mrd. in den Büchern.

Fedex Corp.
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Der US-Handelskonzern Costco hat im vergangenen Quartal bei Umsatz und Gewinn besser abgeschnitten als vom Markt erwartet. Das Unternehmen meldete zudem operative Margen, die leicht unter dem Konsens lagen. Konkrete Pläne für Preiserhöhungen gebe es nicht, hieß es vom Management. Allerdings sei offensichtlich, dass es zu einem gegebenen Zeitpunkt dazu kommen werde.

Costco Wholesale Corp.
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Der US-Rüstungskonzern Raytheon Technologies erhielt vom US-Verteidigungsministerium einen Auftrag im Wert von 985 Mio. Dollar zur Entwicklung und Lieferung von Prototypen für Hyperschall-Angriffs-Marschflugkörper. Raytheon setzte sich gegen die Konkurrenten Boeing und Lockheed Martin durch.

Raytheon Technologies Corp.
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Der Halbleiterkonzern Qualcomm teilte mit, dass der aktuelle Auftragsbestand für das Automobilgeschäft auf 30 Mrd. Dollar angeschwollen ist, was einem Zuwachs von mehr als 10 Mrd. Dollar seit Juli entspricht. Die Zuwächse sind in erster Linie auf Aufträge für den Computerchip Snapdragon Digital Chassis zurückzuführen.

QUALCOMM Inc.
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Das "Wall Street Journal" veröffentlichte einen Bericht, wonach der weltgrößte Online-Händler Amazon besonders unsichere Speditionen für Versand seiner Waren beauftragt haben soll. Demnach ergab eine Analyse der Zeitung, dass Transportunternehmer, die häufig für Amazon arbeiteten, mehr als doppelt so häufig wie alle anderen vergleichbaren Unternehmen schlechte Bewertungen für unsicheres Fahren erhielten. Etwa 39 Prozent der häufigen Amazon-Auftragnehmer in der Analyse erhielten demnach Bewertungen auf diesem Niveau.

Amazon.com Inc.
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Der Batteriehersteller Varta kann seine Jahresziele nicht mehr halten. Sowohl der Ausblick für 2022 als auch die Prognose für das dritte Quartal müssten zurückgezogen werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Zudem sei es nicht möglich, neue Prognosen abzugeben. Das Management könne die hohen Energiepreise nur begrenzt und verzögert an die Kunden weitergeben, hieß es weiter. Zusätzlich verzögerten sich zwei große Aufträge. Bereits Anfang August hatte Varta eine Prognosesenkung vorgenommen.

VARTA AG
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Der Finanzdienstleister Hypoport hat seine Jahresziele an den Nagel gehängt. Der bisherige Ausblick werde „deutlich verfehlt", teilte das Unternehmen am Donnerstag überraschend nach Börsenschluss mit. Grund sei die fehlende Nachfrage bei Immobilienfinanzierungen. Der Vorstand könne kaum vorhersehen, ob Verbraucher bei privaten Immobilienfinanzierungen zurückhaltend bleiben oder sich die Lage im weiteren Jahresverlauf wieder verbessert. Für das dritte Quartal rechnet das Management mit einem rückläufigen Erlös. Dieser dürfte leicht unter dem Vorjahresniveau liegen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) solle aber „ausgeglichen" ausfallen. Einen Hintergrundbericht lesen Sie hier: Der Wind am Immobilienmarkt hat sich gedreht.

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Aktionäre der 40 DAX-Unternehmen können sich in diesem Jahr über eine rekordverdächtige Dividende freuen. Rund 51 Mrd. Euro dürfte in Summe an sie fließen. Im Vorjahr waren es vergleichsweise bescheidene 36 Mrd. Euro. Von den Ausschüttungen der DAX-Konzerne an die Anteilseigner für das abgelaufene Geschäftsjahr profitieren laut einer Studie des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY vor allem ausländische Anleger. Denn die Börsenschwergewichte in Deutschland sind mehrheitlich in der Hand ausländischer Investoren. Knapp 27 Mrd. Euro Dividende gingen demnach ins Ausland. An inländische Anleger gingen 18,3 Mrd. Euro, hieß es.

DAX
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Der US-Flugzeughersteller Boeing muss wegen mutwilliger Täuschung der Öffentlichkeit eine Geldbuße von 200 Mio. Dollar zahlen. Mehr als drei Jahre nach zwei Abstürzen von Flugzeugen des Typs Boeing 737 Max mit hunderten Toten hat sich die US-Börsenaufsicht SEC mit dem Konzern über die Geldstrafe verständigt. Der Flugzeugbauer stimmte der Zahlung der Geldbuße zu, um das Verfahren zu beenden. Boeing habe „fahrlässig“ gegen die Betrugsbekämpfungsvorschriften der US-Wertpapiergesetze verstoßen, so die SEC. Boeing habe nicht ordnungsgemäß über die technischen Mängel informiert sondern, „Profite über Menschenleben“ gestellt, hieß es weiter.

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Die krisengeschüttelte Credit Suisse liefert fast täglich neue Nachrichten. Gestern noch berichtete die „Financial Times“, dass die Schweizer Großbank eine Aufspaltung ihrer Investmentbank in drei Teile erwäge. Mit dem Schritt solle eine Kapitalerhöhung vermieden werden. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters lotet der Verwaltungsrat bei Großanlegern nun aber doch eine milliardenschwere Stärkung der Bilanz aus. Die Großbank führe mit Großaktionären Gespräche über die Bedingungen einer möglichen Kapitalerhöhung, berichtete Reuters am späten Donnerstagabend unter Berufung auf Insider. Teil des vom Verwaltungsrat rund um Präsident Axel Lehmann vorgeschlagenen Umbaus sei auch eine kleinere Investmentbank.

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Daimler Truck hat mit der Produktion Lastwagen unter der Marke Mercedes-Benz in China begonnen. In dem Joint Venture mit dem chinesischen Hersteller Foton Motor in Huairou nördlich von Peking wurde am Freitag die lokale Fabrikation von Sattelzugmaschinen des Modells Actros gestartet. „China ist der größte Markt für schwere Lkw der Welt und bietet ein erhebliches Wachstumspotenzial", sagte Karl Deppen, Asienchef und Vorstandsmitglied von Daimler Truck. Es seien die ersten Mercedes-Lastwagen, die „in China für China hergestellt" werden. Zu den angestrebten Stückzahlen äußerte sich Daimler Truck nicht.

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Der russische Energiekonzern Gazprom schaut wegen der Zusatzeinnahmen durch die hohen Energiepreise mit Optimismus auf das kommende Jahr. „Im neuen Etatplan spiegelt sich der Anstieg der Einnahmen durch den Gasverkauf um 34 Prozent im Vergleich zum ursprünglich erstellten Etat wider", sagte Vizechef Famil Sadygow, am Donnerstag dem Telegram-Kanal des Konzern. Die geringeren physischen Umsätze beim Gasexport seien völlig durch den steigenden Exportpreis für Gas aufgefangen worden.

Konjunktur & Politik

USA: S&P Global Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe im September (vorläufig) bei 51,8 Punkten. Erwartet wurden 51,0 Punkte nach 51,5 Punkten im Vormonat.

USA: S&P Global Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor im September (vorläufig) bei 49,2 Punkten. Erwartet wurden 45,5 Punkte nach 43,7 Punkten im Vormonat.

Russland bedroht laut seinem Vize-Außenminister Sergej Rjabkow niemanden mit Atomwaffen. Eine offene Konfrontation mit den USA und der NATO sei nicht im Interesse Russlands, zitieren russische Nachrichtenagenturen Rjabkow. Bei einem Atomkrieg könne es keine Gewinner geben, er dürfte niemals ausgetragen werden. Gleichzeitig erklärt Rjabkow, die Beziehungen zwischen den USA und Russland seien nun „nahe null“.

Mehrere der größten Wall-Street-Banken denken darüber nach, die Glasgow Financial Alliance for Net Zero (Gfanz) zu verlassen, schreibt die "Süddeutschen Zeitung". Das dürfte unter anderem daran liegen, dass der neue Chef der Börsenaufsicht SEC "Greenwashing" verfolgen will und Banken, die sich nachhaltiger geben, als sie sind, mit Strafen droht. Ein Ausstieg von US-Banken aus der Gfanz wäre ein fatales Signal an den Finanzsektor, der sich ja einer Beschleunigung der Dekarbonisierung der Wirtschaft verschrieben hatte, warnt Thomas Küchenmeister von der Organisation Facing Finance. Derweil dürften Europas Banken der Allianz vorerst die Treue halten, so das Blatt.

Die Stimmung der Unternehmen im Euroraum hat sich im September weiter verdüstert. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Gesamtwirtschaft (Dienstleister und Industrie zusammen) ist deutlich um 0,7 auf 48,2 Punkte gesunken, wie das Marktforschungsinstitut S&P Global am Freitag mitteilte. Der Indikator liegt damit so tief wie seit 20 Monaten nicht mehr. Zudem wird die Wachstumsschwelle von 50 Punkten klar unterschritten, was auf eine schrumpfende Wirtschaft hindeutet. Bemerkenswert ist, dass sich die Aussichten in der Industrie und bei den Dienstleistern ähnlich stark verschlechtert haben. „Angesichts der sich verschlechternden Geschäftslage und des zunehmenden Preisdrucks infolge steigender Energiekosten ist mit einer Rezession in der Eurozone zu rechnen", erklärte S&P-Chefökonom Chris Williamson. Für das dritte Quartal geht S&P von einem leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent aus. Im vierten Quartal dürfte der Rückgang jedoch stärker ausfallen. Von einer Rezession sprechen Ökonomen bei zwei Quartalen in Folge mit schrumpfender Wirtschaftsleistung. Deutschland erwischte es unter den Euroländern S&P Global zufolge am heftigsten, denn hier ging es "mit der Wirtschaft - abgesehen von den Pandemie-Monaten - so rasant bergab wie seit der globalen Finanzkrise nicht mehr.“

Die sog. Inflationsausgleichsprämie in Höhe von bis zu 3.000 Euro soll laut Bundesfinanzministerium bis Ende 2024 steuerlich begünstigt werden. Das sagte ein Sprecher dem „Spiegel“. „Mit dem verlängerten Zeitraum entsprechen wir einer Anregung von Arbeitgebern und Gewerkschaften", sagt Finanzminister Christian Lindner (FDP) dem Magazin. Die steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung ist Teil des jüngsten Entlastungspakets der Ampel-Koalition.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will eine Rezession im kommenden Jahr nicht mehr ausschließen. Gegenwärtig gehe die Notenbank zwar nicht von einer solchen Entwicklung aus, wie SNB-Präsident Thomas Jordan in einem Interview mit dem "Blick" sagte. Im nächsten Jahr könnte sich die Situation aber weiter verdüstern. Weiter ansteigende Energiepreise, ein Einbruch der Konjunktur im Ausland oder eine Verschärfung der Corona-Situation würden das Wirtschaftswachstum in der Schweiz belasten.

In den vier von Russland weitgehend besetzten ukrainischen Regionen ist die Bevölkerung zu sogenannten Referenden über den Beitritt zu Russland aufgerufen. Die kurzfristig angekündigten Abstimmungen beginnen heute und enden am kommenden Dienstag. Russland will auf Basis der Ergebnisse die Gebiete in das russische Staatsgebiet eingliedern. Die Ukraine und diverse Staaten kündigten an, keines der Ergebnisse anzuerkennen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in seiner neuesten Videobotschaft direkt an russische Soldaten gewandt. „Protestiert, kämpft, lauft weg, oder begebt Euch in ukrainische Kriegsgefangenschaft! Das sind die Varianten für Euch zu überleben“, sagte Selenskyj in seiner Ansprache, die er in russisch abhielt. Nach seinen Angaben sind bereits 55.000 russische Soldaten in der Ukraine ums Leben gekommen, laut Moskau sind es knapp 6.000.

Die deutschen Bauunternehmen sind mit einem Auftragsminus in die zweite Jahreshälfte gestartet. Das Neugeschäft im Bauhauptgewerbe fiel im Juli inflationsbereinigt um 5,8 Prozent schwächer aus als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Verglichen mit dem Vormonat gab es ein Plus von 8,1 Prozent. Im den ersten sieben Monaten des Jahres schrumpften die Auftragseingänge real um 3,8 Prozent, während die Umsätze sogar um 4,3 Prozent sanken.

Für die gerade beschlossene Rettung des in Schieflage geratenen Energiekonzerns Uniper muss die staatliche Förderbank KfW Milliarden Euro aufbringen, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schreibt. Damit stelle sich die Frage, woher die Staatsbank so viel Geld nehme und ob dies mit den Rettungsaktionen ewig so weiter gehen könne. Es sei jedenfalls nicht zu befürchten, dass der KfW irgendwann das Geld ausgehen könnte. Das Institut gelte an den internationalen Kapitalmärkten seit Jahrzehnten als eine der sichersten Adressen überhaupt, so die Zeitung.

Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, sind die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland im Zeitraum April bis Juni im Schnitt um 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Im ersten Quartal hatte der Zuwachs 11,6 Prozent betragen. Gegenüber dem Vorquartal verteuerten sich Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser im zweiten Vierteljahr um 2,5 Prozent. Den größten Preisanstieg binnen eines Jahres beobachtete die Behörde in dünn besiedelten ländlichen Kreisen: Dort verteuerten sich Ein- und Zweifamilienhäuser um 13,6 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2021, Eigentumswohnungen kosteten 11,7 Prozent mehr.

EZB-Bankenaufseherin Anneli Tuominen rechnet damit, dass Europas Banken bis 2024 die aufsichtlichen Erwartungen zu klima- und umweltbezogenen Risiken erfüllen werden, wie die "Börsen-Zeitung" berichtet. Trotz der Fortschritte auf dem Gebiet gäbe es noch Herausforderungen, etwa im Risikomanagement. Tuominen mahnt zudem an, physische Risiken, wie etwa Beschädigungen von IT-Anlagen, zu kontrollieren.


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