Kommentar
08:33 Uhr, 11.10.2018

Dramatische Kursverluste: Trump gibt US-Notenbank die Schuld

US-Präsident Trump gibt der US-Notenbank Federal Reserve die Schuld am Sell-Off. "Ich glaube die Fed ist verrückt geworden", sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung.

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Nach dramatischen Kursverlusten an der Wall Street am Mittwoch hat US-Präsident Donald Trump seine Kritik am Zinserhöhungskurs der US-Notenbank Federal Reserve erneuert und den Währungshütern auch die Schuld am jüngsten Sell-Off gegeben. "Die Fed macht einen Fehler", sagte Trump zu Journalisten am Rande einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania. "Ich glaube die Fed ist verrückt geworden."

Zuvor hatte das Weiße Haus in einem Statement bereits betont, dass es sich bei den dramatischen Kursverlusten vom Mittwoch nur um eine "Korrektur innerhalb eines intakten Bullenmarktes" handle und es der US-Wirtschaft weiter sehr gut gehe. Entsprechend äußerte sich anschließend auch Trump: "Tatsächlich ist es eine Korrektur, auf die wir seit langer Zeit gewartet haben. Aber ich bin wirklich nicht einverstanden mit dem, was die Fed tut", so Trump.

Am Mittwoch waren die wichtigen US-Indizes Dow Jones Industrial Average und S&P 500 um mehr als 3 % abgestürzt. An der US-Technologiebörse Nasdaq ging es sogar um mehr als 4 % nach unten. Besonders stark waren die Verluste dabei bei einzelnen Technologietiteln, die besonders stark im Fokus der Märkte standen sowie bei Momentum-Titeln, die in den vergangenen Monaten besonders stark zugelegt hatten (Twitter -8,4 %, Netflix -8,4 %, Nvidia -7,5 %, Amazon -6,2 %, Microsoft -5,3 %, Alphabet -4,6 %, Apple 4,6 %, Facebook -4,1 %, Tesla -2,25 %).

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Zuvor hatte es bereits in Europa deutliche Kursverluste gegeben. In der Nacht kam es auch an den asiatischen Börsen zu heftigen Verlusten.

Beobachter führen die schlechte Stimmung neben der Angst vor steigenden Zinsen auch auf die Italien-Krise und die ungelösten Handelskonflikte zurück. Vor der beginnenden Berichtssaison dürften zudem Gewinnmitnahmen eine Rolle gespielt haben. An diesem Freitag werden mehrere US-Großbanken über den Geschäftsverlauf im dritten Quartal berichten.

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6 Kommentare

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  • wolp
    wolp

    Sie haben recht. Interessante Parallele.

    09:47 Uhr, 11.10.2018
  • Erdhexe
    Erdhexe

    Ich finde es wirklich faszinierend, wie sich das mit 1930 ähnelt. Damals wurde der Smoot-Hawley tariff act in Kraft gesetzt. Hinterher wurde die FED für die Rezession verantwortlich gemacht, weil sie die Zinsen nicht senken wollte. Dass Trump das mit den steigenden Zinsen jetzt gar nicht in den Kram paßt, ist ja klar. History repeats itself. :-) Ob sich der Protektionismus von Trump und den steigenden Zinsen genauso auswirken wird, wie damals, ist natürlich fraglich. Möglich ist es aber schon.

    09:38 Uhr, 11.10.2018
    1 Antwort anzeigen
  • wolp
    wolp

    Klar, Fed ist schuld. Die verkaufen alles, vor allem Gold.

    09:01 Uhr, 11.10.2018

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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