Dollar und US-Staatsanleihen im Ausverkauf
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Erwähnte Instrumente
Zollchaos belastet USD, Renditen und Gold steigen
Der USD verlor am Donnerstag und Freitag nochmals deutlich gegenüber dem Euro an Wert. Der EURUSD-Wechselkurs stieg von 1,10 auf zeitweise über 1,14. Die Renditen von 10j. US-Staatsanleihen zeigten sich erneut sehr volatil und kletterten in der Spitze auf knapp 4,6 %. Am Freitagabend erholten sich die Treasury-Renditen wieder etwas und beendeten den Tag bei 4,46 %. Der Gold-Preis profitierte von der hohen Unsicherheit und markierte mit 3.230 USD ein neues Allzeithoch. Von der kurzzeitigen leichten Entspannung an den Märkten durch die Aussetzung von Teilen der reziproken Zölle am Mittwochabend ist nur noch wenig übriggeblieben. Am Donnerstag erhöhten die USA ihren Zollsatz gegenüber China auf 145 %. China kündigte daraufhin als Vergeltungsmaßnahme an, die Zölle auf alle US-Waren von 84 % auf 125 % zu erhöhen. Die chinesische Regierung warnte zudem, dass sie "entschlossen zurückzuschlagen und bis zum Ende zu kämpfen" plane, falls die USA weiterhin chinesische Rechte und Interessen verletzten. Am Wochenende nahm die US-Regierung Smartphones, Laptops und andere wichtige Elektronik von den Sonderzöllen gegen zahlreiche Länder - darunter China - wieder aus. Grund hierfür dürfte vermutlich die Sorge vor einem Aufschrei in der US-Bevölkerung über stark steigende Preise gewesen sein. Die Ausnahme ist eine große Erleichterung für amerikanische Anbieter von Computertechnik, die ihre Geräte größtenteils in Asien herstellen lassen.
USD: Status als Weltreservewährung in Gefahr?
Grund für die ausgeprägte Schwäche des US-Dollars dürften Sorgen sein, dass der Status der US-Währung als Weltreservewährung durch den eskalierenden Handelskrieg zwischen den USA und China erodieren könnte. Der Rückgang des Dollars wird derzeit als Indikator für eine globale "Verkauf Amerika"-Stimmung wahrgenommen. Der US-Dollar als Reservewährung wird bisher von zwei Faktoren gestützt: hohe Liquidität und hohes Vertrauen. Letzteres beinhaltet nicht nur die herkömmliche Kreditwürdigkeit, sondern auch eine verlässliche Wirtschafts- und Finanzpolitik. Und daran sägt Trump gerade mit aller Macht. Aber in Anbetracht einer fehlenden Alternative dürfte der Dollar bis auf Weiteres wohl eine gefragte Währung bleiben.
US-Verbraucher verlieren Vertrauen
Der US-Verbraucher-Stimmungsindex der Universität Michigan verzeichnet einen erneuten dramatischen Einbruch und erreicht ein nahezu dreijähriges Tief, während die Inflationserwartungen sowohl kurz- als auch langfristig auf mehrjährige Höchststände steigen. Der vorläufige Stimmungsindex für April sank um 6,2 Punkte auf 50,8 und markiert damit den zweitniedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Ökonomen hatten auf Basis einer Bloomberg-Umfrage, die eine breite Spanne von Schätzungen aufwies, einen Rückgang auf 53,8 prognostiziert. Die US-Verbraucher rechnen damit, dass die Preise in den nächsten fünf bis zehn Jahren jährlich um 4,4 % steigen werden, was den höchsten Wert seit 1991 darstellt und einen Anstieg von 4,1 % im vergangenen Monat bedeutet, wie die am Freitag veröffentlichten Daten zeigen. Für das kommende Jahr erwarten die US-Konsumenten einen Preisanstieg von 6,7 %, den höchsten Wert seit 1981. Im März lagen die Inflationserwartungen für das kommende Jahr bei 5 %. Etwa zwei Drittel der Befragten erwähnten spontan Zölle während der Interviews für die Umfrage, teilte die Universität Michigan mit.
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